Ernährungsumstellung, Diäten und Heilfasten
Das Wort „Diät“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lebensweise“. Die tägliche Kost sollte aus naturheilkundlicher Sicht vollwertig sein und einen hohen Anteil an vegetabiler Frischkost enthalten. Dass sich bei dieser Lebensweise das Gewicht ganz von selbst auf einem niedrigeren Niveau einpendelt, ist ein erwünschter Nebeneffekt, aber nicht der hauptsächliche Zweck. Reich an Enzymen: die Melonen. Die zahlreichen „Kuren“ und „Wunderdiäten“, die in den Medien veröffentlicht werden, sollten Sie sehr kritisch betrachten. Hier werden die wichtigsten in der soliden Naturheilkunde empfohlenen Ernährungskuren in aller Kürze vorgestellt.
Info: Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr, Heidelberg
Heilfasten
Bei Nahrungsverzicht schaltet der Organismus auf „Ernährung von Innen“, körpereigene Depots werden zur Energiegewinnung herangezogen. Zusätzlich werden die Ausscheidungsprozesse durch erhöhte Flüssigkeitszufuhr angekurbelt, so können schädliche Abbauprodukte ausgeschwemmt werden. Viele Therapeuten raten zu einer begrenzten Zufuhr von Kohlehydraten und einer minimalen Versorgung mit hochwertigem Eiweiß während des Fastens. Diese Bedingungen werden beim Saftfasten erfüllt. Dabei dürfen kleine Mengen frisch gepressten Gemüse- und Obstsaftes sowie etwas Honig zu sich genommen werden.
Bei eiweißergänztem Fasten (Molkefasten) wird der fastenbedingte Eiweißverlust durch Diät-Kurmolke und spezielle Frischpflanzensäfte ausgeglichen. Die Pflanzensaftkur nach Schoenenberger kombiniert verschiedene naturreine Heilpflanzensäfte mit basenreichen Gemüsesäften und Gemüsebrühe, wodurch eine Anregung des gesamten Stoffwechsels erreicht werden soll.
Besonders bei Erkrankungen des Verdauungsapparates, der Leber, der Galle und Bauchspeicheldrüse wird die F. X. Mayr-Kur (Milch-Semmel-Fasten) empfohlen. Die Kur basiert auf einer praktisch ballaststoff- und fettfreien Nahrung mit geringem Energiegehalt. Eiweiß, Vitamine und Mineralien entstammen frischer gesäuerter Milch. Der allgemeinen Umstimmung des gesamten Organismus soll die Schroth-Kur dienen. Zur ambulanten Durchführung zu Hause ist sie jedoch
weniger geeignet.
Entlastungstage
Bei akuten fieberhaften Infekten, zum Abnehmen oder als Entlastungstage zwischendurch wird eine Obstkur empfohlen. Gegenüber der Saftkur hat die Obstkur den Vorteil, dass Ballaststoffe aus den Früchten (am besten aus biologischem Anbau) mitgeliefert werden.
Vollkornkost nach Bircher-Benner
Maximilian Bircher-Benner nannte seine ernährungstherapeutische Methode „Schutz- und Heilkost“. Sein Ansatz ist inzwischen durch moderne ernährungsphysiologische Erkenntnisse belegt. Vollrohkost ist eine vollwertige vegetarische (laktovegetabile) Ernährung, die ausschließlich aus Obst- und Gemüsesäften, rohem Obst und Gemüse, Nüssen, Samen, Gerichten aus Frischkornschrot oder Vollgetreideflocken, evtl. Soyamilch oder Tofu besteht. Sie lässt sich leicht als alltagstaugliche Dauerernährungsform durchführen.