Geburtshaltung und Hausgeburt
Die Vorteile der vertikalen Geburtshaltung
Zum Glück sind die Zeiten vorbei, in denen die gebärende Frau auf dem Rücken liegend das Bett zu hüten hatte. Inzwischen hat sich auch die Bewegungsfreiheit während der Geburt in Entbindungskliniken etabliert, denn sie bietet viele Vorteile:
- verbesserte Atmung der Gebärenden
- Verhinderung von Blutdruckabfall
- Verbesserung der kindlichen Herzfrequenz
- verbesserte Durchblutung der Plazenta
- vermehrte Freisetzung von Endorphinen (schmerzstillende Hormone), dadurch geringerer Bedarf an Medikamenten
In aufrechter Haltung ist die Beweglichkeit des Beckens optimal. In stehender oder hockender Stellung ist der Geburtskanal gestreckt und erleichtert dadurch das Tiefertreten des kindlichen Kopfes. Die Schwerkraft unterstützt den Geburtsvorgang. Die Wehen sind effektiver. Zwischen den Wehen ist eine bessere Entspannung möglich. Die schwangere Frau kann sich entsprechend ihren Bedürfnissen besser bewegen und somit den Wehenschmerz besser verarbeiten. Sie hat selbst die Kontrolle über ihren Körper. Verringert wird das Risiko eines Dammrisses und die Notwendigkeit eines Dammschnittes. Die gesamte Geburtsdauer wird verkürzt. Die Technik zur Überwachung der kindlichen Herzfrequenz ist inzwischen so weit entwickelt, dass einer freien Bewegung (Gehen, Baden, Hocken, Liegen, Sitzen) nichts im Wege steht.
Hausgeburt – Entspannung durch die gewohnte Umgebung
Nach aktuellen Studienergebnissen ist die Hausgeburt ebenso sicher wie eine Geburt in der Klinik – und sie wird von vielen Schwangeren wegen der vertrauten Umgebung und damit besseren Entspannungsmöglichkeit sehr geschätzt. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und eine normale Geburt ist auch nichts Krankhaftes. Deshalb muss auch nicht jede Frau zur Entbindung in ein Krankenhaus. Die außerklinische Geburt erbringt in der Regel weniger Eingriffe. Schwangerschaften, die ein Risiko bergen, gehören jedoch in ärztliche Betreuung und zur Entbindung in eine Klinik. Es kommt vor, dass sich Störungen bei einer eigentlich normalen Schwangerschaft erst während der Geburt zeigen. Die Hebamme wird dann sofort die Hinzuziehung des Arztes oder eine Klinikeinweisung veranlassen. Ein großer Vorteil der Hausgeburt liegt auch darin, dass sich Hebamme und schwangere Frau sowie deren Familie in der Zeit der Schwangerschaft sehr gut kennen lernen und ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Adressen von Hebammen, die Hausgeburten begleiten, sind bei den Gesundheitsämtern erhältlich.
- Die Geburt im Stehen wird durch die Schwerkraft des Kindes erleichtert. Die Hebamme kann unterstützend eingreifen.
- Der Vorteil der Hausgeburt: Man kennt sich und alles ist vertraut.