Schimmelpilze und Selbsthilfe
Es gibt etwa 100.000 verschiedene Schimmelpilzarten. Ihre Sporen, manchmal auch Bruchteile der Pilze selbst, können allergische Beschwerden bereiten. Die Pilzege deihen besonders gut in einem feuchten, warmen Umfeld, die Sporen werden durch Wind und Luftzug weiter transportiert. Die Lieblingsplätze von Schimmelpilzen sind feuchte Mauern, feuchte Stellen hinter Tapeten oder Textilien, die Rückseiten von Holzverschalungen und Kacheln. Vernachlässigte Klimaanlagenund Luftbefeuchter, Matratzen und Polstermöbel können in abgestandener Feuchtigkeit viele Schimmelpilze beherbergen. In Kompost, in der Biotonne, unter Blättern, auf und in Brennholzstapeln gedeihen Schimmelpilze ebenfalls sehr gut.
Aber auch aus unsauberen Kühlschränken und in Weinkellern kann dem Allergiker Gefahr drohen. Verstopfte Nase, Niesreiz, Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gelenkschmerzen sind eine breite Palette von Beschwerden, die von Schimmelpilzen herrühren können. Wie die Pollenallergiker, sollten sich auch die Schimmelpilzallergiker vor einigen Nahrungsmitteln vorsehen, da bei ihnen ebenfalls Kreuzreaktionen auftreten können. Zu den meist unverträglichen Nahrungsmitteln zählen vor allem Schimmelkäse und natürlich sichtbar angeschimmelte Lebensmittel. Jedoch können auch Weintrauben, Früchte oder Gemüse vor einer Verarbeitung zu Wein, Fruchtschnaps, Obstsaft, Obstessig, Gemüse- und Obstzubereitungen von Schimmelpilzen befallen gewesen sein, ohne dass dies noch sichtbar wäre.
- Feuchtigkeit und Wärme – da leben Pilze auf!
Das können Sie tun
- Bemerken Sie, dass Sie auf Schimmelflecken oder Schimmelpilzkäse mit allergischen Symptomen reagieren, sollten Sie einen Bluttest und einen Hauttest auf Schimmelpilze hin durchführen lassen. Unterstützen Sie die Diagnostik, indem Sie ein Allergietagebuch führen und dem Arzt vorlegen.
- Bitten Sie eine andere, nicht allergisch reagierende Person, Kühlschränke, Keller, Gewächshäuser und Garten zu säubern, um die Sporennester zu zerstören. Diese Schimmel-Lieblingsorte müssen ganz trocken gehalten werden.
- Klimaanlagen und Raumbefeuchter sind Bakterien-, Pilzsporen- und Milben-„Schleudern“, die am besten entfernt werden sollten. Sind sie unbedingt notwendig, so müssen sie regelmäßig gewartet und die Filter gewechselt werden.
- Feuchte Flecken und gar Schimmel an den Wänden und hinter Holzverkleidungen oder Kacheln müssen umgehend saniert werden.
- Regelmäßiges Lüften mit weit offenen Fenstern beugt der
- Ansiedlung von Mikroorganismen vor.
- Vorsicht im Umgang mit Biotonne und Kompost: Hier kann es vor Sporen wimmeln.
- Bis sich Ihr Immunsystem stabilisiert hat, sollten Sie auf Schimmelkäse, Obstsaft, Sauerkraut und Wein verzichten. Dieser Auslassversuch ist in jedem Fall diagnostisch wertvoll. Bei Schimmelpilzallergie sind auch Kreuzreaktionen auf Nahrungsmittel möglich.
Dass in einem neu eingerichteten Raum nicht nur Holz seinen Duft verströmt, hat wohl jeder schon mal verspürt. Schwaden von Formaldehyd sowie organische Lösungsmittel, Alkohole, Ketone, Glykoläther, Ester und Terpene steigen dem Raumbewohner in die Nase. Sie werden von Möbellacken, Spanplatten und Bauhölzern abgegeben und vereinigen sich mit flüchtigen organischen Verbindungen, die Teppichen, Parkettböden, Tapeten und Gardinen entsteigen. Trifft eine Toxinbelastung stundenlang auf einen geschwächten Organismus, so versucht er, sich mit Ausscheidungssymptomen wie Schnupfen, Husten oder tränenden Augen der Gifte zu entledigen. Gelingt dies nicht und sind die Entgiftungsmechanismen überfordert, kommt es zu Schädigungen in der Matrix und bei anhaltender Toxinbelastung zu Schädigungen in den Zellen. Es ist nachgewiesen, dass „flüchtige organische Verbindungen“ wie Formaldehyd und Pentachlorphenol (PCP) – zum Beispiel enthalten in Farben, Lacken, Klebstoffen und Spanplattenbindemitteln – in hohen Konzentrationen aufgenommen, langfristig zu Bronchial-, Leber- , Darm- oder Nierenkrebs führen können.
- Vielen Farben und Lacken entströmen flüchtige organische Verbindungen, die das Immunsystem belasten.
- Naturfarbenhersteller versuchen, Formaldehyd, Pentachlorphenol, Aldehyde, Terpentinöl und Schwermetalle durch Naturstoffe oder gesundheitlich harmlose Verbindungen zu ersetzen.
Das können Sie tun
- Bevorzugen Sie bei Farben und Lacken gesundheitlich harmlose Produkte.
- Verwenden Sie keine Spanplatten, die Formaldehyd enthalten. Bevorzugen Sie unbehandeltes Massivholz (Abzeichen Blauer Engel).
- Informieren Sie sich beim Verbraucherschutz, welche Firmenpräparate kein Formaldehyd und Pentachlorphenol enthalten.
- Wenden Sie sich an den Arzt oder Betriebsarzt, wenn Sie sich beim Aufenthalt im neu tapezierten oder neu möblierten Büro unwohl fühlen, Juckreiz oder Schnupfen bekommen.
- Sprechen Sie mit Ihrem naturheilkundlich ausgebildeten Arzt, wie Sie Toxine, die Sie zum Beispiel am Arbeitsplatz nicht vermeiden können, ausleiten. Eine Förderung der Entgiftung kann mit den Antihomotoxischen Mitteln Coenzyme compositum und Ubichinon compositum erzielt werden. Zur Unterstützung der Entgiftung können Hepeel (stärkt die Leberfunktion), Nux vomica-Homaccord (fördert die Verdauung) und Solidago (stärkt die Nierenfunktion) eingesetzt werden. Ginseng fördert ebenfalls die Entgiftungsprozesse. Bei Schwermetallbelastung hilft Mercurius-Heel im Sinne des Simile-Prinzips. Zur Unterstützung der Ausleitung dient Lymphomyosot.
- Hersteller von Naturfarben bevorzugen chemische Verbindungen, die gesundheitlich harmlos sind.