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Rückenschmerzen und Ischias

Je weiter die Schwangerschaft voranschreitet, desto mehr hat der Körper zu tragen. Das belastet den Bewegungsapparat und kann zu mancherlei Beschwerden führen.

Rückenschmerzen – ganz locker bleiben

In der Schwangerschaft lockern sich hormonell bedingt wie auch durch das größer werdende Kind Muskeln und Bindegewebe. Die Beckenknochen sind durch Muskeln vorne mit dem Schambein und hinten mit dem Kreuzbein verbunden. Lockern sich diese Muskeln, so verursacht das oftmals ziehende Schmerzen vom Schambein in die Leisten hinein. Die Veränderungen im Beckenbereich können auch die Statik der Wirbelsäule beeinflussen und entsprechende Beschwerden auslösen.

Leicht zieht das Gewicht der Gebärmutter die Schwangere ins Hohlkreuz, was oftmals Rückenschmerzen auslöst. Auch eine Lockerung der Schambeinfuge (Symphysenlockerung) kann auftreten, das äußert sich durch Schmerzen beim Gehen und Treppensteigen. Bei allen Schmerzen sollte zunächst eine Diagnose von der Hebamme oder vom Arzt gestellt werden, um eine vorzeitige Wehentätigkeit auszuschließen. Bei Wirbelsäulenproblemen können Krankengymnastik und Massagen helfen. Das Problem für die Schwangerschaft: Rückenschmerzen sind im Prinzip „nur“ lästig; bei einer ausgeprägteren Lockerung der Schambeinfuge ist jedoch eventuell eine Kaiserschnittentbindung erforderlich.

Das können Sie tun!

Hausmittel: Sind die Rückenschmerzen auf ein Hohlkreuz zurückzuführen, spannen Sie einfach immer wieder die Gesäßbacken an. Dadurch wird das Becken etwas aufgerichtet. Oder stellen Sie sich an eine Wand und schmiegen den Rücken daran. Wichtig sind immer wieder Ruhepausen, in denen die Beinehochgelegt werden. Sind die Verspannungen mehr im Brust oder Halswirbelbereich lokalisiert, hilft ein heißes Kirschkern oder auch ein Heublumensäckchen. Beide erhalten Sie in der Apotheke. Natürlich tut es auch die gute alte Wärmflasche.

Homöopathische Therapie: Spascupreel-Tabletten (schmerzlindernd, muskulaturentspannend). Nicht mehr als 3 Tabletten täglich einnehmen.

Andere naturheilkundliche Therapien: Spagyrik: Phönix-Vital- Massage-Öl (entspannend, schmerzlindernd)

Ischias – das Kind hat den Nerv getroffen

Ein Schmerz, der durch das Kreuzbein über die Hüfte in die Rückseite des Oberschenkels verläuft, deutet darauf hin, dass sich das Kind auf den Ischiasnerv gelegt hat. Da Anwendungen wie Fangopackungen und Stangerbäder in der Schwangerschaft nicht angewandt werden dürfen, sind die Ischiasbeschwerden schwierig zu behandeln, und es kann nur versucht werden, den Schmerz weitestgehend zu lindern. Konkrete Probleme für die Schwangerschaft gibt es im Prinzip nicht, jedoch sind Verkrampfungen oder Nebenwirkungen konventionell-medizinischer Ischias-Präparate (falls die Einnahme erforderlich ist) nicht gerade vorteilhaft.

Das können Sie tun!

Hausmittel: Bei Ischiasbeschwerden ist zunächst der Rat von Arzt oder Hebamme einzuholen. Als Hausmittel gilt: warm halten , schonen und entspannen.

Homöopathische Therapie: Colocynthis-Homaccord-Tropfen (entkrampfend, entzündungslindernd) oder Traumeel S Tabletten (entzündungslindernd, regenerierend)

Andere naturheilkundliche Therapien: Phytotherapie: Rosathron-Rheumasalbe (durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, regenerierend); Fußreflexzonentherapie und Akupunktur: Diese Methoden können bei Rücken- und Ischiasbeschwerden ebenfalls helfen.

Kribbelnder Daumen – das Karpaltunnelsyndrom

Der Karpaltunnel verläuft über das Handgelenk zur Handfläche und enthält neben Sehnen auch den Armnerv Nervus medianus. In der Schwangerschaft kann durch verstärkte Wassereinlagerung der Karpaltunnel mitsamt dem Nerv komprimiert werden. Sichere Anzeichen sind Kribbeln und Sensibilitätsverlust, hauptsächlich im Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Solche Beschwerden sollten ärztlich abgeklärt werden.