Kamille
Die Kamille gehört zu den beliebtesten Heilpflanzen. Die Kamille hilft zum Beispiel bei Entzündungen der Atemorgane, Zahnungsbeschwerden, Krämpfe oder Entzündungen der Verdauungsorgane.
Chamomilla recutita, Matricaria chamomilla
Der Name Matricaria stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Mutterkraut, was ein Hinweis auf die Verwendung bei Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane ist. Die Kamille gehört zu den asternartigen Korbblütlern. Sie ist ein einjähriges Kraut und blüht zwischen Mitte Mai bis Juni bis in den September. Die Stengel der Kamille erreichen 15 80 cm Höhe. Die Blütenköpfe mit ca. 2-3 cm Durchmesser sitzen am Ende langer, verzweigter Stengel. An einer einzigen Pflanze sitzen bis zu 120 Blütenköpfchen. Die echte Kamille kann von anderen Kamillenarten vor allem durch den typischen Kamillengeruch unterschieden werden. Alle Pflanzenteile, jedoch insbesondere die Blüten, verströmen zerrieben den typischen Kamillengeruch. Beheimatet ist die Kamille im östlichen Mittelmeerraum. Sie kommt heute auch in Asien, Australien, ganz Europa und Nordamerika vor. Bei uns findet man sie an Wegrändern, auf Ödland und an Getreidefeldern. Kamille besiedelt nährstoffreiche Böden und typische Lehmböden. Die Kamille ist sehr anpassungsfähig und robust und wächst bis in Höhen von 1500 Meter. Die echte Kamille wird heute in großem Maßstab, vor allem in wärmeren Ländern, angebaut.
Die Kamille ist eine der bekanntesten und meist angewendeten Arzneipflanzen. Durch den Kamillentee kennt fast jeder ihren Geruch und Geschmack. Bereits seit vielen Jahrtausenden gehört die Kamille zu dem Arzneischatz der Volksmedizin. Früher wurde es auch als Mutterkraut bezeichnet und schwerpunktmäßig bei Frauenleiden verwendet. Eingesetzt wurde sie innerlich vor allem bei Magen- und Darmbeschwerden und bei Entzündungen auch äußerlich als Auflage, Bäder, Spülungen oder als Inhalation. Für die homöopathische Aufbereitung wird die frische, zur Zeit der Blüte geerntete, ganze Pflanze mit Wurzel verwendet.Hauptanwendungsgebiete sind Entzündungen der Atemorgane, Zahnungsbeschwerden, Krämpfe und Entzündungen der Verdauungsorgane und der weiblichen Geschlechtsorgane sowie gegen Schmerzen.