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Eierstöcke und Eileiter - Eierstockzysten

Eierstockzysten

Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Gewebe. Sie können prinzipiell in jedem Gewebe entstehen und sind meistens harmlos. Eierstockzysten (Ovarialzysten) können sich auf zweierlei Art bilden: Als funktionelle Zysten, die sich aus Eibläschen entwickeln, oder als Neubildungen, die von der Funktion des Eierstocks unabhängig wachsen.

Funktionelle Eierstockzysten – Häufig, aber Harmlos

In jedem Monatszyklus reift unter dem Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone ein Follikel mit einer Eizelle im Eierstock heran. Bei einer Follikelgröße von 18 bis 25 mm Durchmesser platzt der Follikel und die Eizelle wird vom Trichter des Eileiters aufgefangen. Der Follikelrest wandelt sich zum Gelbkörper (Corpus luteum) um und beginnt mit der Produktion des Gelbkörperhormons (Progesteron). Wird das Ei auf
seinem Transport durch den Eileiter in die Gebärmutter nicht befruchtet, beendet der Gelbkörper seine Hormonproduktion und es kommt zur Regelblutung. Manchmal wächst ein Follikel jedoch einfach weiter ohne zu platzen oder ein Gelbkörper bildet sich nicht zurück und wird größer. In diesen Fällen entstehen so genannte Follikelzysten (Follikelretentionszysten) oder Gelbkörperzysten, die eine Größe von bis zu zehn Zentimetern erreichen können. Diese Art von Eierstockzysten ist harmlos und bildet sich in den meisten Fällen ohne Behandlungsmaßnahmen spontan zurück.

Neubildungen – Hier ist Vorsicht geboten!

Wenn eine Zyste am Eierstock festgestellt wird und diese sich nicht nach acht bis zehn Wochen zurückgebildet hat, muss man an die Möglichkeit eines Tumors denken. Tumore des Eierstocks können mit Flüssigkeit (Gewebswasser, Lymphe, Blut o. Ä.) gefüllte Hohlräume bilden und wie Zysten wachsen. Mediziner sprechen in diesen Fällen von „echten Neubildungen“, im Gegensatz zu den funktionellen Zysten. Neubildungen können bösartig sein oder es werden. Deshalb wird man eine Eierstockzyste, die sich nach einigen Wochen nicht zurückbildet, in der Regel operativ entfernen. Ebenso verhält es sich mit Eierstockzysten, die nach der Menopause entdeckt werden. Es ist jedoch glücklicherweise selten, dass aus einer Eierstockzyste ein Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) entsteht.

Diagnose und Behandlung von Eierstockzysten

Vielfach verursachen Eierstockzysten oder -tumore keinerlei Beschwerden und werden erst im Rahmen einer gynäkologischen Routineuntersuchung mit Ultraschall entdeckt. Symptome, die von Eierstockzysten verursacht werden können, sind: leichte chronische Unterbauchschmerzen, ein Druckgefühl im Unterbauch, Schmerzen beim Sex, häufiges Urinieren und Zwischenblutungen. Akute Beschwerden können durch Platzen von Gelbkörperzysten, meistens in der Woche vor der nächsten Regelblutung und häufig nach Geschlechtsverkehr, auftreten. Bei Patientinnen mit diesen Symptomen muss auf jeden Fall auch eine Eileiterschwangerschaft durch einen Bluttest ausgeschlossen werden. Mittels Vaginalultraschall kann eine Eierstockzyste detailliert dargestellt werden. Bei dünnwandigen, einkammrigen Zysten, die kleiner als fünf Zentimeter sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um funktionelle, also ganz harmlose Zysten handelt, sehr hoch.

Schulmedizinische Therapie von Eierstockzysten

Medikamentöse Behandlung: Eine Eierstockzyste, die nicht größer als fünf bis sechs Zentimeter ist und keine Beschwerden verursacht, wird die Ärztin in der Regel einige Wochen lang nur beobachten. Innerhalb von acht bis zehn Wochen wird sich eine funktionelle Zyste von selbst zurückbilden. Die Rückbildung soll durch die Gabe von Gestagen über drei bis vier Zyklen unterstützt werden, inwieweit die Hormongabe jedoch tatsächlich von Nutzen ist, ist umstritten.

Operative Behandlung: Falls nicht Symptome wie starke Schmerzen eine Operation erzwingen, benötigt es große Erfahrung zu entscheiden, welche Eierstockzysten/-tumore sofort chirurgisch entfernt werden sollen und welche man mit ruhigem Gewissen nur beobachten kann. Fast immer kann im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) entschieden werden, ob die Eierstockzyste entfernt werden und der Eierstock selbst erhalten werden kann oder ob der gesamte Eierstock entfernt werden muss. Zysten, die erst nach den Wechseljahren entstehen, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit zu Krebs zu entarten. Sie werden deshalb operativ entfernt.

Was kann man tun, um einer erneuten Zystenbildung vorzubeugen.

Sollte es häufiger zur Zystenbildung an den Eierstöcken kommen, kann eine Behandlung mit einer Antibabypille versucht werden. Die Pille reduziert das Risiko, Zysten der Eierstöcke zu entwickeln. Leider kommt es in einigen Fällen aber trotz Pille immer wieder zur Bildung von Zysten, die dann behandelt werden müssen.

Naturheilkundliche Verfahren

Die Rückbildung von funktionellen Zysten kann mit allen naturheilkundlichen Verfahren unterstützt werden, die das hormonelle Regelsystem harmonisieren. Die Akupunktur und andere Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin können dies leisten, aber auch eine individuell ausgewählte homöopathische Therapie. Eierstocktumore, die noch unter „Beobachtung“ stehen, können mit naturheilkundlichen Therapien ebenfalls rückbildend beeinflusst werden. Die Behandlung wird in diesen Fällen ähnlich wie die naturheilkundliche Therapie von Krebserkrankungen ganz individuell auf die Patientin zugeschnitten. Allgemeine Empfehlungen können an dieser Stelle nicht gegeben werden. Prinzipiell tut alles gut, was das Immunsystem aktiviert und unterstützt. Die Möglichkeiten reichen von Ernährung über Akupunktur, Homöopathie und Aromatherapie bis hin zu Entspannungstechniken.

Nicht zu vergessen die Macht der positiven Vorstellungskraft. Rosarot ist die Farbe der Wahl, denn positive Gedanken und Entspannung unterstützen das Immunsystem.

Das lateinische Wort „tumor” bedeutet nichts anderes als Geschwulst, Schwellung. Ein Tumor ist nicht gleichbedeutend mit Krebs!

Auszüge aus dem Ratgeber: Sanfte Medizin für Frauen - Praxisbuch Naturheilkunde