Was ist Homöopathie und findet man das richtige Mittel?
Die klassische Homöopathie ist eine den kranken Menschen ganzheitlich umfassende Heilmethode. Sie beachtet nicht nur die jeweiligen Krankheitszeichen, sondern das gesamte Umfeld. Durch sorgfältiges Hinterfragen macht sich der behandelnde Arzt ein Bild der Konstitution des Kranken, das heißt seiner seelischen, geistigen und körperlichen Besonderheiten.
Erstverschlimmerung: Dosis reduzieren!
Die Wirkung einer Substanz ist nicht nur abhängig von ihren stofflichen Eigenschaften oder der Dosis, sondern sie steht ganz wesentlich in Zusammenhang mit dem Zustand desjenigen, der sie zu sich nimmt. So kann es bei der Einnahme homöopathischer Heilmittel gelegentlich zu einer so genannten Erstverschlimmerungsreaktion kommen.
Wenn der Organismus sehr geschwächt oder überreizt ist, ist der individuelle Umkehrungspunkt gegenüber einer Arznei verändert. Selbst eine kleine homöopathische Dosis kann dann unter Umständen noch dieselben Symptome hervorrufen oder verstärken, die normalerweise nur durch große und dann giftig wirkende Mengen ausgelöst werden. Eine solche Erstverschlimmerung dauert nie lang, ist in der Regel nicht gefährlich, sondern signalisiert, dass mit der gewählten Arznei ins Schwarze getroffen wurde. Um Heilwirkung zu erzielen, muss allerdings die Dosis erheblich reduziert werden.
Wie das richtige Mittel gefunden wird
Die klassische Homöopathie ist eine den kranken Menschen ganzheitlich umfassende Heilmethode. Sie beachtet nicht nur die jeweiligen Krankheitszeichen, sondern das gesamte Umfeld. Durch sorgfältiges Hinterfragen macht sich der behandelnde Arzt ein Bild der Konstitution des Kranken, das heißt seiner seelischen, geistigen und körperlichen Besonderheiten. Neben den Symptomen der zu behandelnden Krankheit werden Informationen gesammelt über:
- angeborene Organ- oder Reaktionsschwächen,
- soziale Gegebenheiten,
- psychische Ungleichgewichte,
- Bewusstseinsdisharmonien,
- Umweltbelastungen, klimatische Störeinwirkungen.
Dasjenige Einzelmittel, dessen Arzneimittelbild zur Konstitution des Kranken passt, wird als Konstitutionsmittel bezeichnet. Diese sogenannte personotrope Homöopathie ist eine hohe Kunst und bedarf großer Erfahrung. Die Behandlung ist einem homöopathischen Arzt vorbehalten. Sie findet vor allem bei chronischen Krankheiten Anwendung.
Es gibt aber auch einen anderen homöopathischen Weg: Eine Reihe homöopathischer Substanzen haben sich bei einem bestimmten Krankheitsbild aus Erfahrung bewährt. Man nennt sie die Mittel der bewährten Indikation. Hierbei richtet man sich bei der Arzneimittelfindung bevorzugt nach den Symptomen, weniger nach den individuellen Gegebenheiten des Kranken. Die Mittel der bewährten Indikation sind daher für Laien sehr viel einfacher anzuwenden und für die Selbstbehandlung besonders geeignet. Es sind diese Einzelmittel, die in diesem Buch empfohlen werden.
Aus dieser Homöopathie hat sich eine neue Therapierichtung entwickelt, die den Namen Komplexmittel-Homöopathie trägt. In den komplex-homöopathischen Arzneien, auch Kombinationsmittel genannt, finden sich mehrere homöopathische Einzelmittel, die bei einem bestimmten Symptom der Erfahrung vieler Homöopathen nach gute Heilungsergebnisse erzielt haben.
Diese Mittel haben gleich zwei Vorteile. Zum Einen sind sie für den Einsteiger in die homöopathische Heilkunst einfacher anzuwenden. Zum Anderen enthalten sie mehrere Einzelmittel und setzen daher an verschiedenen Stellen im Organismus gleichzeitig an. In diesem Buch werden sowohl Einzelmittel als auch Komplex Homöopathika genannt werden. In vielen Jahren praktischer Erfahrungen hat sich die Komplexmittel-Homöopathie als besonders effektiv und wirksam erwiesen.
- Für die Selbstbehandlung nur niedrige und mittlere Potenzen wählen.
- Calendula, die Ringelblume, hat sich aus der Erfahrung vieler Homöopathen heraus zur Wundheilung bewährt.