Die Behandlung
Grundsätzliches zur Behandlung
Vor der Behandlung wird der Arzt eventuell eine „Vorher-Fotografie“ durchführen. Sie ist bei BTX-Injektionen aber nicht so notwendig wie bei operativen ästhetischen Eingriffen. Die Injektionen werden meist im Sitzen auf einem bequemen Liegestuhl erfolgen. Die Faltenstellen werden mit Alkohol gereinigt und desinfiziert. Idealerweise sollten Sie ungeschminkt sein. Dann wird der Arzt Sie auffordern, die Stirn zu runzeln oder zu grimassieren, um die wichtigsten Muskeln genau zu erkennen. Er wird daraufhin die Injektionsstellen mit einem Stift markieren. Wahrscheinlich wird für kurze Zeit eine Kühlpackung aufgelegt, um das Piksen der Spritze zu dämpfen und die Blutungsneigung zu vermindern.
Frage: Wie weit ist die Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin inzwischen standardisiert?
Dr. Bresser: In jeder Praxis läuft die Behandlung etwas anders ab. Die prinzipiellen Abläufe sind aber immer gleich, egal was behandelt wird. Die Desinfektion der Haut, gegebenenfalls eine örtliche Betäubung und das Einzeichnen der Injektionspunkte stehen immer am Anfang. Dann wird an mehrere Punkte eine kleine, genau berechnete Menge Botulinumtoxin durch die Haut in den darunter liegenden Muskel oder die Haut mit ihren Schweißdrüsen eingespritzt. Viele Ärzte kühlen die Haut vor und nach der Spritze, weil die Kühlung den Schmerz des Einstichs vermindert, die Schwellung in Grenzen hält und die Gefahr eines Blutergusses vermindert. Insofern ist die Behandlung tatsächlich weitgehend standardisiert. Die Medikamentendosis, die jeweils eingespritzt wird, hängt dagegen stark von individuellen Gegebenheiten ab.
Ob Sie eine Schmerzbehandlung vor den Einspritzungen benötigen, liegt stark an Ihrem eigenen Schmerzempfinden. Die meisten Menschen empfinden die Injektionen als kaum schmerzhaften, harmlosen Stich. Falls Sie sich aber vor Spritzen fürchten oder ungewöhnlich schmerzempfindlich sind, gibt es viele Arten der Schmerzdämpfung. Fragen Sie Ihre Arzt danach. Er kann Ihnen ein Schmerzmittel zur vorbeugenden Einnahme verschreiben. Es ist auch möglich, Ihnen 30 bis 60 Minuten vor der Behandlung eine schmerzlindernde Creme (z. B. EMLA®-Creme) aufzutragen, um die Hautempfindlichkeit zu dämpfen. Manche Frauen sind während der Menstruation schmerzempfindlicher. Sie sollten das Ende der Monatsblutung abwarten, um sich danach behandeln zu lassen.
Frage: Ist das Spritzen im Gesicht nicht schmerzhaft?
Dr. Bresser: Die Botox-Behandlung schmerzt kaum; sie ist wesentlich weniger unangenehm als die Faltenunterspritzung mit Füllmaterialien. Sie spüren eigentlich nur einen winzigen Piks mit einer mikrofeinen Nadel. Durch Vorkühlen der Haut oder Muskelanspannung kann dieser Schmerz noch verringert werden. Meist sind mehrere kleine Einstiche am Muskel entlang erforderlich. Nach wenigen Minuten sind die Spritzen gesetzt und alles ist überstanden. Schmerzmittel benötigen wir in unserer Praxis eigentlich niemals.