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Rheuma von A-Z – Reiter-Syndrom

Das Reiter-Syndrom – auch Morbus Reiter, Fiessinger-Leroy-Syndrom, urethro-okuloartikuläres Syndrom oder Arthritis dysenterica genannt – ist durch drei Hauptbeschwerden gekennzeichnet: eine Harnröhrenentzündung, eine Augen-Bindehautentzündung und Gelenkentzündungen.

Die Patienten sind meist jüngeren Alters und klagen über Schmerzen und Brennen beim Harnlassen, vorübergehende Durchfälle, uncharakteristische Erkältungs-, Haut- und Schleimhautbeschwerden, Fieber und entzündliche Gelenkbeschwerden. Häufig zeigen sich schmerzhafte, entzündliche Schwellungen an Knie oder Sprunggelenken, Fingern und Zehen, meist nur auf einer Seite. Sie sind oft begleitet von Entzündungen an Sehnen und anderen gelenknahen Weichteilen an Fersen, Sitzbein, Brustbeinrippen, Fingern und Zehen. Augenentzündungen – besonders der Bindehäute – sowie Entzündungen der Schleimhäute im Bereich der Harn- und Geschlechtsorgane runden das Vollbild der Erkrankung ab. Am häufigsten sind Männer zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr betroffen. Die ersten Erkenntnisse über diese Erkrankung gehen auf Arbeiten des Berliner Bakteriologen Hans Reiter (1881 – 1969) zurück, der der Krankheit ihren Namen gab.

Was sind die Ursachen?

Die drei Hauptsymptome des Reiter-Syndroms, Harnröhrenentzündung, Bindehautentzündung und Arthritis, treten während oder nach Infektionskrankheiten auf. Häufig handelt es sich dabei um Infektionen des Magen-Darm-Trakts oder der Nieren und Harnwege. Oft sind Bakterien wie Chlamydien, Salmonellen, Shigellen, Yersinien und andere beteiligt, die häufig sexuell übertragbar sind.

Wenn aus irgendeinem Grund eine Abwehrschwäche besteht, können sich diese Bakterien im Körper ausbreiten und in den Gelenkhäuten festsetzen. Dort können sie örtliche Entzündungen, aber auch Gefäßentzündungen im ganzen Körper verursachen. Auch die Wirbel- und Kreuzbein- Darmbein-Gelenke können betroffen sein. Der häufige Nachweis des Leuko zytenantigens HLA-B27 scheint auf eine erbliche Veranlagung zu reaktiven Gelenkentzündungen und anderen Begleitreaktionen hinzuweisen.

Moderne Homöopathie beim Reiter-Syndrom

Medikamente zum Einnehmen

Neben dem entzündungshemmenden Traumeel ist Mezereum-Homaccord als Hauptmittel zu nennen. Rhododendroneel und andere symptombezogene Mittel können kombiniert werden. Zur Behandlung der Augenbeschwerden bieten sich Oculoheel Tabletten, für die Harnröhrenentzündung Reneel oder Berberis-Homaccord an. Zur Ausleitung sollte konsequent Lymphomyosot eingenommen werden.

Injektionsbehandlung durch den Therapeuten

Traumeel, Mezereum-Homaccord und Lymphomyosot gelten als Basismittel. Symptombezogene Mittel wie Apis-Homaccord, Belladonna-Homaccord, Berberis-Homaccord,  Solidago compositum und Suis-Organpräparate wie Mucosa compositum für die Schleimhäute, Oculus totalis suis-Injeel für die Augen, Urethra suis- oder Vesica urinaria suis-Injeel für Harnröhre und Blase werdenim Wechsel kombiniert. Neben Psorinoheel sollten bei Infektionen in der Vorgeschichte die entsprechenden Nosoden, wie zum Beispiel Bacterium colioder, Bacterium proteus-Injeel, in den Behandlungsplan eingebaut werden.

Neben der konventionellen intramuskulären oder subkutanen Injektion werden die Mittel auch an Neuraltherapie- und Akupunkturpunkte gespritzt. In der Auto-Sanguis-Stufentherapie werden die genannten Mittel abwechselnd eingesetzt, unter Einbeziehung von Katalysatoren wie Ubichinon compositum und Coenzyme compositum. Vitamin-C Hochdosis-Infusionen, vor allem am Anfang der Behandlung und bei akutentzündlich schmerzhaften Phasen, wirken unterstützend.

Weitere Therapien beim Reiter-Syndrom

Entzündungen und Schmerzen werden pflanzlich behandelt mit Weidenrinde (z.B. Assplant), Teufelskralle (z.B. Allya Tabletten), Weihrauch oder der Mischung aus Zitterpappel, Esche, Goldrute (z.B. Phytodolor). Aus der orthomolekularen Medizin bieten sich insbesondere Vitamin E und hochdosierte Enzympräparate wie Mulsal oder Phlogenzym an. Eine Mikrobiologische Therapie ist langfristig sinnvoll. Bei akuten Gelenkbeschwerden erfolgen in erster Linie Kälteanwendungen, darüber hinaus auch physikalische Maßnahmen wie Iontophoresen, Ultraschalltherapie oder Kneippsche Anwendungen. Ein Versuch mit Blutegeln ist sinnvoll.

Akupunktur ist zur Schmerzbehandlung geeignet. Hämatogene Oxidationstherapie und Ozonbehandlung sind oft sehr wirksam, auch subkutane Ozoninjektionen sind in Erwägung zu ziehen. Die unter Anleitung erlernte Krankengymnastik sollte zu Hause konsequent fortgeführt werden. Eine orthomolekulare Nahrungsergänzung mit dem Vitalstoffgetränk LaVita, Orthomol-Präparaten oder ähnlichen Produkten ist sinnvoll. Kühlung und Kneippsche Anwendungen können die Beschwerden lindern.


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