Wadenkrämpfe und Hämorrhoiden
Wadenkrämpfe – oft besteht Magnesiummangel
Wadenkrämpfe sind ein typisches Problem in der Schwangerschaft. Fast immer liegt ein Magnesiummangel vor. Der Bedarf liegt in dieser Zeit um etwa 50 Prozent höher. Wird er nicht gedeckt, kommt es durch Störungen im Stoffwechselgeschehen (Sauerstoffmangel) zu den schmerzhaften Krämpfen. Das Problem für die Schwangerschaft: Ausgeprägter Magnesiummangel kann zur vorzeitigen Wehentätigkeit führen.
Das können Sie tun!
Hausmittel: Vorbeugung ist möglich durch magnesiumreiche Ernährung (z.B. Vollkorn, Bananen, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Mais, ungeschälter Reis, Nüsse, Mandeln). Vitamine des B Komplexes ermöglichen eine optimale Aufnahme des Magnesiums über den Darm. Bewegung und (Sonnen-)Licht, zum Beispiel Spaziergänge, wirken sich ebenfalls günstig aus. Sind alle vorbeugenden Maßnahmen nicht ausreichend, ist eine Zufuhr von Magnesiumtabletten notwendig. Ist es zu einem Krampf gekommen, lässt sich dieser meist durch Aufstehen und Umhergehen, Bewegung und Streckung oder durch Massage (sofern kein Gefäßleiden vorliegt) beseitigen. Eine andere Möglichkeit ist, sich mit der ganzen Fußsohle bei durchgestrecktem Bein an das Fußteil des Bettgestelles zu stemmen.
Andere naturheilkundliche Therapien: Homöopathie: Bei Wadenkrämpfen haben sich Magnesium phosphoricum und Cuprum aceticum bewährt. Diese homöopathischen Einzelmittel sollten jedoch von einer homöopathisch ausgebildeten Hebamme oder einem homöopathischen Therapeuten in einer für die Schwangere individuellen Potenz verordnet werden
Hämorrhoiden – sie bilden sich meist wieder zurück
Mit der Erweiterung der Gefäße können sich auch Hämorrhoiden bilden. Das sind erweiterte Venen im Enddarm, aus denen das Blut nicht mehr ausreichend zurückfließt. Begünstigt werden sie durch Verstopfung (Pressen bei der Stuhlentleerung) und bei einer generellen Veranlagung zur Gefäßschwäche. Typische Symptome sind heftiges Brennen und Jucken, Blutungen oder auch Schmerzen. Zum Trost sei gesagt: Sind die Hämorrhoiden während der Schwangerschaft entstanden, bilden sie sich zum größten Teil im Wochenbett zurück. Direkte Probleme für die Schwangerschaft gibt es durch Hämorrhoiden nicht, jedoch kann es bei starken Beschwerden zu Stuhlverhaltungen kommen, was der Schwangerschaft nicht förderlich ist.
Das können Sie tun!
Hausmittel: Die Vorbeugung besteht in der Beachtung einer geregelten Verdauung, im Vermeiden von langem Sitzen (Gehen oder Beine hochlegen ist besser) sowie im häufigen Anspannen der Gesäßmuskulatur (fördert den Rückfluss des venösen Blutes). Wichtig ist es, viel zu trinken! Sind äußere Hämorrhoiden entstanden, können Quarkkompressen Linderung verschaffen. Hierzu etwas Quark auf eine Mullkompresse streichen, auflegen und einwirken lassen, bis der Quark trocken wird. Zum Reinigen eignen sich Feuchtreinigungstücher für Babys.
Homöopathische Therapie: Hamamelis-Salbe-Heel oder Traumeel-Salbe (bei äußeren Hämorrhoiden), Hamamelis- Homaccord-Tropfen (bei inneren Hämorrhoiden; entgiftend, stabilisierende Wirkung auf das venöse System)
Andere naturheilkundliche Therapien: Anthroposophische Therapie: Quercus-comp.-Salbe (bei äußeren Hämorrhoiden, stabilisierende Wirkung auf das venöse System) oder Quercuscomp.- Hämorrhoidalzäpfchen (bei inneren Hämorrhoiden, gefäßstabilisierend); Phytotherapie: Eichenblätter (adstringierend, keimhemmend), als Extrakt in der Apotheke erhältlich und als Sitzbad anzuwenden; Homöopathie: Hamamelissalbe Fides S oder Fides-Haemotrop-S Tropfen (schmerzlindernd, gefäßstabilisierend)
- Hämorrhoiden sind im Wochenbett meist schon vergessen.
- Linderung durch Sitzbäder mit Eichenblätterextrakten.
Vena-Cava-Syndrom – schnell auf die linke Seite drehen
Mit zunehmender Vergrößerung der Gebärmutter kann es bei schwangeren Frauen in Rückenlage zum Vena-Cava-Kompressionssyndrom kommen. Das bedeutet, dass die Gebärmutter mit ihrem Gewicht die untere Hohlvene (vena cava inferior) abdrückt. Das Problem für die Schwangerschaft: Durch die Reduzierung des venösen Blutrückstromes entsteht eine Minderdurchblutung der Plazenta und somit ein Sauerstoffdefizit für das Kind.
Die Symptome bei der Schwangeren: Blässe, Übelkeit, Schweißbildung, Atemnot. Erstmaßnahme: Sofort auf die linke Seite drehen, Mutter und Kind erholen sich meist umgehend. Zum Abklären dann eine Hebamme oder einen Arzt aufsuchen. Vorbeugung: In der Spätschwangerschaft möglichst die Rückenlage vermeiden.
- In der Spätschwangerschaft die Rückenlage meiden.