Rheuma von A-Z – Osteoporose
Die Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, ist durch eine Abnahme der Knochenmasse und -qualität des gesamten Skelettsystems gekennzeichnet. Gleichzeitig ist die Anfälligkeit für Knochenbrüche erhöht. Osteoporose ist die häufigste Erkrankung des Knochenstoffwechsels. In Europa, Amerika und Japan sind schätzungsweise 75 Millionen Menschen von ihr betroffen. Rund ein Drittel der Frauen sollen nach der letzten Regelblutung eine Osteoporose entwickeln.
Mehr als 50 Prozent der über 75-Jährigen haben osteoporotische Veränderungen an den Knochen. Die Osteoporose wird in verschiedene Formen unterschieden. Ein verstärkter Knochenabbau im Bereich der Wirbelkörper tritt vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren auf.
Dagegen werden im höheren Alter eher die langen Röhrenknochen an Beinen und Armen brüchig. Dumpfe Rückenschmerzen, die unter Belastung, bei Stehen und Sitzen zunehmen und sich in Ruhe und beim Liegen bessern, sind typische Beschwerden. Je nach Belastung können die Schmerzen sehr stark sein. Die Betroffenen bemerken, dass sie kleiner werden. Da die Rumpflänge abnimmt, entsteht das Gefühl, als ob die Arme länger geworden wären.
Die Körperhaltung ändert sich: Sie ist zu nehmend nach vorne gebeugt, der Rücken rundet sich im Bereich der Brustwirbelsäule. Man sprach hier früher auch von einem „Witwenbuckel“. Die Osteoporose ist mit einer erhöhten Knochenbruchneigung verbunden. Die Häufigkeit von Brüchen wird auf acht bis zehn Prozent geschätzt.
In vielen Fällen kommt es zu unzähligen Miniaturbrüchen an den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, so dass sich die Form der Wirbel verändert (Fisch- oder Keilwirbel). Die Patienten bemerken diese Brüche oft gar nicht. Massive Wirbeleinbrüche sind seltener. Von größerer Bedeutung sind aber Brüche an Unterarm, Oberschenkel und Schenkelhals, die häufig durch Bagatellverletzungen, Stürze und geringe Gewalteinwirkung verursacht werden.
Was sind die Ursachen?
Neben natürlichen Alterungsvorgängen und einer genetischen Veranlagung werden verschiedenste Faktoren als Ursachen der Osteoporose diskutiert. In jedem Fall besteht ein Missverhältnis zwischen Knochenaufbau und -abbau. Die Aufnahme von Kalzium in die Knochen ist vermindert. Eine ganze Reihe von Faktoren erhöhen das Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Die Schulmedizin verabreicht zur Osteoporosetherapie in erster Linie Kalzium und Vitamin D sowie Fluoride zur verbesserten Kalziumaufnahme und Stimulation des Knochenaufbaus. Auch das Hormon Kalzitonin, das den Kalkstoffwechsel reguliert, wird eingesetzt. Ein neueres Therapiekonzept stellen die Bisphosphonate dar, die eine Zunahme der Knochenmasse bewirken und das Risiko von Wirbelfrakturen verringern. Eine vorbeugende Einnahme von Östrogenen jenseits der Wechseljahre wird propagiert, um den vermehrten Knochenabbau zu stoppen. Eine solche Hormonbehandlung wird aber angesichts eines potenziellen Krebsrisikos zunehmend in Frage gestellt.
Moderne Homöopathie bei Osteoporose
- Die Osteoporose gehört der Degenerationsphase an.
Medikamente zum Einnehmen
Begleitend zur schulmedizinischen Behandlung empfehlen sich Calcoheel und Osteoheel Tabletten zur Unterstützung des Kalk- und Knochenstoffwechsels. Symptombezogene Mittel werden in Abstimmung auf die individuellen Beschwerden kombiniert, zum Beispiel Rhododendroneel bei wetterbedingter Verschlimmerung, China-Homaccord Tropfen und Ranunculus-Homaccord Tropfen bei Schmerzen im Brustwirbelsäulenbereich. Auch Lymphomyosot (Tabletten oder Tropfen) empfehlen sich zur langfristigen ausleitenden Behandlung.
Injektionsbehandlung durch den Therapeuten
Aus- und Ableitungsorgane, blockierte Enzymsysteme, Zellstoffwechsel, Bindegewebe und Drüsenfunktionen müssen angeregt, Zellen regeneriert werden. Das geschieht mit Lymphomyosot, Galium-Heel, Hepar compositum, Solidago compositum, Coenzyme compositum, Ubichinon compositum und Psorinoheel. Insbesondere sollten diese Mittel auch als Auto-Sanguis-Stufentherapie in wechselnden Kombinationen angewandt werden. Discus compositum, Os suis-Injeel und Medulla ossis suis-Injeel stimulieren die Knochen, Glandula parathyreoidea suis-Injeel regt die Nebenschilddrüsenfunktionen an, die den Knochenstoffwechsel wesentlich steuern.
Bei Frauen sollte zur Regulation des weiblichen Hormonhaushaltes Hormeel oder Ovariumsuis-Injeel in den Therapieplan einbezogen werden. Bei Männern ist an Testis suis-Injeel zu denken. Eine Vitamin-C-Infusionstherapie empfiehlt sich zusätzlich.
Weitere Therapien bei Osteoporose
Eine pflanzliche Schmerztherapie kann mit Teufelskralle, Weidenrinde oder Esche-Pappel-Goldrute-Mischung (Phytodolor) bei schmerzhaften Krankheitsphasen erfolgen. Eine Enzymtherapie mit Mulsal, Phlogenzym sowie Vitamin E wirkt oft hilfreich. Zur Schmerzlinderung haben sich auch die verschiedenen Akupunkturverfahren bewährt.
Im Bereich der Wirbelsäule können ausleitende Verfahren wie Schröpfen oder auch Baunscheidtieren vorsichtig angewendet werden. Eine sanft geleitete Mayr-Kur, am ehesten beginnend mit einer milden Ableitungsdiät, erscheint sinnvoll. Auch Ozon-, Eigenblutbehandlung und die Hämatogene Oxidationstherapie sind unter anderem zur Stoffwechselaktivierung und Regenierung angezeigt.
Tipps für den Alltag
Feuchtwarme Wickel, Heublumenbäder, Heublumensäcke und Fangopackungen auf dem Rücken sind empfehlenswert. Dagegen wird von mittelstarken oder gar stark wirkenden Kneippschen Anwendungen abgeraten! Regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichende Bewegung in vernünftigem, nicht übertriebenem oder einseitigem Ausmaß sind vorbeugend sinnvoll. Insbesondere Schwimmen kann empfohlen werden. Das Risiko, im Alltag zu stürzen, sollte wegen der Gefahr von Knochenbrüchen soweit wie möglich minimiert werden.
Im Sinne der Kneippschen Ordnungstherapie ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeits-, Ruhe-, Freizeit- und Schlafphasen zu achten. Die Ernährung sollte kalziumreich und schadstoffarm sein, unter Beachtung der Mayrschen Esskultur. Übergewicht sollte unbedingt abgebaut werden. Kaffee, Alkohol und Nikotin sind zu vermeiden.
Eine orthomolekulare Nahrungsergänzung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen wird angeraten. Frauen jenseits der Wechseljahre können alternativ zu synthetischen Östrogenen die Einnahme von Phytoöstrogenen als Nahrungsergänzung erwägen. Hier bieten sich zum Beispiel Phyto Soya Kapseln oder die Rotklee enthaltenden Menoflavon-Kapseln an.
Risikofaktoren der Osteoporose
- Mangelnde Bewegung
- Kalziumarme Ernährung
- Störung der Kalziumaufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt
- Mangel an weiblichen oder männlichen Geschlechtshormonen nach den Wechseljahren
- Hoher Koffein-, Nikotin- und Alkoholkonsum
- Krankheiten der Schilddrüse oder der Nebenniere
- Zuckerkrankheit
- Chronische Darmleiden
- Chronisch entzündliche Polyarthritis
- Langzeiteinnahme von Medikamenten wie Kortison
Info: Lebensmittel und Kalziumgehalt
- Milch 120
- Joghurt 120
- Bergkäse 1 100
- Appenzeller 800
- Feta 500
- Fenchel 109
- Broccoli 105
- Grünkohl 210
- Kichererbsen 124
- weiße Bohnen 113
- Sesam 783
- Amaranth 308
- Haselnüsse 225
- Oliven 96
Beispiele für kalziumreiche Lebensmittel (Milligramm Kalzium je 100 Gramm Lebensmittel)