Gesunde Ernährung – wichtiger denn je
Fit durch die Wechseljahre
Zu einer ganzheitlichen, natürlichen Medizin gehören nicht nur homöopathische oder pflanzliche Heilmittel. Wer gesund und fit sein will, muss auch einen Blick auf die eigenen Lebensgewohnheiten richten. Doch keine Angst, nicht die Askese ist gefragt. Zu einem gesunden Lebensstil gehören Dinge, die Spaß machen: eine gesunde Ernährung, Sexualität und viel Bewegung.
Gesunde Ernährung – wichtiger denn je
Im Zusammenspiel von Körper und Geist spielt die Ernährung eine nicht unbeträchtliche Rolle. Je älter der Mensch wird, umso wichtiger wird es, sich ausgewogen zu ernähren. Denn wenn der Körper in seinen jüngeren Jahren viele ernährungsbedingte Fehler ausgleichen konnte, lässt diese Kraft mehr und mehr nach. Sie können mit den Belastungen in den Wechseljahren einfach besser fertig werden, wenn die Ernährung stimmt.
Was ist nun aber eine gesunde Ernährung
Sich gesund zu ernähren beinhaltet eine möglichst naturbelassene, unbehandelte, nicht industriell verarbeitete Nahrung. Frische Lebensmittel haben einen höheren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Zudem gelangen Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Bindemittel, versteckte Salze und Zucker über Konserven und Fertigprodukte in unseren Körper. Diese Stoffe hinterlassen giftige Stoffwechselprodukte, die nun von der Leber entgiftet und dann über die Niere, die Lunge, den Darm und über die Haut ausgeschieden werden müssen. Sind die Organe überlastet, können diese Stoffe den Körper nicht verlassen und werden in den Gefäßen, den Gelenken, den Schleimhäuten und im Fettgewebe der Haut abgelagert. Aus diesen Verschlackungen resultieren dann die entsprechenden Erkrankungen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung in der Zeit der Wechseljahre und auch für die Zeit danach besitzt zwei Hauptkomponenten:
HOCHWERTIGES EIWEIß aus magerem Fleisch, Fisch, Milchprodukten (soweit sie vertragen werden), Sojaprodukten,
Getreide und Hülsenfrüchten,
LANGKETTIGE KOHLEHYDRATE aus Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Sie werden langsamer verdaut und belasten daher nicht den Stoffwechsel.
An Bedeutung gewinnt der Mineralstoff Kalzium, da vor allem dieses Mineral bei Fehlernährung aus den Knochen abgebaut wird. Für die Zeit der Wechseljahre liegt der Bedarf bei 1.000–1.500 Milligramm täglich. Besonders gefordert wird die Leber in der Zeit der Wechseljahre. Ist die Leber in ihrer Funktionsweise gestört, kann sich das durch Kopfschmerzen und Verstopfung bemerkbar machen. Mit Bitterstoffen in Löwenzahn, Endivien oder Radiccio-Salaten werden die Verdauungssäfte und die Lebertätigkeit angeregt. Auch Avocados, Spargel, Rote Beete, Pampelmusen und Artischocken unterstützen die Leber und damit die Entgiftung des Körpers.
Ein ganz wichtiger Faktor ist die Trinkmenge. Zwei bis drei Liter pro Tag sind zu empfehlen. Kaffee und schwarzer Tee werden der Trinkmenge nicht zugerechnet, weil sie den Körper entwässern. Zu diesen Getränken sollte stets die gleiche Menge Wasser getrunken werden. Am Besten ist die Flüssigkeitszufuhr aus natriumarmen Mineralwassern, Kräutertees und ungezuckerten, verdünnten Obstsäften. Obstsäfte sollten mit Wasser gemischt werden, damit die enthaltene Säure verdünnt wird. Ungesättigte Fettsäuren und Vitamin E sind an der Bildung der Geschlechtshormone beteiligt.
Somit sind sie im Klimakterium besonders wichtig. Der Bedarf an diesen Stoffen kann mit zwei Esslöffeln Weizenkeimöl pro Tag gedeckt werden. Die Vitamine A, E und C, Selen und Pflanzenstoffe wie das Beta-Karotin oder das Lycopin gehören zu den Antioxidantien, die im höheren Lebensalter an Bedeutung gewinnen. Sie helfen, die schädlichen Stoffwechselprodukte zu neutralisieren. Den Cholesterinspiegel halten Sie zum Beispiel mit Omega-3-Fettsäuren auf normalem Niveau. Ein leicht erhöhter Wert ist während der Wechseljahre allerdings normal.
Eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel spielt das Vitamin D. Vitamin D hat eine Sonderstellung unter den Vitaminen, denn mit der Nahrung nehmen wir in der Regel nur die Vorstufe auf, das so genannte Provitamin D. Das Vitamin D selbst entsteht erst im Körper und zwar in der Haut unter dem Einfluss von Sonnenlicht. Der tägliche Bedarf liegt bei 200-400 IE pro Tag. Durch einen kleinen Spaziergang kann der Bedarf im Sommer gedeckt werden. Im Winter helfen zwei Fischmahlzeiten wöchentlich. Auch Milchprodukte, Eier und Champignons enthalten Vitamin D.
Vermeiden sollten Sie:
ZU VIEL FLEISCH. Mehrmals pro Woche fettes Fleisch und Wurst erhöht den Cholesterinspiegel durch die enthaltenen tierischen Fette und der Körper übersäuert.
ZU VIEL SALZ. Salz beeinflusst den Knochenstoffwechsel indem es Kalzium bindet, welches dann für den Knochenstoffwechsel nicht mehr verfügbar ist. Salzen Sie grundsätzlich mäßig. Bekommen Sie jedoch Heißhunger nach Salzigem, kann es sein, dass Ihr Körper es im Moment benötigt. In der Situation sollten Sie es ihm dann auch zuführen.
ZUCKER UND WEISSES MEHL. Auch sie säuern das Blut, holen Kalzium aus den Knochen und wirken dadurch negativ auf den Stoffwechsel. Aber: ist die Ernährung ansonsten ausgeglichen, sind auch Zucker und weißes Mehl, in Maßen genossen, kein Problem.
PHOSPHATHALTIGE LEBENSMITTEL. Das sind Fertiggerichte, Schmelzkäse, Wurstkonserven und Cola-Getränke. Phosphate behindern die Kalziumaufnahme über den Darm und auch die Mineralisation der Knochen. Da Kinder und Jugendliche heutzutage sehr viel Cola konsumieren, können wir wohl davon ausgehen, dass sie bald die Knochenkrankheiten, unter denen früher die Großeltern zu leiden hatten, schon sehr viel früher erfahren werden.
ZU VIEL KAFFEE. Zu viel Kaffee führt zur Übersäuerung. Mehr als drei Tassen pro Tag sind daher nicht zu empfehlen. Da Kaffee entwässernd wirkt, gilt für das Trinkverhalten das Motto: eine Tasse Kaffee, ein Glas Wasser!
ZU VIEL ALKOHOL. Zwei Gläser Wein am Tag ist in Ordnung. Größere Mengen belasten den Organismus stark.
ZU VIELE KALORIEN. Im Alter von 50 Jahren bewegt sich der Kalorienbedarf um 1 900 Kilokalorien pro Tag. Kochbücher mit Kalorientabellen, mit denen eine gute Orientierung möglich ist, sind im Handel in großer Auswahl erhältlich.
- Alltagsdroge Koffein: Nicht mehr als drei Tassen Kaffee am Tag trinken!
- Mehr Abwechslung in der Küche: Gesund essen und Neues ausprobieren.
- Spargel regt die Leberfunktion an und entgiften den Körper.
- Antioxidantien schützen die Zellen vor freien Radikalen.