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Die Sechs-Phasen-Tabelle: Krankheit als dynamischer Prozess

In der Verbindung der wissenschaftlichen Medizin mit der Homöopathie sah der Mediziner Reckeweg, der Begründer der Homotoxikologie,  einen Schlüssel für die neue Richtung der Lehre. Beim Studium der Krankheitsverläufe erkannte er, dass bestimmte organische Störungen oder Krankheiten mit bestimmten Stadien der Giftablagerungen verbunden waren. Je nach Stadium, waren diese leichter oder schwerer zu therapieren. Er unterschied in Giftstoffe (Toxine), die aus der sogenannten Matrix (Gewebe, das die Zellen umgibt) leichter heraus zu schleusen sind und Giftstoffen, die schon in Körperzellen gespeichert sind.

 

Die sechs Phasen untergliederte Hans-Heinrich Reckeweg in:

1. Ausscheidungsphase (Exkretionsphase)
2. Entzündungsphase (Inflammationsphase)
3. Ablagerungsphase (Depositionsphase)
4. Zellerkrankungsphase (Imprägnationsphase)
5. Zellumbauphase (Degenerationsphase)
6. Zellentartungsphase (Dedifferenzierungsphase)

Charakteristische Gesundheitsstörungen prägen die einzelnen Phasen. Die spezifischen Gesundheitsstörungen sind Signale des Körpers, die den Krankheits- bzw. Gesundungsverlauf wie auf einer Landkarte sichtbar machen, so die Lehre des Begründers. Die Autorin des Ratgebers für Umwelt und Allergien auf diesem Portal, Dr. med. Inge Kelm-Kahl, erläutert die sechs Phasen am Beispiel der Lunge, die mit Nikotin vergiftet wird.

Ausscheidungsphase (Phase 1)

Die normale Reaktion einer gesunden Lunge ist es, bei Einatmen von Zigarettenrauch vermehrt Schleim zu produzieren, um Teer und Schwefeldioxid auszuscheiden.

Entzündungsphase (Phase 2)

Setzt sich die Rauchbelastung fort, versucht der Organismus, durch eine gesteigerte Reaktion, und zwar durch eine Entzündung (z.B. Bronchitis), den Selbstreinigungsmechanismus zu erhöhen. Eine Entzündung ist gekennzeichnet durch die – mehr oder minder deutlich erkennbaren – Entzündungszeichen Rötung, Wärme, Schwellung, Schmerz und Funktionseinschränkung. Das stört zwar die Befindlichkeit, ist aber zur Abwehr und Entgiftung äußerst nützlich. Die Rötung entsteht durch eine gesteigerte Durchblutung, die Abwehrzellen herbeischwemmt. Die Wärme beschleunigt und intensiviert etliche für die Abwehr wichtige Stoffwechselvorgänge. Die Schwellung entsteht durch Blutplasma, das aus den Blutgefäßen austritt, Abwehrzellen enthält und die Schadstoffkonzentration verdünnt. Der Schmerz informiert das Gehirn über den aktuellen Stand der Abwehr- und Entgiftungsreaktionen. Und die Funktionseinschränkung signalisiert „ruhig stellen“, also das Organ oder den Körperteil jetzt nicht (über-) fordern, sondern ihm Zeit zur Heilung zu lassen.

Ablagerungsphase (Phase 3)

Wird immer mehr beziehungsweise immer weiter geraucht, schafft der Organismus es nicht mehr, die Stoffe hinauszukatapultieren. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sie abzulagern. Seine Mülldeponie ist die Matrix, hier kommt es am Beispiel des Rauchers zu Teerablagerungen. Die Zellen des Bindegewebes versuchen dabei, die Schadstoffe so gut es geht zu „Müllpaketen“ abzupacken und mit Fasern abzudichten – damit sie möglichst keinen Schaden an benachbarten Organzellen anrichten können. Wann immer der Organismus dann vermehrt ausscheidet, versucht er, stets einen Teil der abgelagerten Müllpakete mit zu entsorgen.

Zellerkrankungsphase (Phase 4)


Die schädliche Wirkung von Nikotin kann zum Teil durch konsequente Entgiftung neutralisiert werden. Erhöht sich die Nikotinbelastung weiterhin, so gelangen die Schadstoffe bald direkt an beziehungsweise in die
Zellen. Der Betroffene hustet morgens („Raucherhusten“) sowie bei Anstrengungen. Es kann sich eine Form von Asthma einstellen. Auch wird der Körper zunehmend empfindlicher gegenüber anderen, „harmlosen“ Stoffen – er neigt dazu, einiges als Allergen zu interpretieren.

Zellumbauphase (Phase 5)

Wird der Belastung auch jetzt kein Einhalt geboten, so verändern sich die Zellen, sie degenerieren. Durch starke Schädigung der Zellen in der Lunge kann beispielsweise eine Lungenblähung (Lungenemphysem) auftreten.

Zellentartungsphase (Phase 6)

Das letzte Stadium ist die Zellentartungsphase. Die Schadstoffe und ihre Auswirkungen haben die Zellen genetisch verändert und zu Entartungen geführt, im Falle des starken Rauchers zum Beispiel zu einem Lungenkrebs.
Die schädliche Wirkung von Nikotin kann zum Teil durch konsequente Entgiftung neutralisiert werden.

Diese sechs Phasen wiederum werden in drei übergeordnete Phasen zusammengefasst, die anzeigen, welche Strukturen betroffen sind:

Humorale Phasen (Phasen 1 und 2).

Hier spielt sich die Entgiftungsreaktion in der Gewebeflüssigkeit ab. Matrix und Zellen sind noch nicht belastet.

Matrix-Phasen (Phasen 3 und 4).

Die Schadstoffe werden in der Matrix abgelagert. Phase 3 kennzeichnet eine beginnende Speicherung, in Phase 4 ist die Speicherung bereits manifestiert.

Zelluläre Phasen (Phasen 5 und 6).

Die Zellen selbst sind nun betroffen. Zellschäden und -veränderungen treten auf.

Die beschriebenen Phasen sind allerdings keine festen Größen, vielmehr können nach der homöopathischen Lehre Störungen der Gesundheit in den Phasen wandern, was man in der Antihomotoxischen Medizin „Vikariation“ nennt.


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