Wenn Zucker krank macht - Diabetes Typ II
Teufelskreis beim Typ-II-Diabetes
Der Typ-II-Diabetes (auch Erwachsenen- oder Altersdiabetes genannt) betrifft meistens Menschen jenseits des 50. Lebensjahres. Bei diesen Patienten besteht keine Verringerung der Insulinmenge, sondern im Gegenteil, der Insulinspiegel ist oftmals sogar erhöht. Wieso ist aber dann auch gleichzeitig der Blutzucker erhöht? Über 90% der Typ-II-Diabetiker sind mehr oder weniger deutlich übergewichtig. Aus diesem Grund sind die Zielzellen im Muskel- oder Fettgewebe durch Fetteinlagerung so vergrößert, dass das „Insulinschloss überdehnt ist“ und der Insulinschlüssel nicht mehr passt, um die Zelltür für den Zucker zu öffnen. Es besteht also eine „Insulinresistenz“ (Widerstand gegen Insulin), die durch Fettabbau in diesen Zellen in vielen Fällen auf natürliche Weise beseitigt werden kann.
Wenn das Insulin seine eigentliche Aufgabe also nicht mehr erfüllen kann, wird es durch das vermehrt vorhandene Fettgewebe gebunden. Dieses gebundene Insulin fehlt den übrigen Körperzellen wie beispielsweise den Muskelzellen und behindert den Energiestoffwechsel, was zu Müdigkeit und Leistungsschwäche führt. Es entsteht ein gefährlicher Teufelskreis: Übergewicht führt zu Müdigkeit und Leistungsschwäche. Übergewicht und Leistungsschwäche vermindern die körperliche Aktivität und erhöhen dadurch das Übergewicht. Die Bedeutung einer konsequenten kalorienreduzierten Diät und vermehrten sportlichen Aktivität zum Abbau des Übergewichts ist eigentlich leicht einzusehen. Nur so kann wieder ein normales Ansprechen auf Insulin bewirkt werden.
Bei Typ-II-Diabetikern ist immerhin bei einem Drittel der Verwandten ersten Grades ebenfalls mit einem Typ-II-Diabetes zu rechnen. Dies bedeutet für Kinder, die von den Eltern eine erbliche Veranlagung für Diabetes mellitus mitbekommen haben, ein erhöhtes Risiko und damit die Notwendigkeit, dieser Erkrankung durch vernünftige Lebensweise konsequent vorzubeugen. Je schlechter bei einem Diabetiker der Blutzucker medikamentös oder diätetisch eingestellt ist, desto stärker werden die großen und kleinen Blutgefäße geschädigt. Es kommt zu einer Verdickung der Arterienwand und damit zu einer fortschreitenden Einengung des Innendurchmessers. Die Innenwand der Gefäße wird durch Ablagerungen rauh, und es lagern sich kleine Blutgerinnsel an.
- Vorbeugung durch vernünftige Lebensweise.