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Hormone nehmen ja oder nein?

Die folgenden Informationen zu dieser für Sie nun äußerst wichtigen Frage hat der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. in Bremen (Adresse siehe Anhang) als Entscheidungshilfe veröffentlicht. Sie beinhaltet die neuesten Erkenntnisse über die gesicherten Effekte der Behandlung und ihren Risiken. Die Aussagen sind das Ergebnis vieler Studien, an denen viele Frauen teilgenommen haben. Sie zeigen, welche Effekte im Zuge einer Hormonbehandlung immer wieder auftreten. Das sagt allerdings nichts darüber, was eine Hormonbehandlung für Sie persönlich bringen kann. Dafür brauchen Sie das offene Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, die Ihnen helfen, Ihre individuellen Bedürfnisse einzubeziehen. Lassen Sie sich nicht drängen. Bedenken Sie, dass die Behandlung mit naturheilkundlichen Verfahren bei vielen Beschwerden ein Versuch wert ist. Bedenken Sie auch, das jeder Entschluss zu jeder Zeit wieder verändert werden kann. Wer einmal Nein gesagt hat, kann ein halbes Jahr später Ja sagen – und umgekehrt.

Was ist gesichert bei der Anwendung von Hormonen …

BEI HITZEWALLUNGEN? Bei 70 Prozent der Frauen können Hormone Hitzewallungen lindern und Schlafstörungen bessern, die auftreten, weil die Wallungen die Schläferin wecken. Aber: Nicht alle Frauen haben Hitzewallungen. Hierzulande ist es nur etwa jede zweite Frau. Andere Behandlungsarten sind ähnlich effektiv.

ZUR VORBEUGUNG VON OSTEOPOROSE? Die Hormonbehandlung kann verhindern, dass die Knochen poröser werden. Besonders das Risiko von Brüchen lässt sich damit verringern. Aber: Der Effekt besteht nur solange, wie Sie die Hormone einnehmen. Es gibt andere Vorbeugungsmöglichkeiten.

ZUR BEHANDLUNG VON OSTEOPOROSE? Frauen, die bereits eine Osteoporose haben, hilft die Hormonbehandlung, die Knochen zu stabilisieren. Brüche werden seltener. Auch hier gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten.

BEI DEPRESSIVEN VERSTIMMUNGEN? Die Forschung liefert sehr unterschiedliche Ergebnisse, aber ganz sicher beeinflussen andere Faktoren das Befinden erheblich stärker als die hormonelle Situation. Aber: Bei einer wirklichen Depression bewirken Hormone nichts. Im Gegenteil, es kann gefährlich werden, auf die Hormone zu vertrauen und dabei eine wirksame Therapie zu versäumen.

ZUR VORBEUGUNG VON HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN? Es ist nicht bekannt, ob Frauen, die über lange Zeit Hormone einnehmen, seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekommen oder seltener daran sterben. Aber: Für Frauen, die bereits eine solche Erkrankung haben, ist es erwiesen, dass eine Hormonbehandlung eher nachteilig ist, besonders in den ersten Monaten der Einnahme. Es gibt andere präventive Maßnahmen.

BEI TROCKENER SCHEIDE? Bei 80 – 90 Prozent der Frauen bessern sich die Beschwerden durch eine Hormontherapie. Dabei ist es egal, ob die Hormone geschluckt oder vaginal angewandt werden. Es genügt eine geringe Dosierung der Hormone.

BEI GESTÖRTER BLASENFUNKTION? Möglicherweise treten Blasenentzündungen nicht mehr so häufig auf.

BEI FALTEN? Aussagekräftige Studien fehlen. Da bei einer Hormonbehandlung die Zellen mehr Wasser enthalten, kann es sein, dass die Haut glatter wirkt. Aber: Ganz sicher wird die Haut mit zunehmendem Alter unvermeidlich faltiger. Rauchen und Sonnenbäder beschleunigen das. Hingegen glätten sich manche Falten bei Gewichtszunahme.

BEI FIGURPROBLEMEN? Es ist nichts Verlässliches darüber bekannt, ob eine Hormonbehandlung aufhalten kann, was mit dem Alter unvermeidlich geschieht: Der Körper lagert mehr Fett ein, und dieses verteilt sich anders als in jüngeren Jahren. Aber: Gesichert ist, dass eine gesunde Ernährung und viel Bewegung zum Erhalt der guten Figur beitragen.

BEI GEDÄCHTNIS- UND KONZENTRATIONSSTÖRUNGEN? Es gibt keinen nachweislichen Zusammenhang zwischen den Leistungen des Gehirns und einer Hormonbehandlung. Wenn 55-Jährige vergesslicher sind als 20-Jährige, liegt das eher am Alter als an den Hormonen.

BEI ALZHEIMER-KRANKHEIT? Eine Hormonersatztherapie kann eine Alzheimer-Krankheit weder verhindern, noch hinauszögern oder verlangsamen.

BEI GELENKBESCHWERDEN? Hierzu gibt es keine aussagefähigen Untersuchungen

Woran erkenne ich einen Östrogen- oder Progesteronmangel?

Symptome bei Progesteronmangel
:

Progesteronmangel herrscht meist zu Beginn der Wechseljahre.

- Körperliche Symptome: Gewichtszunahme vor der Menstruation, schmerzende Brüste, Hitzewallungen, Regelschmerzen, Kopfschmerzen, Erschöpfung.

- Psychische Symptome: aggressiv, gereizt, giftig.

Symptome bei Östrogenmangel

Östrogenmangel herrscht meist nach den Wechseljahren.

- Körperliche Symptome: tockene Haut, trockene Schleimhäute, Spüren des Eisprungs, Hitzewallungen, Blutdruckschwankungen, Durchschlafstörungen, Schmerzen in der Achselhöhle, Gewichtszunahme.

- Psychische Symptome: weinerlich, alles tragisch nehmend, eher depressiv.