Herz und Kreislauf
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen in Deutschland an der Spitze der Todesursachenstatistik. Verschiedene Krankheitsbilder verbergen sich hinter diesem Sammelbegriff: Herzinfarkt, Angina pectoris (Herzenge), Schlaganfall (Gehirnschlag), Embolien (Ablösung und Wanderung eines Blutgerinnsels) und die Schaufensterkrankheit (Durchblutungsstörungen in den Beinen).
Die gemeinsame Ursache all dieser Erkrankungen ist eine Verkalkung der Arterien mit Verhärtung, Verdickung und Elastizitätsverlust: die Arteriosklerose. Sie entwickelt sich über viele Jahre unbemerkt, bis sie dann die Blutgefäße verengt hat und das Blut nicht mehr ungehindert fließen lässt. Die Arterien können verstopfen, Blutpfropfen können sich lösen und mit dem Blut in Herz, Gehirn oder Lunge gelangen. Dort können sie eine Arterie verschließen und dadurch einen Infarkt auslösen. Durch den behinderten Blutfluss in den Gefäßen kommt es zum Bluthochdruck, der Hypertonie. Umgekehrt kann aber auch hoher Blutdruck ursächlich an der Arteriosklerose beteiligt sein. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems treten bei Frauen rund 15 Jahre später auf als bei Männern, etwa um das 65. Lebensjahr. Dennoch müssen Herz-Kreislauf-Probleme im oder nach dem Klimakterium nicht zwangsläufig auftreten.
Der Grund für das höhere Erkrankungsalter der Frau liegt darin, dass Östrogene vor den Wechseljahren einen großen Schutz bieten. Sie wirken dabei in zweifacher Hinsicht: Zum Einen halten sie die Gefäßwände glatt und dehnbar. Zum Anderen erhöhen sie die Konzentration des HDL-Cholesterins. Dies ist die Form des Cholesterins, in der es zur Leber transportiert und dort entsorgt wird. Eine hohe Konzentration an HDL heißt also, dass viel Cholesterin hinausbefördert wird. Im Gegenzug dazu bewirken Östrogene eine Verminderung des LDL, der Form des Cholesterins, welche in den Gefäßen abgelagert wird. Cholesterin ist die Grundsubstanz der Gallensäuren und der Steroidhormone (Östrogene, Gestagene, Androgene). Es ist ein lebenswichtiger Stoff, der in der richtigen Zusammensetzung vorhanden sein muss.
Das LDL sollte unter 160 mg/dl liegen. Ist bereits ein Risikofaktor aufgetreten (z.B. Bluthochdruck), sollte der Wert 130 mg/dl nicht überschreiten. Hat sich noch eine Zuckerkrankheit (Diabetes) dazugesellt, sollte der Wert unter 100 mg/dl liegen. Der HDL-Wert sollte mindestens 35 mg/dl betragen, ein höherer Wert ist wünschenswert, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Jede Frau in den Wechseljahren sollte ihren Herz-Kreislauf-Status ärztlich beurteilen lassen. Dazu gehören eine sorgfältige Befragung durch den Arzt, eine körperliche Untersuchung, ein EKG, eine Blutdruckmessung und eine Blutfettanalyse. Dabei erfahren Sie auch, wie es um die beiden Cholesterinwerte steht. In der unteren Tabelle sind Faktoren aufgelistet, die auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen schließen lassen. Treffen mehrere dieser Aussagen auf Sie zu? Dann sollten Sie Ihren Arzt auf eine sinnvolle Prophylaxe ansprechen. Denn Gefäßschäden kann man glücklicherweise vorbeugen. Bereits bestehende Schäden sind nur zum Teil rückgängig zu machen.
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- hoher Blutdruck
- sitzende Tätigkeit, kein ausgleichender Sport
- Rauchen
- hohe Konzentration der Aminosäure
- Homozystein im Blut
- hoher Cholesterinspiegel
- hoher Triglyzeridspiegel
- Übergewicht
- Zahnfleischerkrankungen
- Diabetes mellitus
- schwere Depressionen
- Gymnastik hält das Herz fit.
Das können Sie tun
Wichtig ist eine gesunde Ernährung. Die richtige Balance zwischen ungesättigten Fettsäuren aus pflanzlichen Lebensmitteln und Fisch und den gesättigten Fettsäuren tierischen Ursprungs aus Fleisch, Wurst, Butter und Käse gewinnt in den Wechseljahren zunehmend an Bedeutung. Lassen Sie die Pfunde purzeln! Dass Sport das Herz stärkt ist erwiesen.
Auch seelische Ausgeglichenheit ist gut für das Herz. Versuchen Sie, das Rauchen aufzugeben. Schränken Sie auch Ihren Alkoholkonsum ein, auch wenn ein Glas Wein gelegentlich keinen Schaden anrichtet. Omega-3-Fettsäuren (Fischsäuren) bewirken eine Erweiterung der Blutgefäße und eine verbesserte Fließfähigkeit des Blutes. Sie wirken der Entstehung der Arteriosklerose entgegen. Es gibt Präparate zur Nahrungsergänzung. Natürlicherweise sind Omega-3-Fettsäuren im Fisch enthalten. Die beschriebenen Maßnahmen sind nur zusätzlich in Abstimmung mit Ihrem Arzt beziehungsweise zur Vorbeugung gedacht. Bei Schmerzen in der Herzgegend, die in die Arme, den Oberbauch oder die Halsgegend ausstrahlen ist eine ärztliche Abklärung zwingend notwendig. Wenn keine Besserung erfolgt oder bei Ansammlung von Wasser in den Beinen ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen, um die Therapie abzustimmen.
HOMÖOPATHIE: Aurumheel stärkt das Herz bei nervös bedingten Störungen, Cralonin hilft bei leichter Herzinsuffizienz und erleichtert die Beschwerden bei Angina pectoris. Selenium-Homaccord lindert Hirnleistungsstörungen, die durch Arteriosklerose entstanden sind.
PHYTOTHERAPIE: Bomacorin ist ein Weißdornpräparat, welches bei leichten Störungen hilfreich ist. Hevert Herz-Kreislauftee enthält Weißdorn, Melisse und Rosmarin und ist daher gut für das Herz. Knoblauch in Form von Kapseln oder als Zutat im Essen schützt und regeneriert die Blutgefäße. Täglich eine Zitrone ist empfehlenswert. Sie schmeckt zwar sauer, wird aber basisch verstoffwechselt.Sie wirkt regulierend auf unser Cholesterin.
Sehr gut wissenschaftlich untersucht ist inzwischen die Tomate. Sie steckt voller Vitalstoffe und ist reich an Lycopen. Dieser Stoff schützt vor Krebs, Herzinfarkt, Altersblindheit und Nierenleiden, indem er als Radikalfänger fungiert. Die so genannten freien Radikale entstehen im Zuge des Stoffwechsels. Sie zerstören die Zellumhüllungen und können die Erbinformationen schädigen. Nicht zu vergessen der Ginkgo-Baum. Ginkgo ist weltweit anerkannt als effektives Mittel bei Störungen des Gehirnstoffwechsels.