Säuglings und kindliche Unruhe
Unruhen bei Säuglingen und Kindern können organische oder psychosoziale Ursachen wiederspiegeln. Akute Unruhe kennt man bei Kindern vor allem bei Infektionen, die typisch im Kindesalter auftreten. Hierzu gehören Kinderkrankheiten wie Scharlach, Röteln, Masern oder Windpocken. Infektionen durch Viren oder Bakterien können heute über Schutzimpfungen präventiv behandelt werden. Bevor man Schutzimpfungen und Antibiotika kannte, waren manche Infektionen bei Kindern und Erwachsenen sehr viel gefährlicher als heute.
Es gibt allerdings auch kritische Stimmen gegen zu starke Medikamente wie Antibiotika bei Behandlungen des kindlichen Organismus. Kinder sind besonders anfällig für Erreger, da sich auch das Immunsystem bei Kindern entwickeln muss. Es gibt heute über 200 Erreger, die vor allem die Kinder erkranken lassen. Vor allem auch grippale Infekte kommen bei Kindern im Jahr mehrmals vor und führen auch zu Symptomen wie der Unruhe. Neben der Unruhe sind bei grippalen Infekten die Symptome Fieber, Entzündungen des Rachens und der Bronchien sowie Unwohlsein und Mattigkeit zu beobachten. Die Therapie sollte mit einem Kinderarzt oder Hausarzt besprochen werden. Eventuell kann man auch sanfte Therapien einleiten. Es gibt zum Beispiel in der Homöopathie natürliche Präparate gegen Erkältungskrankheiten. Hier werden Inhaltsstoffe wie Kamille, Breitwegerich oder die Tollkirsche in komplexen Mitteln eingesetzt. Natürliche Heilkräuter sind bei leichteren Erkältungskrankheiten eine gute alternative Lösung zu schulmedizinischen Präparaten.
Neben organischen Leiden durch Infektionen oder anderen Krankheiten können Säuglinge und Kinder auch aus psychosozialen Gründen Unruhe verspüren. Unruhe ist immer ein Symptom auf ein belastendes Ereignis. Oft ist die kindliche Unruhe ein multifaktorielles Ereignis, was organische, psychische und soziale Faktoren reflektiert. Es gibt sehr viele Ansatzpunkte, die bei kindlicher Unruhe in Fachkreisen diskutiert wird, wie die Störungen von Sinnesorganen, die Auswirkungen einer verkürzten Schwangerschaft oder auch tiefenpsychologische Themen wie Störungen des Urvertrauens, bzw. die Schaffung von Ersatzsicherheiten. Gestörte Mutter-Kind-Beziehungen sind in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Psychologen gekommen. Psychische Auswirkungen mit Symptomen wie Unruhe können bei Kindern auch auftreten, wenn bekannte übersichtliche Strukturen verloren gehen, zum Beispiel wenn die Eltern mit den Kindern umziehen. Oft sind für die Eltern die Faktoren für psychosozial-bedingte kindliche Unruhen nur schwer zu erkennen. Mit den Ärzten sollte man die Symptome und Problematiken sehr ausführlich besprechen und eventuell auch einen Therapeuten zu einem ersten Gespräch aufsuchen.
Ein sehr kontrovers diskutiertes Thema ist das Krankheitsbild der Hyperaktivität bei Kindern, das auch mit nervöser Unruhe einhergehen kann. Man kennt heute die Krankheitsbilder Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Beide Krankheitsbilder sind sehr individuelle Krankheitsbilder, die eventuell therapiert werden müssen. Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen können von vielen Symptomen begleitet werden und sind nicht nur auf Kinder reflektierbar, die auffällig sind.
Vor allem wenn das Element Hyperaktivität fehlt werden ADHS-Krankheitsbilder bei Kindern oft sehr spät erkannt. Eine geringe Toleranzgrenze gegen Frustrationen treten bei ADHS häufiger auf. Man kann vereinfacht sagen, dass die Umwelt permanent auf Trab gehalten wird, was letztendlich zur Isolation der Kinder führen kann. Oft haben die Kinder auch Verhaltensweisen wie Tagträumen, Wahrnehmungsstörungen oder motorischen Störungen. Was das Krankheitsbild ADHS so schwierig in der Diagnose macht, sind die sehr unterschiedlichen Symptome und Verhaltensweisen der Kinder. Bei Verdacht sollte man einen Kinderarzt oder Kinderpsychiater aufsuchen und das Krankheitsbild näher diagnostizieren zu lassen.
Man kann heute zum Beispiel verhaltenstherapeutische Therapien oder Sozialtherapien durchführen. Die Eltern werden häufig in die Therapien mit eingebunden. Natürlich hat man heute auch medikamentöse Therapieoptionen, die allerdings teils umstritten sind. Das Ruhigstellen der Kinder ist nie der Therapieansatz, vielmehr die Beförderung des Kindes im Sozialverhalten und die Bekämpfung der Symptome.