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Rheumafaktoren, Nieren- und Leberwerte

RHEUMAFAKTOREN (RF)

Rheumafaktoren sind Schutzeiweiße, so genannte Antikörper, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten. Sie wurden historisch erstmals bei Rheumakranken gefunden und erhielten hierdurch ihre Bezeichnung. Dennoch sind sie leider nicht spezifisch für Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, sondern können auch bei vollkommen andersartigen Leiden und sogar bei Gesunden gefunden werden. Die Aussagekraft der Rheumafaktoren wird immer noch häufig überschätzt. Auch für die Frühdiagnose einer rheumatischen Erkrankung ist ein positiver Rheumafaktor nicht unbedingt ein Beweis.

ANTINUKLEÄRE FAKTOREN ODER ANTIKÖRPER (ANF, ANA)

Auch bei den Antinukleären Faktoren handelt es sich um Antikörper gegen körpereigene Zellkerne. Mit ihnen kann man Bindegewebskrankheiten unterscheiden und von anderen Rheumaformen abgrenzen.

BLUTBILD UND DIFFERENZIALBLUTBILD

Das Blutbild gibt Aufschluss über Art, Zahl und Beschaffenheit der Blutkörperchen. Hierbei werden rote und weiße Blutkörperchen und Blutplättchen gezählt sowie auch deren Größe bestimmt. Bei den roten Blutzellen wird außerdem der Gehalt an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) gemessen. Bei entzündlichen Krankheiten kann die Zahl der weißen Blutkörperchen stark erhöht sein.

Chronisch-rheumatische Leiden können auch mit einer Verminderung der roten Blutkörperchen (Blutarmut oder Anämie) einhergehen. Das Differenzialblutbild gibt eine Übersicht über die verschiedenen Gruppen an weißen Blutkörperchen. Einige schulmedizinische Rheuma mittel können Veränderungen des Blutbildes verursachen, daher ist diese Untersuchung sowohl vor Beginn als auch während einer solchen Behandlung zur Kontrolle möglicher Nebenwirkungen erforderlich.

LEBERWERTE

In der Leber werden unter anderem Aminosäuren verstoffwechselt, die Abbauprodukte von verdauten Nahrungseiweißen sind. Eiweißen gebraucht werden, werden sie weiter abgebaut in verschiedene Stoffwechselprodukte. Diese Abbaureaktionen werden durch mehrere Hilfsstoffe – Enzyme oder Biokatalysatoren genannt – in Gang gebracht. Die wichtigsten Enzyme, die hierbei in Aktion treten, sind die Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) und die Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT). Beide sind auch im Blut messbar und dienen dadurch als Maßstab für die Leberfunktion.

Bei Schädigung der Leberzellen treten diese Enzyme im Blutserum erhöht auf. Je stärker dieser Enzymanstieg, desto größer der Leberschaden. Auch die Enzyme Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT) und alkalische Phosphatase (AP) können Leberzellschäden anzeigen, falls sie im Blutserum erhöht sind. Die Leberzellen können unter anderem durch Virusinfektionen, Alkohol, Vergiftungen oder Tumoren verletzt werden. Bei Rheumakranken werden die Leberwerte gemessen, um eine Leberkrankheit auszuschließen oder auch, um eine medikamentöse Therapie zu kontrollieren, die sich möglicherweise nachteilig auf die Leber auswirken kann.

NIERENWERTE

Täglich fließen 1000 bis 2000 Liter Blut durch die Nieren eines Menschen – das entspricht drei bis vier Badewannenfüllungen! Der überwiegende Teil davon wird wieder in den Blutkreislauf aufgenommen. Nur rund 1,5 Liter Wasser pro Tag werden mit dem Harn ausgeschieden und mit ihm verschiedene Abbauprodukte des Stoffwechsels, die den Körper sonst vergiften würde. Damit leisten die Nieren einen Beitrag zu einer lebenswichtigen Funktion: die Entgiftung des Organismus.

Zur Erfüllung dieser Aufgabe muss die gesamte Blut menge des Körpers immer wieder die Nieren durchströmen. Stoffe, die der Körper mit dem Urin ausscheiden muss, um eine über - mäßige Konzentration im Organismus zu verhindern, werden als harnpflichtige Substanzen bezeichnet. Zu diesen zählen Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure und Ammoniak. Kreatinin ist die Ausscheidungsform von Kreatin, das sich als Energie - reserve im Muskel befindet.

Es wird in das Blut abgegeben und über die Nieren ausgeschieden. Der Kreatininspiegel im Blutserum ist abhängig von der Muskelmasse, vom Lebensalter und von der Nierenfunktion. Kreatinin hat keine besondere Bedeutung für den Körper. Da es aber fast vollständig filtriert wird, wird es zur Überprüfung der Nierenfunktion verwendet. Allerdings zeigt der Kreatininspiegel eine Störung erst relativ spät an. Erst wenn die Filterfähigkeit der Nieren um mehr als 50 Prozent abgenommen hat, ist ein deutlicher Anstieg der Kreatininwerte zu erwarten.

Die normalen Werte sind bei Frauen 0,6 bis 1,2 Milligramm pro Deziliter (mg/dl), bei Männern 0,7 bis 1,4 mg/dl. Kreatinin wird im Blutserum und im Urin (24-Stunden-Sammelurin) bestimmt. Während der Urinsammelperiode soll kein Fleisch gegessen und keine körperliche Arbeit verrichtet werden. Harnstoff ist ein Endprodukt des Eiweiß- Stoffwechsels und wird in der Leber gebildet. Die Harnstoff-Konzentration im Blut hängt im Wesentlichen von der täglichen Eiweiß zufuhr, dem Ernährungszustand und der Ausscheidungs- funktion der Nieren ab.

Die Normalwerte liegen bei Männern bei zehn bis 40 mg/dl, bei Frauen bei 23 bis 44 mg/dl. Auch die Bestimmung des Harnstoffs im Blut ist nur ein unspezifisches und ungenaues Maß zur Beurteilung der Filterfunktion der Nieren, da die Konzentrationen erst ansteigen, wenn mehr als die Hälfte aller Nierenfilter geschädigt sind. Erhöhte  Harnstoff- Konzentrationen im Blut zeigen somit ein fortgeschrittenes Stadium von Nierenfunktionsstörungen an.

Wie die Leberwerte auch, dienen die Kreatinin - und Harnstoffspiegel zur Therapiekontrolle. Denn Schmerzmittel, Entzündungshemmer und andere Medikamente haben maßgeblichen Einfluss auf diese beiden Stoffe. Harnsäure entsteht beim Abbau von Zellkernbestandteilen, den Purinen, und wird über die Nieren ausgeschieden. Der häufigste Anlass zur Bestimmung der Harnsäure im Blutserum ist die Vermutung, dass Gelenkschmerzen auf eine Gichtattacke zurück zuführen sind.

Mit steigender Harnsäure-Konzentration im Blut erhöht sich das Risiko, an Gicht zu erkranken. Der Normbereich der Harnsäurekonzentration liegt bei Männern 3,5 bis 7,1 mg/dl und bei Frauen 2,5 bis 5,9 mg/dl. Bei einem Harnsäurespiegel um 9 mg/dl erleidet die Mehrzahl der Betroffenen irgendwann einen Gichtanfall. Zur Normalisierung von erhöhten Harnsäurewerten empfiehlt es sich, keine Innereien wie Bries oder Leber zu essen und Wild, Sardinen, Sardellen oder Fleischextrakte vom Speiseplan zu streichen.


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