Keine Nebensache – die Nebennieren
Bei den Nebennieren handelt es sich um zwei Drüsen, die den oberen Polen der Nieren aufliegen. Die Drüsen werden in zwei Organzonen mit unterschiedlichen Funktionen eingeteilt. Im Nebennierenmark werden Katecholamine, Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin gebildet. In der Nebennierenrinde werden über 40 verschiedene Kortikosteroide produziert. Im Ruhezustand werden vom Nebennierenmark nur geringe Mengen von Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt.
In Alarmsituationen erhöht sich jedoch die Ausschüttung dieser Streßhormone beträchtlich und versetzt den Menschen in die Lage, kurzfristig Höchstleistungen zu vollbringen. Dies wird erreicht durch eine vermehrte Bereitstellung von Traubenzucker (Glukose) für den Stoffwechsel, Optimierung der Nervenfunktion und verbesserte Muskeltätigkeit bei Flucht- und Angriffssituationen.
Im Tierreich überwiegt bei gejagten Tieren (z. B. Hasen) die Adrenalinausschüttung und bei Jägern (z. B. Raubkatzen) das Noradrenalin. Bei Menschen ist das Verhältnis Adrenalin zu Noradrenalin 4:1, was besagt, dass eher die Tendenz zu Angst und Flucht als zu aggressivem Angreifen besteht. Die in der Nebennierenrinde produzierten Kortikosteroide steuern die Konzentration und Ausscheidung von Elektrolyten
(z. B. Natrium, Kalium) und Wasser. Durch eine erhöhte Ausschüttung von Aldosteron wird vermehrt Wasser im Körper zurückbehalten, so dass ein Anstieg des Blutvolumens und damit des Blutdrucks erfolgt
Das Kortikosteroid Kortisol wirkt gleichzeitig an mehreren Organen:
- Im Energiestoffwechsel führt es zu erhöhter Glukosebildung aus Aminosäuren in der Leber. Vereinfacht gesagt, baut Kortisol Muskeleiweiß zugunsten eines erhöhten Kohlehydratdepots in der Leber ab.
- Es erhöht ferner den Blutdruck durch eine Verengung der Gefäße – allerdings nur in Zusammenwirkung mit dem Hormon Noradrenalin.
- Und es dämpft die überschießende Wirkung von Abwehrvorgängen des Immunsystems.
Im medizinischen Bereich werden Kortisol und seine Abkömmlinge hauptsächlich zur Therapie lokaler Entzündungen eingesetzt. Entzündungen und Autoimmunerkrankungen können durch Kortisolgabe abgeschwächt oder unterbunden werden. In schweren Krankheitsfällen kann dies lebensrettend sein oder die einzige Möglichkeit, das Leiden eines Patienten zu lindern.
Erschöpfung der Nebennieren bei Dauerbelastung Geht eine Stressbelastung über einen gewissen Zeitraum hinaus, wird zusätzlich zu Adrenalin und Noradrenalin vermehrt Kortisol aus den Nebennieren ausgeschüttet. Das körpereigene Kortisol befähigt den Menschen, auch längere Belastungsphasen durchzustehen, wonach es auch als „Durchhaltehormon“ bezeichnet werden könnte. Es schaltet sozusagen alle Warnsignale ab und unterdrückt im Körper Gegenreaktionen.
Auf Dauer führt dieser Zustand jedoch zu einer Erschöpfung der Nebennieren, und es treten dauerhaft Erkrankungen auf. Bekannt sind das sogenannte Stress-Magengeschwür, der Bluthochdruck, der Herzinfarkt, Angst und Depressionen. Bei Funktionsstörungen der Nebennieren, häufig auch „Managerkrankheit“ genannt, besteht die Therapie vor allem in der Beseitigung von Überlastungsfaktoren, dem Streßabbau durch Sport sowie Entspannungsübungen (nach Jacobson; Autogenes Training). Die häufig mit diesem stressbelasteten Lebensstil einhergehende falsche Ernährung (Stichwort: Fast food) sollte dringend korrigiert werden. Als homöopathisches Mittel bietet sich Hormeel (Tropfen) und als pflanzliches Mittel Phyto-Hypophyson C an. Hormeel wirkt allgemein balancierend auf das Hormonsystem ein.
- Oberste Priorität bei „Managerkrankheit”: Streßabbau!