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Moderne Homöopathie und Sechs-Phasen-Tabelle

Um Homotoxine zu beseitigen, verfügt der Organismus über ein ausgefeiltes System miteinander vernetzter Abwehrmechanismen. Reckeweg fasste dies als das „System der großen Abwehr“ zusammen. Zu ihm gehören fünf Untersysteme: Das Immunsystem, das Hormonsystem, das Nervensystem, die Leber und das Bindegewebe.

Das System der großen Abwehr

Um Homotoxine zu beseitigen, verfügt der Organismus über ein ausgefeiltes System miteinander vernetzter Abwehrmechanismen. Reckeweg fasste dies als das „System der großen Abwehr“ zusammen. Zu ihm gehören fünf Untersysteme: Das Immunsystem, das Hormonsystem, das Nervensystem, die Leber und das Bindegewebe. Diese sind allerdings nur theoretisch voneinander zu trennen. In Wirklichkeit bilden sie ein unteilbares Netzwerk.

Die IMMUNABWEHR arbeitet mit spezialisierten weißen Blutkörperchen. Die einen sind Fresszellen, auch Phagozyten genannt, die vor allem Gewebstrümmer, Zellreste, Mikroben und anderen „Müll“ regelrecht auffressen. Andere Zellen bilden spezifische Schutzeiweiße (Antikörper), welche Antigene binden und unschädlich machen. Als Antigene werden all jene Stoffe bezeichnet, die vom Körper als fremd erkannt werden. Das sind in erster Linie Viren, Bakterien, Pilze und fremde Körperzellen. Die Endprodukte dieser Abwehrreaktionen werden ausgeschieden, beispielsweise über Eiter oder Schleimhautsekrete.

Auch das HORMONSYSTEM ist an der körpereigenen Abwehrbeteiligt. Hormone sind Botenstoffe, die beispielsweise von der Schilddrüse, den Nebennieren und den Geschlechtsorganen gebildet werden. Über komplizierte Regelkreise werden diese Hormondrüsen von zwei Regionen im Gehirn, dem Hypothalamus und der Hypophyse, gesteuert. Hormone kommen in sehr geringen Konzentrationen vor und dennoch leisten sie einen beachtlichen Beitrag dazu, dass alle Reaktionen im Körper harmonisch ablaufen. Das Hormonsystem setzt unter anderem Botenstoffe frei, die Entzündungen auslösen, steuern und schließlich wieder beenden. Andere Hormone setzen die Ausscheidung von Giftresten und die Regeneration zerstörter Gewebe in Gang. Auch NERVENIMPULSE steuern entgiften de Stoffwechselvorgänge. Zum Beispiel können Nervenreize durch direkte Gifteinwirkung Durchblutungssteigerung bewirken, wodurch das Gift schneller beseitigt werden kann.

Die Leberist die zentrale chemische Fabrik im Körper. Hier werden viele Schadstoffe direkt abgebaut, entgiftet, neutralisiert und zur Ausscheidung freigegeben. Das BINDEGEWEBE stützt und umhüllt jedes Organ und letztlich jede Zelle unseres Körpers. In ihm enden kleinste Blutgefäße und Nervenbahnen. Alle Nährstoffe, Hormone und Sauerstoff aus dem Blut müssen diese „Transitstrecke“ auf dem Weg zu den Organen passieren. Umgekehrt nehmen auch Abbauprodukte des Stoffwechsels ihren Weg durch das Bindegewebe ins Blut. Der Schauplatz für die Zellen und  Antikörper des Immunsystems ist ebenfalls das Bindegewebe. Hier finden ihre Abwehr und Entzündungsreaktionen statt.

Es ist aber auch ein Zwischenspeicher für Schadstoffe und Stoffwechselschlacken, bis sie abgebaut werden. Werden zu viele Stoffe in diesem Zwischenspeicher abgelegt, ist die Transitstrecke irgendwann verstopft. Dann ist der Nährstoff- und Informationsfluss zu den Organen behindert und es können Krankheiten entstehen. Zusammen mit den aus- und ableitenden Organen wie Nieren, Schleimhäuten und Lymphsystem sorgt das System der großen Abwehr dafür, dass Schadstoffe abgebaut und aus dem Organismus heraus geschleust werden können.

Die sechs Phasen der Schadstoffabwehr

Die verschiedenen Abwehrreaktionen gegen Schadstoffe, die wir subjektiv als Krankheiten spüren, können in einem Sechs-Phasen-Modell zusammen gefasst werden. Dieses Modell ist dynamisch, das heißt, eine Krankheit kann von einer Phase in eine andere wechseln. Die verschiedenen Phasen sollen am Beispiel einer Arsenvergiftung erklärt werden. Arsenik, ein in der Kriminalgeschichte beliebtes Gift zur scheinbar unauffälligen Beseitigung ungeliebter Zeitgenossen, ist ein weiß-graues, geschmackloses und unauffälliges Pulver. Noch im 19. Jahrhundert wurde es wie selbstverständlich zur Desinfektion von Lebensmitteln, zur Herstellung von Haarpudern oder als Mittel gegen Blutarmut verwendet. Es war daher eine alltägliche Chemikalie, die in vielen Haushalten vorrätig war. Dabei ist schon ein Gramm Arsen tödlich für einen Menschen. Um den Körper gesund zu halten, greifen verschiedene Organsysteme ineinander.

1. Phase: Zuerst führt die Verabreichung von Arsenik zu Erbrechen und Durchfällen. Der Organismus versucht also vernünftigerweise, das Homotoxin unmittelbar wieder auszuscheiden. Und das tut er, indem er die normalen Ausscheidungswege nutzt – allerdings in gesteigerter Form. In dieser EXKRETIONSPHASE oder Ausscheidungsphase hat der Körper also noch  funktionstüchtige Ausscheidungsmöglichkeiten. Er kann Giftstoffe durch Maßnahmen wie Durchfall, Erbrechen, Schweiß, Urin oder als Schnupfen über Schleim häute nach außen schleusen.

2. Phase: Bei weiterer Arsenzufuhr schafft der Körper die Ausscheidung über seine Ausleitungsorgane nicht mehr vollständig. Das System der großen Abwehr wird aktiviert: Fieber und Hautrötungen zeigen den beschleunigten Stoffwechsel und die INFLAMMATIONSPHASE oder Entzündungsphase an. Die Selbstheilungstendenz des Organismus ist noch intakt.

3. Phase: Wenn die Giftmenge immer noch nicht vollständig eliminiert werden kann, versucht der Körper, das Gift vorübergehend abzulagern, bis wieder Zeit und Kapazität für eine weitere Entgiftung vorhanden sind. Reckeweg nannte dies die DEPOSITIONSPHASE oder Ablagerungsphase. Die Ablagerung erfolgt zunächst im Bindegewebe, im Fall der Arsenvergiftung in Haut, Haaren und Nägeln.

4. Phase: Bei fortgesetzter Giftstoffzufuhr kann der Organismus mit den bisherigen Maßnahmen die große Giftmenge nicht beherrschen. Das Gift dringt aus dem Bindegewebe in die Zellen der Organe ein. Dort blockiert es Enzyme, die für die Energiegewinnung wichtig sind, und beeinträchtigt dadurch den Zellstoffwechsel. Die Versorgung der Gewebe mit Nährstoffen und Energie wird also gestört. Diese nun bereits schwere Schädigung nannte Reckeweg die IMPRÄGNATIONSPHASE oder Einprägungsphase. Das Homotoxin hinterlässt dauerhaft seine „Finger abdrücke“ in den Zellen, hat sich sozusagen in der Zelle eingeprägt. Die Hormonproduktion der Nebennieren, Schilddrüse und der Geschlechtsdrüsen wird vom Gehirn gesteuert. Diese Phase ist von den Krankheitssymptomen her zwar noch relativ unauffällig, ist aber die Basis für weitere und tiefer gehende Schädigungen. In der Imprägnationsphase ist der Zellstoffwechsel vermutlich schon stark reduziert, die Versorgung der Organzellen und damit ihre Funktionsfähigkeit sind somit schon stark eingeschränkt. Beim Arsen treten hier uncharakteristische Störungen im Verdauungstrakt, Blutbild- Veränderungen, Leberverfettung sowie Nierenzellschädigungen auf.

5. Phase: Bei weiter anhaltender Gifteinwirkung kommt es zu zunehmender Beeinträchtigung, Schädigung und Zerstörung von Zellstrukturen. Die Körperfunktionen lassen nach, sie „degenerieren“, bauen sich ab. Typische Ausdrucksformen dieser DEGENERATIONSPHASE oder Abbauphase sind beispielsweise Arthrosen, Zirrhosen oder Organverkalkungen.

6. Phase: Die DEDIFFERENZIERUNGSPHASE kann sich anschließen. Im Bereich der besonders stark geschädigten Organe bilden sich neue Zellen, die sich verselbstständigen und ein Eigenleben als Krebszellen führen. Beim Beispiel des Arsens kann es hier zu Hautkrebs kommen.

Bedeutend in diesem Sechs-Phasen-Modell ist der Übergang von der dritten in die vierte Phase. Links von dieser gedachten Linie, BIOLOGISCHER SCHNITT genannt, herrschen Giftausleitung und -zwischenlagerung im Bindegewebe vor. Der Stoffwechsel im Inneren der Zellen ist noch intakt und die Selbstheilungskräfte des Körpers reichen in der Regel aus, die krankmachende Wirkung der schädigenden Stoffe zu bewältigen.

Rechts vom biologischen Schnitt werden die Gifte nicht mehr aus geschieden, sondern zunehmend in den Organzellen abgelagert. Da durch wird der Zellstoffwechsel immer mehr blockiert und ernsthaftere Erkrankungen entstehen. Die Selbstheilungskräfte reichen nun nicht mehr aus. Um Heilung zu bewirken, muss der Organismus therapeutisch unterstützt werden. Viele chronische Krankheiten wie die rheumatischen Leiden finden sich rechts vom biologischen Schnitt.


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