Milben und Selbsthilfe
Nicht nur draußen, sondern auch drinnen gibt es Stellen, an denen sich potenzielle Allergene tummeln. Im Haus beziehungsweise in der Wohnung sind dies vor allem Betten, Haustiere und deren Schlafplätze, feuchte Wände und neue Möbel oder renovierte Räume.
Milben machen jede Menge Mist
Winzige, 0,1–0,5 Millimeter „große“ Spinnentierchen, die für unser Auge unsichtbar sind, verursachen bei etwa jedem 15.–20. Bundesbürger eine Allergie. Diese Milben machen es sich im Hausstaub gemütlich, wobei das Bett der Lieblingsplatz ist. Daher ist eine „Milbenallergie“ fast gleichbedeutend mit „Hausstauballergie“. Die eigentlichen Allergene befinden sich im Kot der Milben, wobei die winzigen Tiere jede Menge „Mist“ machen. In einem Gramm Hausstaub wurden im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie fast 20 000 Milben gezählt. Der Milbenkot zerfällt in winzige Teile, die sich wiederum mit dem Hausstaub verbinden.
Alle Art von Staubfängern wie Teppiche, Gardinen und Polstermöbel, aber auch Matratzen, Bettlaken und Bettdecken sind ideale Aufenthaltsorte für Milben. Eine ihrer Lieblingsspeisen sind Hautschüppchenbestandteile von Mensch oder Tier, weshalb deren Schlafstätten besonders begehrt sind. Hier herrschen außerdem weitere ideale Lebensbedingungen für Milben vor, nämlich Wärme und Feuchtigkeit. Etwa sechs bis zehn Prozent der Bevölkerung reagieren auf den Milbenkot – sie niesen, schniefen, husten und vergießen Tränen. Die allergische Reaktion nimmt mit der Anzahl der Milben im Hausstaub zu. Dass Hausstaub- oder Milbenallergien zunehmen, liegt unter anderem an den verbesserten Vermehrungsbedingungen für diese Tiere.
Klimaanlagen ersetzen das Lüften, Raumluftbefeuchter sorgen für eine milbenfreundliche Feuchtigkeit von etwa 50 Prozent; und geheizte Räume mögen sie auch sehr gern. Zwar lassen sich die Milben nicht ausrotten, jedoch lässt sich ihre Anzahl reduzieren, indem Maßnahmen ergriffen werden, die ihre Lebensbedingungen verschlechtern. Danach gehen meist auch die allergischen Symptome zurück, wenn es auch etwas dauern kann, bis die Maßnahmen „greifen“
- Je mehr Milbenkot, desto stärker meist die allergische Reaktion.
- Die Milbe, fühlt sich in Staub und Wärme am wohlsten.
Das können Sie tun
- Tauschen Sie Matratzen, die älter als acht Jahre sind, gegen neue aus – denn gegen langjährige Ansammlungen von Milbennestern kommen Sie nicht an.
- Milbenundurchlässige Bezüge für Matratzen und Bett-Inletts verhindern, dass der Milbenkot an Ihre Haut und Atemwege gelangt. Auf ein Attest des Arztes hin bekommen Sie die Kosten für die Bezüge von den meisten Krankenkassen erstattet.
- Bettwäsche, Kissen und Decken sollten mit 95 °C waschbar sein und auch in regelmäßigen Abständen gewaschen werden.
- Wenn Sie Kindern, die auf Hausstaub und Milben allergisch sind, Kuscheltiere kaufen, sollten diese am besten waschbar sein (60 °C). Eine andere, etwas unkonventionelle Methode, um den Teddy milbenfrei zu bekommen, ist, ihn wöchentlich für einige Stunden (in einer Plastiktüte) in die Tiefkühltruhe zu verbannen. Anschließend auswaschen. Der kuschelige „Polarforscher“ wird durch die Kälte (-18 °C) von den Milben befreit.
- Polstermöbel und Teppiche können mit Milben abtötenden Mitteln (z.B. Acarex) behandelt werden.
- Wichtig ist häufiges Staubsaugen, am besten mit Feinstaubfiltern. Bis sich Ihre Allergie bessert, sollten Sie nicht selbst Staubsaugen und nicht selbst den Staubsaugerbeutel wechseln.
- Lüften Sie oft mit weit offenen Fenstern und lüften Sie möglichst regelmäßig die Betten in der Sonne.
- Verzichten Sie zumindest im Schlafzimmer auf Staubfänger wie Stores, Gardinen, Textiltapeten und offene Bücherregale.
- Luftreinigungsgeräte mit Spezialfiltern können die Milbenzahl weiterhin senken.
- Der Teddy wird in der Tiefkühltruhe zum „Polarforscher“.