Blutuntersuchung und Blutwerte
BLUTSENKUNG (BSK ODER BSG)
Die Blutsenkung (BSK) oder Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) dient einer ersten orientierenden Unterscheidung zwischen entzündlichen und nicht-entzündlichen Rheumaformen. Zu den Blutkörperchen zählen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplättchen (Thrombozyten), die für die Blutgerinnung wichtig sind, und Zellen des körpereigenen Abwehrsystems (Lymphozyten, Monozyten und andere weiße Blutkörperchen). Ungerinnbar gemachtes Blut wird in ein standardisiertes, senkrecht aufgestelltes Glasröhrchen pipettiert, das mit einer Millimeter-Skala versehen ist. Nach einer und nach zwei Stunden wird auf der Skala abgelesen, wie weit die Blutkörperchen nach unten gesunken sind.
Für die erste Stunde gelten BSG-Werte von bis zu zwölf Millimetern bei Frauen und neun Millimetern bei Männern als normal, für die zweite Stunde bis zu 20 Millimetern bei Frauen und 15 Millimetern bei Männern. Werte, die jeweils darüber liegen, werden als erhöht und krankhaft angesehen. Eine beschleunigte Blutsenkung kann darauf hinweisen, dass eine Entzündung im Körper vor sich geht. Je höher die Entzündungsaktivität, desto höher auch die Blutsenkung. Ein erhöhter BSG-Wert erlaubt aber keine Aussage darüber, um welche Krankheit es sich konkret handelt. Es kann zum Beispiel Entzündungsrheuma dahinter stecken, aber auch Tumoren oder andere Krankheiten.
C-REAKTIVES PROTEIN (CRP)
Das C-reaktive Protein ist ein Eiweiß, das bei starken Entzündungen vermehrt im Blut nachzuweisen ist. Allerdings nimmt dieses Protein nicht nur bei Rheuma, sondern auch bei anderen Krankheiten zu. So wie bei der Blutsenkung auch, kann daher nur im Zusammenhang mit anderen Untersuchungsergebnissen eine Aus sage getroffen werden.
SERUMEIWEIß-ELEKTROPHORESE
Mithilfe der Elektrophorese wird ein Gemisch von geladenen Teilchen in einem elektrischen Feld aufgetrennt, so dass ihre Einzelbestandteile mengenmäßig erfasst werden können. Verfahren der Elektrophorese gut bestimmt werden. Eine Weiterführung der Elektrophorese ist die Immun elektro phorese, mit der körpereigene Abwehrstoffe des Immunsystems, die Antikörper, mengenmäßig nachgewiesen werden. Bei Entzündungen und Autoimmunkrankheiten, aber auch bei ande ren Erkrankungen weichen die Anteile der verschiedenen Serum eiweiße oder Antikörper in charakteristischer Weise vom Normalbefund ab.
Blutwert und Interpretation
- Blutsenkung: erhöht bei Entzündung im Körper
- C-reaktives Protein: erhöht bei starken rheumatischen oder anderen Entzündungen
- Serumeiweiß: Abweichung vom Normalwert bei Entzündungen und Autoimmunkrankheiten
- Rheumafaktoren: treten bei Rheuma auf, unzuverlässiger Messwert
- Antinukleäre Faktoren: kommen u.a. bei Bindegewebserkrankungen vor
- Blutbild: allgemeine Aussagen über Krankheit, z.B. akute Entzündungen von chronischen Leiden unterscheidbar
- Leberwerte: erhöht bei Leberschäden oder Medikamenten-Nebenwirkungen
- Nierenwerte: erhöht bei Nierenschäden
- Elektrolyte (Blutsalze): Abweichung vom Normalwert z.B. bei Osteoporose, Wadenkrämpfen, unregelmäßigem Herzschlag, erhöhtem Blutdruck
- Borrelien-Antikörper: nachweisbar bei Infektionen mit spezifischen Erregern oder andere Antikörper
- HLA-System: Hinweise auf mögliche erbliche Veranlagung zu rheumatischen Leiden
- Urinuntersuchungen: Hinweise auf Nierenschäden oder Nieren-Blasen-Infektionen oder zur Verlaufskontrolle einer medikamentösen Behandlung