Allergien auf Naturkautschuk und Textilien
Die Zahl allergischer Reaktionen auf Naturkautschuk ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Als Ursache wird der zunehmende Gebrauch von Einmal-Gummihandschuhen zum Schutz vor Infektionen diskutiert. Latex stellt den wichtigsten Rohstoff für Einmal-Gummihandschuhe dar. Kranken- und Altenpfleger, Ärzte, Krankenschwestern, Zahnärzte, Zahnarzthelferinnen, Tierärzte, Angestellte der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie, Laborpersonal, Reinigungspersonal, Angestellte in Schlachtbetrieben und Metzgereien und viele andere Berufsgruppen können auf Gummihandschuhe nicht verzichten. Allergisierend wirken die Proteine des Naturkautschuks, oft aber auch der Puder, mit dem die Handschuhe an der Innenfläche versehen sind. Juckreiz, Rötung und Quaddeln sind die üblichen allergischen Hautsymptome. Dazu können auch andere allergische Beschwerden durch Einatmen der Puderteilchen kommen, etwa Schnupfen, Tränenfluss und Hustenreiz. Die Latexallergie wird zumindest bei medizinischem Personal als Berufskrankheit gewertet.
Wenn Latexallergikern ein Krankenhausaufenthalt bevorsteht, sollten sie rechtzeitig den betreuenden Arzt auf ihre Allergie aufmerksam machen, damit er entsprechende alternative Maßnahmen bei der Behandlung einplanen kann. Die Industrie ist zurzeit bemüht, Latex durch andere Stoffe zu ersetzen. Dieses Bemühen ist sehr zu begrüßen, denn auch viele Alltagsgegenstände enthalten Latex, zum Beispiel Gummihandschuhe, Autoreifen, Fahrradreifen, Schuhreparaturmaterial, Gummimatten, Spielbälle, Ballons, Spielzeug, Radiergummis, Kondome oder Badeschuhe. Wer eine Latexallergie hat, kann eventuell auf Bananen, Walnüsse und Avocados eine Kreuzreaktion entwickeln, da deren Proteine den Latexproteinen ähneln.
- Ballsport macht Spaß, doch nicht jeder verträgt den Hautkontakt mit Gummibällen.
Neue Kleidung erstmal waschen
Neue Kleidung hat oftmals ihre Tücken. Farbstoffe, Fixierungsmittel, textilstabilisierende Chemikalien, die in der Wäsche verbleiben, werden beim ersten Tragen auf die Haut abgegeben und bei eng sitzenden Kleidungsstücken wie Jeans oder Leggins regelrecht eingerieben. Zum Glück findet auch hier bei manchen Firmen ein Umdenken statt.
Enzyme statt Chemikalien im Textilverarbeitungsprozess sowie Naturfarbstoffe tragen dazu bei, die Haut des Käufers zu schonen. Trotzdem sollte jedes neue Kleidungsstück vor dem ersten Tragen gewaschen, beziehungsweise Wollsachen an der frischen Luft ausgelüftet werden. Menschen, die zu Kontaktallergien neigen, kleiden sich am besten in 100-prozentige Baumwolle, Seide oder Wolle.
Die Materialien sollten zudem möglichst wenig chemisch behandelt sein. Natürliche Wolle von Schafen oder Lamas (Alpaka) bewirkt einen idealen Wärmeausgleich, da sich je nach Außentemperatur die im Haar eingeschlossene Luft ausdehnen oder zusammenziehen kann. Und: Wollfett statt Weichmacher spart Chemikalien und lässt der Wolle ihre natürlichen Isoliereigenschaften.
- Manche Textilfirmen besinnen sich wieder auf Naturfarbstoffe.