Die Schilddrüse – Wächter des Energiestatus
Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, angesiedelt im Bereich des Kehlkopfes. Sie besteht aus zwei Seitenlappen, die miteinander verbunden sind. Das Gewicht beträgt 20–25 Gramm. Das Organ ist mit einer bindegewebigen Kapsel umgeben, die es fest mit der Luftröhre verbindet und von der aus gefäß- und nervenführende Gewebestränge ins Innere der Drüse führen. Für eine gute Durchblutung sorgt eine große Anzahl von Blutgefäßen, so dass in nur 90 Minuten das gesamte Blutvolumen des menschlichen Körpers die Schilddrüse durchströmt. Die Aufgabe dieses Organs ist es, jodhaltige Hormone aufzubauen, die einen entscheidenden Einfluss auf die Aufrechterhaltung einer ausgeglichenen Energiebilanz sowie auf die geistige und körperliche Entwicklung des Menschen haben. Was hat nun aber die Schilddrüse mit den Wechseljahren zu tun? Die Schilddrüsenhormone werden über einen komplexen Regulationsvorgang gesteuert, an dem – wie die Sexualhormone auch – die Hirnanhangdrüse und der Hypothalamus beteiligt sind. Kommt es im Klimakterium zu hormonellen Veränderungen, kann das auch eine Steigerung der Schilddrüsenfunktion nach sich ziehen.
Aufgrund der Überproduktion der Schilddrüsenhormone sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Angstgefühle und Herzrasen möglich. Dabei kann das Organ auch etwas anschwellen und auf den Kehlkopf drücken. Das Räuspern und Hüsteln bei Aufregung findet hier seine Erklärung. Den Zusammenhang zwischen Klimakterium und Schilddrüse haben bereits die Ärzte im alten Griechenland beobachtet. Ihre Deutung war folgende: der Kloß im Hals ist die Gebärmutter, die nun – nicht mehr von Nutzen – dorthin aufgestiegen sei. „Globus hystericus“ (von Hystera = Gebärmutter) nannten sie das Phänomen. Wobei der Globus hystericus auch bei uns heute noch ein Krankheitsbild der Schilddrüse ausdrückt. Ob die genannten Symptome tatsächlich auf eine Funktionssteigerung der Schilddrüse hinweisen, kann mithilfe einer Blutuntersuchung, bei der die Konzentration der Schilddrüsenhormone bestimmt wird, festgestellt werden.
- Je größer die Schilddrüsenaktivität, desto höher ist der Energiebedarf.
- Das Gehirn steuert die Produktion der Schilddrüsenhormone.
- Der Hormonspiegel im Blut gibt an, ob die Produktion gesteigert oder gedrosselt werden soll.