Die Nebennieren – stressempfindliche Organe
Nicht nur die Eierstöcke sind für die Bildung der Sexualhormone zuständig, sondern auch die Nebennieren. In der Zeit des Klimakteriums und danach übernehmen sie nach und nach fast die gesamte Produktion, wenn auch in viel geringerem Maße. Ein geringer Anteil entsteht auch im Fettgewebe in der Haut. Als zwei kleine Anhängsel mit je acht bis zehn Gramm Gewicht sitzen die Nebennieren auf dem oberen Pol der Nieren. Sehr einfach ausgedrückt sind die wichtigsten Nebennierenhormone das Adrenalin, das Kortisol sowie die Androgene, Östrogene und Gestagene. Adrenalin steuert die Kampfoder Fluchtreaktion des Körpers, Kortisol stärkt die natürliche Widerstandskraft und Leistungsfähigkeit und die Androgene stehen für Vitalität, sexuelles Verlangen und vieles andere.Durch andauernden psychischen oder physischen Stress können die Nebennieren total überfordert sein und ihre Arbeit weitestgehend einstellen, so wie ein erschöpftes Pferd früher oder später stehen bleibt, auch wenn man es noch so sehr antreibt. Ist dieser Zustand zum Beginn der Wechseljahre eingetreten, stellt das eine ungünstige Voraussetzung für die Frauen dar und sie werden dadurch mehr gesundheitliche Probleme als die Frauen mit intakten Nebennieren bekommen. Es gibt durchaus Anzeichen, welche die Überlastung frühzeitig erkennen lassen und deshalb nicht übersehen werden sollten:
- Sie fühlen sich nach dem Schlaf wie ausgelaugt,
- ohne Kaffee gibt es nicht den richtigen Schwung,
- ständiger Griff nach Süßigkeiten und Koffein,
- schweres Einschlafen bei großer Erschöpfung,
- nachlassendes sexuelles Interesse
Eine Reihe von sehr verbreiteten Stressfaktoren können zu Störungen der Nebennieren führen: Diese Faktoren können körperlicher Art sein oder psychischer Natur. Sicherlich ist es möglich, die individuellen Stressfaktoren herauszufinden und sie so weit wie möglich zu minimieren. Eventuell muss dabei professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Wichtig ist das Verständnis dafür, dass optimal arbeitende Nebennieren einen sehr hohen Stellenwert für unser Leben während und nach den Wechseljahren einnehmen.
- Das Gehirn steuert die Produktion der Nebennierenhormone. Der Hormonspiegel im Blut gibt an, ob die Produktion gesteigert oder gedrosselt werden soll.
- Stressfaktoren für die Nebenniere.
Seelische Faktoren; Sorgen, Wut, Schuldgefühle, Angst, Depression
Körperliche und umweltbedingte Faktoren: chronische Schmerzen, körperliche oder geistige Überarbeitung, Schlafmangel, chronische Allergien, Verletzungen, Operationen, extreme Temperaturen, Belastung mit Umweltgifte, Schichtarbeit.
Durch Blutuntersuchungen in einem Hormonlabor sind die Hormone der Nebennieren bestimmbar. Die fehlenden Hormone können teilweise substituiert werden. Aber sinnvoller wäre es, den Lebensstil zu ändern, der zu diesem Zustand geführt hat, und die Stressfaktoren – besonders Beziehungsstress, falsche Ernährung, Alkohol, Nikotin und auch zu viel Kaffee – auszuschalten. Denn wenn fehlende Hormone zu lange durch Medikamente ersetzt werden, kann das im Endeffekt zu einer dauerhaften Unterdrückung der Nebennierentätigkeit führen.
Wenn Sie die oben genannten Symptome an sich selber erkennen, sollten Sie Ihren Arzt auf eine mögliche Beteiligung der Nebennieren ansprechen. Sollten Sie sich für eine Blutuntersuchung entscheiden, ist folgendes zu beachten: Normalerweise wird das Blut einmal entnommen, wenn sie Ihren Arzttermin haben. Nun kann es aber sein, dass Ihre Nebennieren gerade zu der Zeit normal arbeiten. Ein aus dem Takt gekommenes Muster der Nebennierenhormone ist diagnostisch besser zu erfassen, wenn das Blut zu verschiedenen Tageszeiten abgenommen wird. Wenn Sie also möchten, dass die Untersuchung sichere Werte ergeben soll, dann suchen Sie einen Arzt, der die Komplexität der Nebennierentestung versteht. Es ist auch möglich, die Hormone im Speicheltest zu bestimmen.