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Hormonelle Abläufe und Schilddrüse

Alle hormonellen Abläufe im Körper werden von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) als übergeordnetem Steuerorgan registriert und reguliert. Die Hirnanhangsdrüse stellt das Bindeglied zwischen Denken und Fühlen und der Umsetzung dieser Denkimpulse in das hormonelle Geschehen dar. Über Rezeptoren (Fühler) im Zwischenhirn werden ständig die Hormonkonzentrationen gemessen und entsprechend den aktuellen Bedürfnissen Impulse an die Hirnanhangsdrüse weitergegeben. Zwischenhirn und Hirnanhangsdrüse sind eine Einheit, die die hormonelle Basisregulation des Körpers steuert und damit auch das Gefühlsleben bestimmt.

Die moderne Gehirnforschung hat in den letzten zwei Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Trotzdem ist sie weit von dem Wissen entfernt, das Liebe, Angst und Leid als Vorgänge des Gehirnstoffwechsels beschreiben könnte. Eine Spezialdisziplin ist die Psycho-Neuro-Immunologie, die sich mit den Zusammenhängen zwischen psychischen Veränderungen, Hormonausschüttung und Reaktionen des Immunsystems beschäftigt.

Störungen im Gefühlserleben führen auch zu dauerhaften Veränderungen des Immun- und Hormonsystems. Langandauernder Stress wirkt im geistigen wie im körperlichen Bereich zerstörerisch oder autoaggressiv. Menschen, die unter Dauerstress stehen, haben ein messbar schlechteres Abwehrsystem. Umgekehrt kann durch eine positive Lebenseinstellung, psychotherapeutische Gesprächs- und Entspannungsmethoden, Bewegungs-, Tanz- oder Musiktherapie das Immunsystem gestärkt werden.

Jod und mehr — die Schilddrüse

Die Schilddrüse produziert zwei Hormone (Thyroxin und Trijodthyronin). Beide Hormone haben großen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Stoffwechselvorgänge im Körper. Eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) ist charakterisiert durch eine Minderproduktion der Schilddrüsenhormone. Das Gegenteil der Unterfunktion, die Überfunktion (Hyperthyreose), wird durch eine übermäßige Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen ausgelöst. Alle Lebensvorgänge laufen dann beschleunigt ab: Ein erhöhter Pulsschlag, eventuell Herzrhythmusstörungen, Übererregtheit des Nervensystems, vermehrtes Schwitzen, beschleunigte Magen-Darm-Tätigkeit mit Durchfällen und Phasen von allgemeiner Überaktivität und Schwäche charakterisieren das Krankheitsbild.

Die häufigste Erkrankung ist die Vergrößerung des Schilddrüsenorgans selbst – die Kropfbildung. Ursache des Kropfs ist zu über 90% ein Jodmangel. Da für die Hormonproduktion Jod benötigt wird, bildet das Schilddrüsengewebe in seiner Not zusätzliche Zellen, um vermeintlicherweise die notwendige Hormonmenge produzieren zu können. Die übliche Therapie des Kropfes besteht daher in der täglichen Gabe von Jod und vorübergehend in der Gabe von Schilddrüsenhormonen in Tablettenform. Durch die orale Verabreichung von Schilddrüsenhormonen wird der Schilddrüse ein Teil ihrer Arbeit abgenommen, so dass sie ihr Organvolumen reduzieren kann.

Die generelle Einführung von jodiertem Speisesalz in der Lebensmittelbranche in Österreich und in der Schweiz haben zu einer über 90%igen Reduzierung der Kropfhäufigkeit geführt. In Deutschland ist die Verwendung von jodiertem Speisesalz seit 1989 auch in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung und bei der Lebensmittelherstellung erlaubt.

Es sollte daher auch jeder in seinem Haushalt jodiertes Speisesalz benutzen und bei entsprechender familiärer Neigung zur Kropfbildung zusätzlich Jod in Tablettenform einnehmen. Alternativ kann bei Struma Strumeel forte zur Aktivierung der Schilddrüsenfunktion eingesetzt werden. 30 Tropfen Strumeel forte enthalten neben 200 Mikrogramm Jodid weitere wertvolle homöopathische Mittel, die das Schilddrüsengewebe günstig beeinflussen.

Schilddrüsenentzündung

Die Schilddrüsenentzündung ist nach Reckeweg eine gutartige, manchmal auch autoaggressive Zellerkrankung (Imprägnationsphase). Dabei produziert das körpereigene Immunsystem Antikörper gegen Schilddrüsengewebe und löst eine Kaskade von Entzündungsvorgängen aus. Die können, wenn sie unbehandelt bleiben, in der völligen Zerstörung (Degeneration nach Reckeweg) der Schilddrüse enden. In einigen Fällen ist die Schilddrüse vergrößert und schmerzhaft, in anderen Fällen verläuft die Erkrankung schleichend und wird erst im Stadium der Zerstörung und Unterfunktion diagnostiziert. Da die Ursache meist unbekannt ist, beschränkt sich die Therapie auf antientzündliche Maßnahmen und die ergänzende Einnahme von Schilddrüsenhormonen zur Herstellung einer normalen Stoffwechsellage.