Diabetes: Wenn Zucker krank macht
Mehr als 4% der deutschen Bevölkerung leiden an der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Bei der Zuckerkrankheit sind bereits die Zellen erkrankt, und so wird der Diabetes mellitus der Imprägnations- und der Degenerationsphase zugeordnet. Normale Blutzuckerwerte schwanken zwischen 60 Milligramm pro Deziliter (mg/dl; 1 Deziliter = 0,1 Liter) Blut im nüchternen Zustand und 140 mg/dl Blut unmittelbar nach dem Essen. Diese feine Regulierung wird hauptsächlich durch das Insulin gewährleistet, das je nach Kohlehydratzufuhr ausgeschüttet wird. Übersteigt der Blutzucker einen Wert von 160 mg/dl, so wird vermehrt Zucker über die Niere ausgeschieden. Da Zucker gleichzeitig Wasser bindet, wird mit einer erhöhten Zuckerausscheidung auch mehr Flüssigkeit mit dem Harn ausgeschieden. Dies ist oft das erste Alarmzeichen eines Diabetes, denn diese Patienten haben viel Durst.
Typ-I-Diabetes des Jugendlichen
Es gibt zwei Hauptformen der Zuckerkrankheit, den Typ-I- und den Typ-II-Diabetes. Der Typ-I-Diabetes auch „jugendlicher Diabetes“ genannt, weil er überwiegend bei jungen Menschen auftritt) entsteht dadurch, dass das Immunsystem beginnt, Antikörper gegen die β-Zellen der Langerhans-Inseln zu bilden. Daraus folgt eine Entzündungsreaktion, die diese Produktionsstätte körpereigenen Insulins unwiderruflich zerstört. Mittlerweile sind Menschen bekannt, bei denen fast 10 Jahre vor dem eigentlichen Ausbruch des Typ-I-Diabetes bereits die oben erwähnten Inselzellantikörper im Blut nachweisbar waren. Erst wenn 80–90% des insulinherstellenden Gewebes in der Bauchspeicheldrüse vernichtet sind, kommt es zum Ausbruch der Erkrankung. Warum solche Inselzellantikörper entstehen, ist heute noch eine weitgehend ungelöste Frage. Es wird vermutet, dass spezielle Virusinfekte auf ein erblich vorgegebenes, besonders reagierendes Immunsystem treffen und dabei die weißen Blutkörperchen mit dem Befehl programmieren, die β-Zellen der Bauchspeicheldrüse zu vernichten.
Der Insulinmangel muss durch Insulin-Injektionen unter die Haut ausgeglichen werden. Das Hormon kann nicht als Tablette eingenommen werden, da es aus Eiweiß besteht und durch die Magensäure und Verdauungssäfte zerstört werden würde. Der betroffene Patient muss die zugeführte Insulinmenge genau dem aktuellen Blutzuckerwert und der zugeführten Menge an Kohlehydraten pro Mahlzeit anpassen. Der Typ-I-Diabetiker lernt deshalb seinen Blutzucker selbst zu bestimmen. Zwei- bis dreimal täglich bestimmt er mit Hilfe eines taschenrechnergroßen Messgeräts den aktuellen Zuckerwert in einem Tropfen Blut. Eine ganze Reihe von Wegen wurde mittlerweile beschritten, um bei den betroffenen Patienten die Lebensqualität zu verbessern. So werden Insulinpumpen unter die Haut verpflanzt, die vorprogrammiert Insulin in das Blut abgeben. Im Tierversuch ist es bereits möglich, isolierte Langerhans-Inseln von einem Tier auf das andere zu verpflanzen, um eine ausreichende körpereigene Insulinproduktion zu erzielen. Ob diese Methode als Routineeingriff beim Menschen angewendet werden kann, bleibt abzuwarten.
Die naturheilkundliche Therapie bei Diabetes vom Typ I ist als Begleittherapie aufzufassen. So kann beispielsweise die Neigung des Diabetikers zu Infekten und Entzündungen durch Stärkung des Immunsystems mit pflanzlichen und homöopathischen Medikamenten verbessert werden. Auch die beim Diabetiker häufig vorkommenden Durchblutungsstörungen lassen sich naturheilkundlich recht günstig beeinflussen. Eine konsequente naturheilkundliche Begleittherapie hilft, die Spätschäden eines Diabetikers wie Erblindung und Störungen der Nierenfunktion zu verhindern oder wenigstens hinauszuzögern. Zur Stärkung der Infektabwehr eignen sich Engystol, Lymphomyosot und Entzündungstropfen Cosmochema. Durchblutungsfördernd wirken Aesculus compositum und Blutgefäßtropfen Cosmochema. In der Antihomotoxischen Medizin werden auch sogenannte Biokatalysatoren eingesetzt. Diese helfen, blockierte Stoffwechselfunktionen wieder in Gang zu setzen.
Ursache des Typ-I-Diabetes noch weitgehend unbekannt.
Insulinpumpen zur programmierten Insulinausschüttung.
Naturheilkundliche Begleittherapie des Diabetes vom Typ I.
Teufelskreis beim Typ-II-Diabetes
Der Typ-II-Diabetes (auch Erwachsenen- oder Altersdiabetes genannt) betrifft meistens Menschen jenseits des 50. Lebensjahres. Bei diesen Patienten besteht keine Verringerung der Insulinmenge, sondern im Gegenteil, der Insulinspiegel ist oftmals sogar erhöht. Wieso ist aber dann auch gleichzeitig der Blutzucker erhöht? Über 90% der Typ-II-Diabetiker sind mehr oder weniger deutlich übergewichtig. Aus diesem Grund sind die Zielzellen im Muskel- oder Fettgewebe durch Fetteinlagerung so vergrößert, dass das „Insulinschloss überdehnt ist“ und der Insulinschlüssel nicht mehr passt, um die Zelltür für den Zucker zu öffnen. Es besteht also eine „Insulinresistenz“ (Widerstand gegen Insulin), die durch Fettabbau in diesen Zellen in vielen Fällen auf natürliche Weise beseitigt werden kann. Wenn das Insulin seine eigentliche Aufgabe also nicht mehr erfüllen kann, wird es durch das vermehrt vorhandene Fettgewebe gebunden. Dieses gebundene Insulin fehlt den übrigen Körperzellen wie beispielsweise den Muskelzellen und behindert den Energiestoffwechsel, was zu Müdigkeit und Leistungsschwäche führt. Es entsteht ein gefährlicher Teufelskreis: Übergewicht führt zu Müdigkeit und Leistungsschwäche. Übergewicht und Leistungsschwäche vermindern die körperliche Aktivität und erhöhen dadurch das Übergewicht. Die Bedeutung einer konsequenten kalorienreduzierten Diät und vermehrten sportlichen Aktivität zum Abbau des Übergewichts ist eigentlich leicht einzusehen. Nur so kann wieder ein normales Ansprechen auf Insulin bewirkt werden.
Bei Typ-II-Diabetikern ist immerhin bei einem Drittel der Verwandten ersten Grades ebenfalls mit einem Typ-II-Diabetes zu rechnen. Dies bedeutet für Kinder, die von den Eltern eine erbliche Veranlagung für Diabetes mellitus mitbekommen haben, ein erhöhtes Risiko und damit die Notwendigkeit, dieser Erkrankung durch vernünftige Lebensweise konsequent vorzubeugen. Je schlechter bei einem Diabetiker der Blutzucker medikamentös oder diätetisch eingestellt ist, desto stärker werden die großen und kleinen Blutgefäße geschädigt. Es kommt zu einer Verdickung der Arterienwand und damit zu einer fortschreitenden Einengung des Innendurchmessers. Die Innenwand der Gefäße wird durch Ablagerungen rauh, und es lagern sich kleine Blutgerinnsel an.
Vorbeugung durch vernünftige Lebensweise.
Auszüge aus dem Ratgeber der Onlinepublikation: Stoffwechsel o.k. - Gesundheit o.k