Kofschmerzen und Migräne
Kopfschmerzen bei Kindern kommen sehr häufig vor und sind ein Hauptgrund für Krankschreibungen in der Schule. Nach wissenschaftlichen Erhebungen leidet jedes fünfte Kind im Vorschulalter unter regelmäßigen Kopfschmerzen. Immer höher wird die Zahl von Schulkindern, die an Migräne leiden. Die erbliche Veranlagung bei Migräne spielt eine große Rolle. Von primären Kopfschmerzen spricht man, wenn der Kopfschmerz selbst das Krankheitsbild ist und nicht sekundäre Kopfschmerzen als Symptome andere Erkrankungen diagnostiziert werden. Häufig sind es Ursachen wie Infekte, verschleppte Nasennebenhöhlen-entzündungen oder auch Sehstörungen, die zu Kopfschmerzen führen.
Es gibt eine große Anzahl an körperlichen und psychischen Faktoren die Kopfschmerzen auslösen können. Hoher oder niedriger Blutdruck, körperliche Überanstrengungen, Schlafstörungen, falsches Sitzen oder auch Medikamente können körperliche Auslöser sein. Im Verdacht Kopfschmerzen auszulösen ist Natriumglutamat, ein Geschmacksverstärker, der in vielen Fertignahrungsmitteln, zum Beispiel in scharfen Fertig- und Tiefkühlgerichten vorkommt. Psychische Faktoren wie Schulstress, Ängste, Sorgen oder zunehmend depressive Episoden können sich in Kopfschmerzen manifestieren. Fehlsichtige und Kinder mit Brillen neigen häufiger zu Spannungskopfschmerzen als Normalsichtige.
Gefährliche Kopfschmerzen, die man vom Arzt untersuchen lassen sollte, treten oft mit begleitenden Symptome wie hohes Fieber, Licht- und Geräuschempfindlichkeiten oder heftige Schmerzen im Nacken auf. Hier kann eine Hirnhautentzündung die Ursache sein. Plötzliche Kopfschmerzen mit Schwindel können auf einen Schlaganfall hinweisen. Kinder sind allerdings von Schlaganfällen weniger betroffen. Schwere neurologische Erkrankungen deuten mit Symptomen wie Kopfschmerzen in Verbindung mit starken Sehstörungen, dem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und Schwindel hin.
Die häufigste Form bei kindlichen Kopfschmerzen ist der Spannungskopfschmerz. Dumpfe und leichte bis mittelstarke Kopfschmerzen sind typisch für diese Form des Kopfschmerzes. Oft sind es Verspannungen in der Nackenmuskulatur, die den Spannungskopfschmerz auslösen. Vor allem Kinder, die in die Pubertät kommen, leiden häufiger an Migräne – allerdings kennt man Migräne auch bei Kleinkindern. Heftige Schmerzen betreffen Jungen wie Mädchen, später sind es vor allem erwachsene Frauen, die chronisch an Migräne leiden. Kopfschmerzen in Verbindung mit Symptomen wie Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen treten bei Migräne auf. Bei Kindern dauern die Migräneanfälle nicht solange wie bei Erwachsenen, können sich aber vereinzelt über Stunden andauern. Migräneanfälle untergliedert man in die Vorphase mit körperlichen und psychischen Ausfälligkeiten; die Aura-Phase, die oft eine halbe Stunde vorher auftritt und mit Symptomen wie Sehstörungen oder Sprachstörungen einhergeht; die Kopfschmerzphase und die Schlafphase. Die Kopfschmerzphase ist bei Migräne vor allem durch den hämmernden Schmerz und die starke Durchblutung gekennzeichnet.
Es gibt eine Reihe an Auslösern für Migräne: schnelle Wetterumbrüche, körperliche Überanstrengungen, Reizüberflutungen, Veränderungen im Schlafrhythmus oder Nahrungs- und Genussmitteln können Kopfschmerzattacken auslösen. Wichtig ist, die richtigen Auslöser zu finden. Oftmals bessern sich die Symptome bei kühler Frischluft, Dunkelheit und Ruhe.
Die Therapien bei Kopfschmerzen variieren je nach Krankheitsursache. Bei Kindern setzt man schmerzlindernde Medikamente, die für Erwachsene aus der Apotheke erhältlich sind oder vom Arzt verschrieben werden, weniger ein. Verschreibungspflichtige Medikamente gibt der Kinder- und Jugendarzt meistens bei Migräne, sofern (als Anhaltspunkt) drei oder mehr Migräne-Anfälle im Monat auftauchen. Einige handelsübliche Migräne-Mittel sind für Kinder nicht geeignet oder nicht zugelassen.
Sanfte Therapien sind bei Spannungskopfschmerzen, der häufigsten Form des Kopfschmerzes bei Kindern, sinnvoll. Entspannungsübungen sind zum Stressabbau und dem Umgang mit Kopfschmerzen hilfreich. Massagen helfen gut bei Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur. Mit Akupunktur hat man bei kindlichen Schmerzbildern gute Erfahrungen gemacht. Wechselduschen und Wechselfußbäder können hilfreich sein, ebenso als unterstützende Hausmittel wie Pfefferminztee und schwarzer Tee. Bei Kindern kann auch eine Ernährungsumstellung hilfreich sein. Die richtige Ernährung sollte man mit einem Arzt oder Ernährungsberater besprechen.
Hilfreich die Kopfschmerzen sind auch homöopathische Mittel. Zur Behandlung pochender und hämmernder Kopfschmerzen, als Folge von psychischen Beschwerden wie Angst oder Schrecken, ist Belladonna bekannt. Als Therapeutikum bei schnell und heftig auftretender Migräne kennt man den Sturmhut. Bei geistigen Überforderungen mit Symptomen wie Unruhe kommt es manchmal bei Kindern zu migräneartigen Kopfschmerzen. Hier wird unter anderem das Phosphorus in der Homöopathie eingesetzt. Homöopathische Einzelsubstanzen sollten von einem erfahrenen Homöopathen verordnet werden. Da die Homöopathie den Menschen als Ganzes sieht, können die Arzneimittel je nach Krankheitssymptomen und Persönlichkeit sehr unterschiedlich sein.
Für den Hausgebrauch eignen sich moderne Kombinationsarzneimittel, die mehrere natürliche Heilmittel für bestimmte Krankheitsbilder beinhalten. Homöopathische Kombinationsmittel aus der Antihomotoxischen Medizin gibt es speziell für Kinder, zum Beispiel zu Symptomen wie Unruhe mit Schlafstörungen. Ein populäres Komplexmittel bei krampfartigen Schmerzen ist Spascupreel. Das homöopathische Kombinationsarzneimittel sollte bei Kleinkindern unter einem Jahr nur in Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden und enthält natürliche Wirkstoffe wie Magnesium phosphoricum. Das Heilmittel ist in der Homöopathie zur Schmerzbehandlung bekannt.