Spritzen gegen Falten
Während bei Mannequins und Schauspielern der faltenglättende Schönheitseffekt von BTX gesucht ist, nutzen viele „normale“ Menschen eher den „sozialen“ Effekt einer Faltenglättung aus. Die Mimik unseres Gesichts entsteht durch das feine Zusammenspiel von 46 Muskeln. Die Schwächung jedes einzelnen Muskels durch eine BTX-Einspritzung hat einen genau definierten Effekt auf unser Mienenspiel.
AKTINISCHE FALTEN: Die Faltenbildung durch jahrelange Sonnen- oder Solariumeinwirkung ist vor allem im Gesicht, an den Händen und am Hals erkennbar. Jeder Sonnenstrahl schädigt die Oberhaut und die elastischen Fasern der Haut ein wenig; je mehr Sonne sie ertragen muss, desto eher knittert und fältelt sie wie ein zerknülltes Stück Papier. Aktinischen Falten können Sie durch vernünftigen Umgang mit der Sonne effektiv vorbeugen.
SCHWERKRAFT-FALTEN: Diese Falten entstehen durch nachlassende Festigkeit der Haut im Alter, typisch dafür sind zum Beispiel „Hängebäckchen“ und Halsfalten, aber auch Falten der Unterlider, am Doppelkinn und den Oberarmen. Ihre Entstehung ist einfach erklärt: Die Schwerkraft zieht Haut und Bindegewebe nach unten. In jungen Jahren stehen elastische Fasern der Haut diesem Prozess entgegen. Mit altersbedingt abnehmender Hautelastizität kommt unsere Gesichtshaut aber langsam unweigerlich ins Rutschen; es zieht und hängt nach unten, die Schwerkraftfalten sind da.
DYNAMISCHE ODER MIMISCHE FALTEN: Viele Falten bilden sich über aktiven Muskeln, zum Beispiel durch lebhaftes Lachen, Grimassieren, konzentriertes oder „zorniges“ Blicken, Zusammenkneifen der Augen. Durch die immer gleiche Bewegung beim Lachen, Pfeifen, Rauchen oder konzentrierten Schauen werden Haut und Bindegewebe an immer denselben Stellen „geknickt“. Diese wiederholte Fältelung führt mit der Zeit zu dynamischen, also bewegungsabhängigen Falten an ganz typischen Stellen: Falten quer über die Stirn und senkrecht zwischen den Augenbrauen, aber auch Krähenfüße (Falten um die äußeren Augenwinkel durch jahrelanges Zusammenkneifen der Augen) und periorale Falten (Falten um den Mund, meist durch Sonne, Rauchen oder verbissenes Schauen). Bei der BTX-Behandlung wird diese Faltenart geglättet.
- Die Faltentherapie mit BTX setzt genaue Kenntnis der Gesichtsmuskulatur voraus.
Lachen, Rauchen, Nachdenken – das soll mir Falten machen
Die Mimik unseres Gesichts entsteht durch das feine Zusammenspiel von 46 Muskeln. Die Schwächung jedes einzelnen Muskels durch eine BTX-Einspritzung hat einen genau definierten Effekt auf unser Mienenspiel. Der Augenbereich und die Stirn sind die ausdrucksstärksten Regionen des Gesichts. Hier begann auch der Einsatz von BTX im ästhetischen Bereich. Nur bei subtiler Kenntnis dieser Muskeln ist eine gezielte Faltentherapie möglich. Am häufigsten wird Botulinumtoxin gegen die so genannten „Zornesfalten“ eingesetzt. Woher kommt dieser Ausdruck? Viele Gefühle können sich in typischen Faltenmustern eingraben. So zeigt das „vom Leben gezeichnete“ Gesicht oft tiefe Sorgen- oder Zornesfalten über der Nasenwurzel.
Tiefe Stirn- und Nasenwurzelfalten interpretieren wir beim Mitmenschen daher meist als Zeichen von Depression, Wut, Ärger oder Ermüdung. Diese unwillkürliche Bewertung durch andere Menschen entspricht häufig nicht dem wahren Gefühl unseres Gegenübers. Menschen mit ausgeprägten Stirnfalten fühlen sich daher oft zu Unrecht stigmatisiert. Selbst von Familienmitgliedern hören sie oft: „Schau doch nicht so böse!“ oder „Hast du Sorgen? Du siehst so traurig aus.“ Die gleichen Falten können aber ganz andere Ursachen haben. Sie können genauso gut auch durch ständige Bildschirmarbeit, Augenkneifen in der Sonne oder beim Sport, konzentriertes Nachdenken oder Kurzsichtigkeit provoziert werden, weil wir dabei immer die Augenbrauen über der Nase zusammenziehen.
Während bei Mannequins und Schauspielern der faltenglättende Schönheitseffekt von BTX gesucht ist, nutzen viele „normale“ Menschen eher den „sozialen“ Effekt einer Faltenglättung aus. Manche Manager lassen sich gezielt die Nasenwurzel behandeln. So verschwinden die ernsten Sorgenfalten, und der Blick bleibt in den schwierigsten Konferenzen entspannt und souverän.
Und manche Lehrerin hat ihren Schulkindern durch eine Behandlung ihrer Mundwinkel und Stirnfalten die Angst vor ihrem „strengen“ Gesichtsausdruck genommen. Auch viele andere Gefühle prägen sich dem Gesicht als Falten ein. Beim Lachen und Lächeln ziehen wir die Wangen nach oben und schließen die Augen. Ein fröhlicher Mensch bemerkt daher frühzeitig strahlenförmige Fältchen um seine Augen: die „Krähenfüße“. Poetischer ausgedrückt: „Alter und Umwelt bereiten den Acker vor, auf dem der Pflug der mimischen Muskeln seine Furchen zieht“.
- Gut gegen „Zornesfalten“: Mehr lachen!
'Frage: Welche Falten können mit BTX vermindert werden?
Dr. Bresser: Für fast jede Faltenart kennen wir heute die optimale Behandlungsform. Besonders schwierig war in der Vergangenheit die Behandlung dynamischer Gesichtsfalten. Schon ab dem 20. Lebensjahr können diese Falten sich so eingraben, dass sie auch in Entspannung nicht mehr verschwinden. Diese dynamischen Falten lassen sich heute durch Botulinumtoxin wirksam bessern. Anders dagegen Sonnen- und Altersfalten: Diese lassen sich besser durch Laserbehandlung, Peelings oder Unterspritzung verbessern. Tiefe Furchen in deutlich erschlaffter Haut bilden sich mit BTX oft nicht vollständig zurück. Die elastischen Fasern der Haut besitzen dort nicht mehr genügend Spannkraft, um die Haut nach der Entspannung der Muskeln vollständig zu glätten. Nach wiederholten Behandlungen verbessert sich der Glättungseffekt meist. Zusatzbehandlungen mit Füllmaterialien oder Laser bieten sich an, um optimale Ergebnisse zu erzielen.