Kopfschmerzen und Migräne
Für Kopfschmerzen und Migräne gibt es mannigfache Ursachen. Besonders wenn die Kopfschmerzen häufiger auftreten, sollten Sie, bevor Sie die Behandlung selbst in die Hand nehmen, unbedingt die Ursachen von einem Arzt abklären lassen. Tumore, Infektionen, Glaukome, Wirbelsäulendefekte, Verletzungen, Bluthochdruck, geschädigte Blutgefäße (Aneurysmen) und andere Grunderkrankungen können diese Schmerzen auslösen. Diese machen zwar nur einen geringen Anteil der Ursachen aus, aber eine Abklärung ist unabdinglich.
Treten Kopfschmerzen schlagartig in ungewohnter Stärke auf, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen, denn dabei ist immer an eine Hirnblutung zu denken. Häufig sind davon Menschen mit Aneurysmen betroffen. Das sind angeborene Gefäßmissbildungen im Gehirn: Die Blutadern sind an manchen Stellen ausgesackt, die Wände sind brüchig und dünn. Kommen weitere Risikofaktoren hinzu, zum Beispiel Bluthochdruck, ist die Gefahr groß, dass so ein Blutgefäß reißt und eine massive Blutung ins Gehirn die Folge ist.
Ein heftiger Vernichtungskopfschmerz oder Lähmungserscheinungen weisen darauf hin. In diesem Fall ist eine Akutbehandlung im Krankenhaus erforderlich. Es gibt die verschiedensten Arten des Kopfschmerzes: Spannungskopfschmerz, Migräne, den Medikamentenbedingten Kopfschmerz und den Cluster Kopfschmerz. Letztere sind sehr heftige Schmerzattacken, die meist phasenweise an mehreren Tagen auftreten und dann wieder für einen längeren Zeitraum verschwinden. Im Klimakterium leiden Frauen häufig unter Spannungskopfschmerz und Migräne.
Kennzeichnend für Migräne ist, dass die Schmerzen einseitig auftreten und mit Übelkeit und Erbrechen gekoppelt sein können. Mögliche Auslöser gibt es viele: In den Wechseljahren können hormonelle Faktoren eine Rolle spielen. Nikotin, falsche Ernährung oder bestimmte Nahrungsmittel wie Rotwein oder generell Alkohol, Käse oder asiatische Gerichte können Migräne auslösen. Aber auch starker emotionaler Stress kann Kopfschmerzen verursachen, zum Beispiel wenn die Beziehung nicht ausgeglichen ist oder wenn Themen verdrängt werden, mit denen man sich auseinandersetzen müsste. Wir alle kennen diese Situationen, in denen wir ein uns bewusstes Problem angehen sollten, es aber stets aus irgendwelchen Gründen vertagen. Aber: Diese Faktoren sind bei Migräne nur die Auslöser, so genannte Triggerfaktoren. Sie sind nicht die eigentliche Ursache. Bis heute gibt es im Gegensatz zu anderen Kopfschmerzformen bei Migräne keine Theorie, die alle Aspekte dieses Leidens erklären könnte.
Wissenschaftler gehen aber heute davon aus, dass die Migräne erblich bedingt ist, das heißt, die Voraussetzung sitzt in den Genen. Doch selbst bei erblicher Disposition muss die Krankheit nicht zum Ausbruch kommen. Es kann vorkommen, dass Frauen bis zu den Wechseljahren nicht betroffen waren und jetzt plötzlich darunter leiden. Dann kann es sein, dass hormonelle Ursachen im Spiel sind. Auch gibt es Frauen, die nach einer Gebärmutterentfernung unter Migräne leiden. Die Schulmedizin hat inzwischen sehr wirksame Mittel entwickelt, die aber teilweise erhebliche Nebenwirkungen aufweisen. Doch es gibt Fälle, wo die Einnahme dieser Mittel nicht zu umgehen ist. Setzen manchmal schon über Nacht ein: Kopfschmerzen. Auch Hunger und Flüssigkeitsmangel können Kopfschmerzen verursachen.
Das können Sie tun
Bei Migräne wirkt ein Eisbeutel auf der Stirn oder im Nacken gefäßverengend und somit schmerzlindernd. Bei Spannungskopfschmerz dagegen ist Wärme sinnvoll. Sie entspannt die Muskeln. Zur Vorbeugung sind Entspannungstechniken hilfreich, zum Beispiel Atemübungen, Meditation oder Muskelrelaxation nach Jacobson, denn die Attacken kommen häufig in der auf Stress folgenden Entspannungsphase, manchmal auch während des Schlafs.
HOMÖOPATHIE: Belladonna-Homaccord, Spigelon und Gelsemiun-Homaccord sind wirksame Kombinationsmittel. Hevert-Femin hat sich bei depressiven Verstimmungen mit Migräne oder Spannungskopfschmerzen bewährt.
PHYTOTHERAPIE: Pfefferminzöl hilft gut bei Spannungskopfschmerz. Bei Migräne ist es nur eingeschränkt empfehlenswert, weil viele während des Anfalls den Minzegeruch nicht ertragen. Kaffee ist ein Gefäßgift, es verengt die Gefäße und hilft manchen Frauen dadurch bei Migräne. Phytotherapie und Homöopathie können auch kombiniert werden: Petatolex (Pestwurz) kombiniert mit Gelsemium-Homaccord und Spigelon hilft vorbeugend, besonders wenn der Schmerz vom Genick nach oben zieht.