Die Steckbriefe der wichtigsten Heilpflanzen in der Frauenheilkunde.
Im Folgenden werden aus der Fülle der Heilpflanzen diejenigen vorgestellt, die in standardisierten Fertigpräparaten für die Frauenheilkunde besonders häufig Anwendung finden. Mit Ausnahmen kann man die Heilpflanzen natürlich selbst als Tee zubereiten. Der Vorteil von Fertigpräparaten liegt jedoch darin, dass die Wirkstoffkonzentration meist höher liegt und Sie jederzeit eine standardisierte Menge zu sich nehmen können. Einige Pflanzen enthalten auch giftige Inhaltsstoffe und werden nur homöopathisch aufbereitet angewendet. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werden zu jeder vorgestellten Pflanze Beispiele von Fertigpräparaten genannt.
So bereiten Sie einen Heilpflanzentee zu
Wenn nicht anders angegeben,werden ein bis zwei Teelöffel der getrockneten Heilpflanze mit 150 bis 200 ml kochendem Wasser überbrüht und nach zehn bis fünfzehn Minuten durch ein Sieb abgegossen.Wenn die Heilpflanze ätherische Öle enthält (alle Kräuter, die stark duften, z. B. Pfefferminze), sollte die Tasse abgedeckt werden, damit sich die Inhaltsstoffe nicht verflüchtigen. Trinken Sie mehrmals täglich eine Tasse frisch zubereiteten Tee bis zur Besserung der Symptome.
BLAUER HAHNENFUSS ODER FRAUENWURZEL – CAULOPHYLLUM THALICTROIDES
Der Blaue Hahnenfuß gehört wie die Traubensilberkerze zum Heilpflanzenschatz der Indianer Nordamerikas. Die Pflanze wächst das ganze Jahr über in Nordamerika und Kanada an sumpfigen Stellenoder Bächen. Zu Heilzwecken wird die Wurzel verwendet. Caulophyllum enthält Salze, Harze und Saponin. Die Wirkung ist krampflösend, harntreibend und östrogenähnlich.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Bei hormonellen Störungen während der Wechseljahre sowie deren Folgeerscheinungen wie physische und psychische Erschöpfungszustände, Verstimmungen, Reizbarkeit und bei Regelstörungen (z. B. als Bestandteil in Naranofem Tropfen).
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen: Caulophyllum wird auch „das homöopathische Wehenmittel“ genannt. Während der Schwangerschaft darf es daher nur bei strenger Indikationsstellung (unter der Geburt) verabreicht werden.
FALSCHE EINKORNWURZEL ODER TEUFELSBISS – HELONIAS DIOICA (CHAMAELIRIUM LUTEUM)
Das falsche Einkorn gehört zu den Liliengewächsen und ist wie die meisten Vertreter dieser Familie schwach giftig. Der niedrige Strauch gedeiht in Nordamerika östlich des Mississippi auf trockenen Böden. Die Wurzel wird im September geerntet, wenn die grünlich-weißen Blüten verblüht sind. Sie enthält Glykoside, dieharntreibend und gebärmutterkräftigend wirken.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Gegen nervöse Erschöpfungszustände, Nervenschwäche, Schlaflosigkeit nach seelischer Belastung, allgemeine Energielosigkeit (z. B. Vita-C R15 Lösung), gegen Regelstörungen und Regelschmerzen (z. B. Femin-Do Mischung) oder zur Regulation des weiblichen Endokriniums (z. B. Pascofemin Tropfen).
FRAUENMANTEL – ALCHEMILLA XANTHOCHLORA
Der Frauenmantel ist in der Volksheilkunde tief verankert als das Mittel gegen Frauenleiden. Alchemilla wird auch „Marienmantel“ oder wegen der Tropfen, die sich auf den Blättern sammeln, „Sonnentau“ genannt. Das blühende Kraut enthält Gerbstoffe und Flavonoide. Die Wirkung ist adstringierend (zusammenziehend) und eventuell leicht spasmolytisch (krampflösend).
Anwendung in der Frauenheilkunde: Bei Beschwerden im weiblichen Klimakterium (z. B. als Bestandteil in Cefakliman Ampullen Injektionslösung), Unterstützung der Ausscheidungsfunktion der Niere (z. B. als Bestandteil in Vollmers präpariertem grünen Hafertee).
GÄNSEFINGERKRAUT – POTENTILLA ANSERINA
Früher fütterten die Bauern ihre Gänse mit der weit verbreiteten Heilpflanze, daher der lateinische Name Potentilla anserina (anser = Gans). Die gesamte Pflanze wird zu Heilzwecken von Mai bis Juli gesammelt, wenn die gelben Blüten erscheinen. Gänsefingerkraut hat einen hohen Gerbstoffgehalt und enthält Bitterstoffe, Schleime und Flavonoide. Es wirkt entzündungshemmend und wahrscheinlich krampflösend.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Zur Therapie der Regelschmerzen (als Natudolor Dragees oder zusammen mit Frauenwurzel in JuMenstran Tropfen), bei hormonellen Störungen während der Wechseljahre sowie deren Folgeerscheinungen wie physische und psychische Erschöpfungszustände, Verstimmungen, Reizbarkeit und bei Regelstörungen (z. B. als Bestandteil in Naranofem-Tropfen), zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege (z. B. als Bestandteil in Solidagoren N Tropfen).
HIRTENTÄSCHEL – CAPSELLA BURSA-PASTORIS
Das Hirtentäschel kommt überall als Unkraut vor. Die Pflanze wird bis zu 40 cm hoch und blüht fast das ganze Jahr über. Dadurch trägt sie gleichzeitig kleine weiße Blüten und die eckigen, taschenförmigen Früchte, denen sie den Namen verdankt. Medizinisch verwendet werden die zum Ende der Blütezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile. Das Kraut enthält Glucosinolate, Phenolsäuren, Flavonoide, Stickstoffverbindungen und ist reich an den Mineralstoffen Kalzium und Kalium. Es wirkt blutstillend undantiseptisch.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Bei Reizblase oder bei Harnwegsinfektionen (z. B. als Bestandteil in Rhoival Dragees), zur symptomatischen Behandlung leicht verlängerter und verstärkter Regelblutungen (z. B. Styptysat Bürger Dragees oder Lösung).
KÜCHENSCHELLE ODER KUHSCHELLE – PULSATILLA PRATENSIS
Die Küchen- oder Kuhschelle ist ein mehrjähriges, bis 30 Zentimeter hohes Hahnenfußgewächs. Die schwarz-violetten, nickenden glockenförmigen Blüten, die der Pflanze den Namen gaben, blühen von April bis Juni. Die geschützte, giftige Pflanze gedeiht auf Kalkmagerwiesen und in den Bergen Nordeuropas. Zu Heilzwecken wird die gesamte Pflanze während der Blütezeit gesammelt. Der giftige Inhaltsstoff Protoanemonin geht bei der Trocknung der Pflanze in die ungiftige Anemoninsäure über. Des Weiteren sind Anemonencampher und Saponine enthalten. Die Wirkung ist schmerzstillend, krampflösend, schweiß- und harntreibend sowie stimmungsaufhellend.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Bei Regelstörungen mit Nervosität (z. B. als Bestandteil in Agnus castus-Hevert Tropfen oder Feminon N Mischung), Regulation des weiblichen Hormonsystems (z. B. als Bestandteil in Pascofemin Tropfen).
MÖNCHSPFEFFER ODER KEUSCHLAMM – AGNUS CASTUS
Agnus castus ist derzeit das in der gynäkologischen Praxis am häufigsten verwendete pflanzliche Heilmittel. Die zu den Eisenkrautgewächsen gehörende Heilpflanze wächst als zwei bis dreieinhalb Meter hoher Strauch vorallem im Mittelmeerraum bis Zentralasien in Küstennähe und an Bachbetten. Die zartvioletten Blütentrauben erscheinen von August bis Oktober. Die Samen der schwarzen Früchte gaben den Namen „Mönchspfeffer“: Sie schmecken pfefferartig scharf. Der zweite gebräuchliche Name, „Keuschlamm“, stammtebenfalls von den Mönchen. Sie machten sich die triebdämpfende Wirkung der Heilpflanze zunutze, um „keusch wie ein Lamm“ zu bleiben. Da die triebdämpfende Wirkung der Pflanze heute eher unerwünscht ist, wird auf niedrigdosierte Agnus-castus-Komplexe zurückgegriffen. Die Samen enthalten ätherische Öle mit verschiedenen Bitterstoffen. Die Pflanze besitzt eine Fülle interessanter Wirkungen: Eine gelbkörperhormonartige Wirkung bremst die Ausschüttung des follikelstimulierenden Hormons FSH, senkt das Prolaktin (dadurch geringere Anregung der Brustdrüse), reguliert das hormonelle Gleichgewicht, stimuliert die Bildung weiblicher Hormone im Körper und wirkt direkt auf die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).
Anwendung in der Frauenheilkunde: Zur Therapie von Zyklusstörungen wie fehlender, zu seltener oder zu häufiger Menstruation, Mastodynie (Brustspannen vor der Menstruation), prämenstruelle Beschwerden (als Monosubstanz in: Agnolyt Lösung oder Kapseln, Agnucaston Filmtabletten, Feminon A Hartkapseln, als Bestandteil in Feminon N Mischung). Zur äußerlichen Anwendung bei Mastodynie in Salben (z. B. Antimast-Selz N Salbe).
Gegenanzeigen: Wegen der direkten Wirkung auf die Hypophyse darf Agnus castus nicht bei einem Hypophysentumor angewendet werden. Das gleiche gilt für Brustkrebs (Mammakarzinom).
SCHAFGARBE – ACHILLEA MILLEFOLIUM
Das Wundkraut des Achill nennen die Botaniker die Schafgarbe. Im Volksmund wird die Verwandte der Kamille auch Bauchwehkraut, Frauenkraut oder Feldgarbe genannt. Sie wächst auf Wiesen, an Wegrändern, auf Böschungen und auf Schuttplätzen. Die Inhaltsstoffe sind ähnlich wie bei der Kamille (Chamazulen, Flavonoide), woraus sich ähnliche Wirkungen ergeben. Die Schafgarbe wirkt entzündungshemmend, krampflösend, blähungs- und galletreibend.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Bei Schlaflosigkeit, nervöser Übererregbarkeit, Erschöpfungszuständen, Appetitlosigkeit (z. B. als Bestandteil in Nervosana Mixtur).
Unerwünschte Wirkungen: Bei Bestehen von Allergien gegenüber Korbblütlern können juckende und entzündliche Hautveränderungen mit Bläschenbildung („Schafgarbendermatitis“) auftreten. Die Behandlung ist dann sofort abzubrechen.
SCHÖLLKRAUT – CHELIDONIUM MAIUS
Das Schöllkraut ist eine unauffällige Pflanze, die weit verbreitet in Europa an Mauern, Wegen, Schuttplätzen und Waldrändern auf stickstoffhaltigem Boden wächst. Die kleinen gelben Blüten erscheinen von Mai bis September. Der Stängel ist hohl und mit Haaren besetzt. Die gesamte Pflanze führt einen gelben Milchsaft, der, auf Warzen aufgetupft, diese verschwinden lässt. Daher ein anderer deutscher Name, „Warzenkraut“. Schöllkraut enthält verschiedene Alkaloide. Der höchste Wirkstoffgehalt findet sich in den Wurzeln. Die Alkaloide regen die Funktion von Leber und Galle an und sind krampflösend.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Bei hormonellen Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane mit ihren Auswirkungen auf die weibliche Psyche; z. B. im Klimakterium, bei schmerzhafter, zu seltener oder zu häufiger Menstruation (z. B. als Bestandteil in Femisana Mixtur).
Unerwünschte Wirkungen: Eine Vergiftung mit Schöllkraut hat Magenund Darmbeschwerden, teils mit blutigen Durchfällen, Erbrechen und Krämpfe zur Folge. Ferner kann es zu Brennen im Mund- und Rachenbereich, mit Blasenbildung im Mund und zu Kreislaufstörungen, beschleunigter Atmung und Benommenheit kommen.
TRAUBENSILBERKERZE – CIMICIFUGA RACEMOSA
Die Traubensilberkerze ist eine klassische „Frauenpflanze“ aus dem Erfahrungsheilschatz der nordamerikanischen Indianer. Deshalb wird sie auch als „Indianische Frauenwurzel“ bezeichnet. Die bis zu zwei Meter hohe Heilpflanze mit den kleinen weißlichen Blüten gehört zu den Hahnenfußgewächsen, sie wächst in Wäldern Nordamerikas. Medizinisch verwendet wird der Wurzelstock, der Harz (Cimicifugin) mit alkaloidähnlichen Eigenschaften, außerdem ätherisches Öl, Acetylsäure und Saponin enthält.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Zur Besserung von durch die Wechseljahre bedingten psychischen und neurovegetativen Beschwerden (z. B. Hitzewallungen, Schlaflosigkeit, Nervosität), beim prämenstruellen Syndrom oder schmerzhafter Menstruation (als Monosubstanz in: Cefakliman mono Lösung oder Kapseln, Cimicifuga AL Filmtabletten, Femikliman uno Filmtabletten, Indianische Frauenwurzel Kapseln, Klimaktoplant H Tabletten, als Bestandteil in Cefakliman Tabletten, Feminon N Mischung, Naranofem Tropfen).
Wichtiger Hinweis: Traubensilberkerze ist ein sehr wirksames Phytotherapeutikum. Die Wirkung stellt sich jedoch nicht sofort, sondern erst nach einer Anwendung von zwei bis vier Wochen ein
PESTWURZ – PETASITES HYBRIDUS
Die Pestwurz gehört wie der Huflattich zu den Pflanzen, die im zeitigen Frühjahr blühen, bevor ihre Blätter austreiben. Der Name leitet sich von dem lateinischen Wort „petasus“ oder griechisch „petasos“ ab und ist die Bezeichnung für einen breitkrempigen Hut, den in der Antike griechische Schafhirten trugen. Für Heilzwecke werden sowohl die ober- als auch die unterirdischen Pflanzenteile verwendet. Sie enthalten verschiedene krampflösende und krampfstillende, schmerzlindernde, entkrampfende und beruhigende Inhaltsstoffe.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Die Pestwurz erlangt zunehmende Bedeutung bei der Bedeutung und – ganz wichtig – der Prophylaxe von Migräne. Migräne ist zwar kein Frauenleiden im eigentlichen Sinne, da jedoch mehr Frauen als Männer unter den starken Kopfschmerzen leiden, soll dieses wichtige Anwendungsgebiet der Pestwurz hier nicht unerwähnt bleiben. Pestwurz ist in Petadolex-Kapseln als Spasmoanalgetikum (krampflösendes Schmerzmittel) bei Migräne, Nacken- und Rückenschmerzen, sowie Asthma oder in Petaforce V Kapseln bei starken spastisch bedingten Schmerzen und Migräne enthalten. Außerdem eignet sie sich zur unterstützenden Behandlung akuter krampfartiger Schmerzen im Bereich der ableitenden Harnwege, besonders bei Steinleiden.
Wichtige Hinweise: Wegen des Gehaltes an leberschädigenden und Krebs erregenden Inhaltsstoffen (Pyrrolizidinalkaloide) wird von der Anwendung der Pflanze als Tee abgeraten. Nur industriell hergestellte Pflanzenextrakte, die aus speziell gezüchteten Pflanzen gewonnen werden und fast frei von diesen Stoffen sind, sollten verwendet werden. Aus Sicherheitsgründen sollte die Anwendungsdauer trotzdem auf vier bis sechs Wochen pro Jahr begrenzt werden. Nicht während Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden!
JOHANNISKRAUT – HYPERICUM PERFORATUM
„Zu Johanni“, dem Tag der Sommersonnenwende, entfaltet das Johanniskraut seine
schönen, goldgelben Blüten auf sonnigen Hängen und trockenen Wiesen in Europa, Nordafrika und Westasien. Hält man die Blätter gegen das Licht, sieht man Sekretbehälter als kleine, durchscheinende Punkte. Sie sehen aus wie perforiert, daher der botanische Namen Hypericum perforatum. Wenn man die Blüten zerreibt, tritt ein roter Saft aus. Medizinisch verwendet man das blühendes Kraut bzw. die Triebspitzen. Hypericum enthält ätherisches Öl, Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe, Hypericin und Harze. Die beschriebene Wirkung ist bei innerer Anwendung beruhigend und stimmungsaufhellend. Bei äußerer Anwendung wirkt die Pflanze wundheilend und antibakteriell. Der Auszug von Hypericumblüten in Öl ergibt das Rotöl, ein sehr gutes Mittel bei leichten Verbrennungen und Sonnenbrand.
Anwendung in der Frauenheilkunde: Johanniskraut wurde von Paracelcus als „Arnica der Seele“ bezeichnet. In der modernen Frauenheilkunde schätzt man die Pflanze ebenfalls in erster Linie als Phyto-Antidepressivum bei leichten, vorübergehenden depressiven Störungen, wie sie beispielsweise in den Wechseljahren auftreten können. Hypericum ist die Monosubstanz in Fertigpräparaten wie Aristoforat 180 Kapseln, dysto-lux Dragees, Esbericum Kapseln oder forte Dragees Jarsin 300 Dragees und Hyperforat Dragees, Tropfen oder Injektionslösung. In Kombinationspräparaten kommt es z. B. vor in Psychotonin-sed. Kapseln oder Hyperesa Kapseln. Gegen klimakterische Beschwerden (Hitzewallungen, Schweißausbrüche, depressive Verstimmungszustände), psychovegetative Störungen (Niedergeschlagenheit, innere Anspannung, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit, Angst, nervöse Unruhe) sowie prämenstruelle psychovegetative Beschwerdenwird Hypericum mit Traubensilberkerze (Cimicifuga) z. B. in Remifemin plus Dragees kombiniert.
Wichtiger Hinweis: Johanniskraut kann die Wirkung einiger synthetischer Medikamente erheblich herabsetzen. Deshalb sollten Patienten, die z. B. Herzmedikamente, Medikamente zur Blutverdünnung, Präparate bei HIV-Infektionen oder nach Organtransplantationen, aber auch chemische Antidepressiva einnehmen müssen, Johanniskraut ausdrücklich nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden. Bei hellhäutigen Personen kann Johanniskraut eine Photosensibilisierung der Haut bewirken. Bei einer Johanniskraut-Kur sollten Sie mit Sonne und Solarium vorsichtig umgehen.
WEISSE TAUBNESSEL – LAMIUM ALBUM
Die Blätter, der in Europa und Asien heimischen Weißen Taubnessel, erinnern an die Brennnessel, besitzen aber keine Nesselhaare. Die weißen Blüten duften honigartig und locken Bienen an. Verwendet werden vor allem die getrockneten Blüten. Taubnesselblüten enthalten Gerbstoffe, Schleimstoffe und Saponine. Sie wirken entzündungshemmend und zusammenziehend (adstringierend).
Anwendung in der Frauenheilkunde: Bei klimakterischen Beschwerden mit Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und labiler Stimmungslage (z. B. als Bestandteil in: Klifem spag. Tropfen). Für Sitzbäder bei unspezifischem weißem Ausfluss.