Rheuma von A-Z – Schuppenflechte-Arthritis
Die Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine häufige, chronische, schubweise verlaufende Hauterkrankung. Neben typischen Hautveränderungen kann sie in fünf bis zehn Prozent der Fälle mit chronischen gelenkzerstörenden Entzündungen, der Arthritis psoriatica – auch Psoriasis arthritis oder Arthropathia psoriatica genannt – einhergehen. Gelenkentzündungen treten bei 15 bis 20 Prozent der Betroffenen bereits vor den ersten Hautveränderungen auf.
Ein Befall der Finger- und Zehengelenke, vor allem der Endgelenke, aber auch mehrerer Gelenke eines Fingers oder einer Zehe, ist typisch. Die Kreuzbein-Darmbein-Fuge (Iliosakralgelenk) und die Wirbelsäule können beteiligt sein. Anfangs sind nur ein oder wenige Gelenke betroffen, beschwerdefreie längere Intervalle sind häufig. Im Gegensatz zur chronischen Polyarthritis sind die Gelenkschwellungen eher derb, die Deformierungen und Behinderungen im Allgemeinen geringer ausgeprägt. Rheumaknoten wie bei der chronischen Polyarthritis finden sich nicht. Die großen Gelenke sind seltener betroffen.
Rückenschmerzen spielen in den Frühphasen meistens noch keine Rolle, der Befall der Wirbelsäule stellt sich meist erst im weiteren Verlauf ein. Zu Beginn des Leidens sind die Allgemeinsymptome und Schmerzen in der Regel geringer ausgeprägt als bei der chronischen Polyarthritis, die langfristigen Veränderungen allerdings nicht weniger beeinträchtigend. Wenn noch keine typischen Haut- und Nagelveränderungen bestehen, kann die Abgrenzung zur Bechterewschen Erkrankung zu Anfang schwierig sein.
Was sind die Ursachen?
Die Schuppenflechte und die mit ihr möglicherweise verbundene Arthritis werden häufig über erbliche Komponenten zu erklären versucht. So hat, wer bestimmte Leukozytenantigene im Blut trägt, ein erhöhtes Risiko, an einer Psoriasis zu erkranken (siehe auch Kapitel 2.1, HLA-System). Umgekehrt werden bei Gelenkbefall in Verbindung mit Schuppenflechte auch häufig bestimmte Leukozytenantigene im Blut nachgewiesen.
Weiterhin werden unter anderem verschiedene psychosoziale Faktoren oder Infektionskrankheiten als Ursachen angenommen, die bei einem erblich vorbelasteten Organismus einzeln oder gemeinsam zum Ausbruch der Schuppenflechte führen können – als alleinige Hauterkrankung oder mit rheumatischen Beschwerden. Letztlich sind eindeutige Ursachen weiterhin unbekannt.
Moderne Homöopathie bei Schuppenflechte-Arthritis
Reckeweg sah in der Schuppenflechte und der mit ihr verbundenen Arthritis eine Krankheit der Degenerationsphase, also rechts des Biologischen Schnitts. Zusammen mit dem Gelenkleiden wird selbst verständlich auch die Haut im Sinne einer biologisch-ganzheitlichen Therapie behandelt.
Medikamente zum Einnehmen
Als Basisbehandlung wird neben Rheuma-Heel, Bryaconeel, Traumeel und Zeel compositum die Einnahme von Psorinoheel Tropfen und Sulfur compositum-Heel Tabletten empfohlen. Psorinoheel dient dabei zur Anregung der Bindegewebsentgiftung und Beeinflussung erblicher Schwächen. Die schwefelhaltigen Präparate Schwef-Heel Tropfen beziehungsweise Sulfur compositum Tabletten aktivieren die körper eigenen Abwehrmechanismen und helfen bei vielen chronischen Hauterkrankungen. Die Eigenbehandlung mit Psorinoheel, Schwef-Heel oder Sulfur compositum sollte allerdings niemals ohne die Kontrolle durch einen Therapeuten durchgeführt werden, da ausgeprägte Erstverschlimmerungen eintreten können.
Injektionsbehandlung durch den Therapeuten
Mischinjektionen mit Traumeel, Zeel compositum, Discus compositum Ampullen und anderen Injektionspräparaten in Abhängigkeit von der individuellen Symptomatik werden in Kombination verabreicht. Dabei wird auch abgewechselt mit Präparaten zur Verbesserung der Entgiftung, Aktivierung blockierter Enzyme und Anregung der Regeneration.
Auch Nosoden können gezielt eingesetzt werden, wenn der Patient schon einmal eine Infektionserkrankung hatte, die mit Medikamenten unterdrückt wurde oder wenn erste Beschwerden im Zusammenhang mit einer solchen Erkrankung, beispielsweise einer Grippe, aufgetreten sind. Dann bietet sich zum Beispiel Grippe-Nosode-Injeel an. Gespritzt wird in den Muskel, unter die Haut, in die Vene oder in Akupunkturpunkte. Besonders bewährt ist die Anwendung als Auto-Sanguis-Stufentherapie.
Weitere Therapien bei Schuppenflechte-Arthritis
In erster Linie kommen die unter Behandlung der chronischen Polyarthritis aufgeführten Verfahren zur Anwendung. Bei der Schuppenflechte wird häufig eine Lichttherapie mit UV-A- oder UV-B-Bestrahlungen vorgenommen, wobei sich neben den Hautveränderungen auch die rheumatischen Beschwerden bessern. Vitamin-C Hochdosis-Infusionen zusammen mit hoch dosierten Vitamin-B-Komplex-Injektionen unterstützen die dargestellten Maßnahmen.
Tipps für den Alltag
Entspannungsverfahren, Ernährungsumstellung und orthomolekulare Nahrungsergänzung wie unter chronischer Polyarthritis dargestellt werden unterstützend empfohlen. Selbstverständlich ist auch bei der Schuppenflechte-Arthritis eine tägliche Krankengymnastik zu Hause unabdingbar. Bäder mit dem Salz des Toten Meeres sind oft hilfreich. Zur lokalen Behandlung der Haut stehen Präparate wie Rubisan-Salbe mit dem Wirkstoff Mahonia aquifolium zur Verfügung.
Auch die Indische Weihrauchsalbe Zilly zeigt oft gute Wirkung. Die biochemischen Salben nach Dr. Schüßler können einzeln oder auch gemischt sehr wirksam sein. Es handelt sich dabei um homöopathisch aufbereitete Mineralstoffsalben – wie Silicea-, Calcium fluoratum-, Natrium sulfuricum-Salbe und andere.
Was ist eine Quaddelbehandlung?
Das Quaddeln ist eine Form der Neuraltherapie und kann zur Schmerzbekämpfung eingesetzt werden. Hierbei wird ein lokal wirkendes Betäubungs mittel nicht tief, sondern ganz flach unter die Haut gespritzt. Es bilden sich, einem Insektenstich ähn li che, blasse Schwellungen, die als Quaddeln bezeich net werden. Die Wirkung besteht zum einen in der Beeinflussung von Reflex zonen. Zum anderen beruhigt das Betäubungsmittel die feinen Nerven enden, so dass keine Schmerzsignale mehr vermittelt werden.
- Häufig befallene Gelenke bei Schuppenflechte: Wirbelsäule, Kreuzbein-Darmbein-Fuge,Daumen, Finger und Zehen
Homöopathische Medikamente zur Behandlung von Schuppenflechte-Arthritis:
- Hepar compositum und Hepeel - Anregung und Unterstützung der Leberentgiftung
- Solidago compositum Ampullen - Anregung und Unterstützung der Nierenfunktion
- Lymphomyosot, Galium-Heel - Aktivierung der Entgiftung und der unspezifischen Abwehr
- Engystol, Thyreoidea compositum, Tonsilla compositum, Thalamus compositum - Stimulierung zentraler Steuerungsfunktionen, der körpereigenen Abwehr sowie der Drüsen- und Bindegewebsfunktionen
- Katalysatoren des Zitronensäurezyklus, Coenzyme compositum, Ubichinon compositum - Anregung des Zellstoffwechsels und und Deblockierung gestörter Zellenzymsysteme
- Os suis-Injeel, Discus compositum, Cartilago suis-Injeel - Anregung der Zellregeneration