Die klassische Lehre der Homöopathie
Homöopathische Arzneimittel sind in Ländern wie den USA, Frankreich oder Deutschland als alternativmedizinische Arzneien überaus beliebt. In Deutschland setzt sich zunehmend auch gesundheitspolitisch die Förderung der Komplementärmedizin (wozu die Homöopathie gehört) durch. Die Homöopathie, als eine ergänzende Methode zur klassischen Medizin, stößt bei allen kontroversen Diskussionen in Deutschland auf großes Interesse. Vor allem auch Menschen mit chronischen Erkrankungen, die von der Schulmedizin enttäuscht sind, oder Eltern, die sanfte Arzneimittel für ihre Kinder suchen, entscheiden sich für die alternativmedizinische Heilmethode.
Man unterscheidet heute in die klassische Homöopathie, die mit zahlreichen Heillmitteln für den Laien sehr komplex ist, und homöopathische Medikamente, die immer häufiger als Komplexmittel mit verschiedenen Wirkstoffen für spezifische Krankheitsbilder eingenommen werden. Die sogenannte Komplexmittelhomöopathie liegt seit Jahren im Trend und ist eine Richtung in der homöoptischen Anwendungs-Landschaft. Die klassische Homöopathie wurde vom deutschen Arzt Samuel Hahnemann im 19. Jahrhundert begründet. Die Weiterentwicklung der Heilmethode wurde im gleichen Jahrhundert von Homöopathen wie Clemens Maria Franz von Bönninghausen vorangetrieben. Nach dem 2. Weltkrieg war es Hans-Heinrich Reckweg, der die Homotoxikologie begründete. Er verband die wissenschaftliche Medizin mit der Homöopathie und untergliederte den Abwehrwehrprozess des Körpers in sechs Phasen. Bei der Homotoxikologie spielt der monokausale Ansatz zum Verständnis von Krankheit und Heilung eine zentrale Rolle.
Vor allem auch dieser gesamtheitliche Ansatz, den Menschen mit allseinen individuellen und umweltbedingten Befindlichkeiten zu verstehen, spricht viele Patienten an. Bei der Therapie kommen Komplexpräparate zum Einsatz. Heute sind es Fachärzte für Naturheilkunde oder Heilpraktiker, die sich mit der Homöopathie als Alternativmedizin auseinandersetzen. Einige private Krankenkassen bezahlen homöopathische Therapien. Man sollte immer bei der gesetzlichen oder privaten Krankenkasse vorab nachfragen. Hier gibt es keine einheitliche Richtlinie zur Kostenübernahme.
Der Ratgeber Homöopathie für Einsteiger geht auf diesem Portal auf die Wirkungsweise der klassischen wie modernen Homöopathie ein. Die Wirkungsweise beruht darauf, dass homöopathische Heilmittel nicht versuchen etwas zu bekämpfen. Mit Hilfe der Homöopathie, so die Autorin des Ratgebers, soll vielmehr der Selbstheilungsmechanismus des Körpers angeregt werden. Das war auch das Anliegen von Paracelsus, dem berühmten Arzt und Naturphilosoph. Schon 300 Jahre vor den Anfängen der Homöopathie erkannte er: „Unsere eigene Natur ist unser Arzt selbst.“ Gemäß diesem Grundsatz setzen homöopathische Mittel nur den Reiz, geben also dem Körper lediglich eine zusätzliche Information, wo und wie er seine Selbstheilungskräfte aktivieren soll. Homöopathische Arzneimittel sind daher, anders als viele konventionelle Mittel, heilend (therapeutisch) wirksam. Eine therapeutisch wirksame Arznei regt den Organismus an, selbst die Heilung zu vollbringen. Therapeutische Wirksamkeit kommt durch die Unterstützung der natürlichen Reparations- und Regenerationskräfte des Organismus, also durch die Anregung der Selbstheilungskräfte, zustande. Dieses Wirkprinzip ist von der pharmakologischen Wirkung einer Substanz völlig verschieden.
Eine pharmakologische Wirkung greift in der Regel im Körper an einer bestimmten Stelle an. So kann zum Beispiel durch Hemmung von Nervenimpulsen gezielt der Bluthochdruck gedrosselt werden. Diese Wirkung tritt sowohl bei Kranken als auch bei Gesunden ein. Mit Heilung, wie es oben bei den therapeutisch wirksamen homöopathischen Heilmitteln beschrieben wurde, hat das nichts zu tun. Bei manchen Krankheiten kann nach Absetzen eines solchen Arzneimittels die alte Situation, oftmals noch verstärkt, erneut auftreten. Das Arzneimittel hat dann die Grunderkrankung lediglich kaschiert, indem scheinbar physiologische Verhältnisse hergestellt wurden. Viele konventionelle Arzneimittel sind nur pharmakologisch wirksam.
Merkmale der homöopathischen Lehre:
- Sechs-Phasen-Tabelle: Krankheit als dynamischer Prozess
- Smile-Prinzip: Ähnliches mit Ähnlichem heilen
- Potenzierung als Herstellungsverfahren