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Homöopathie und Dosis

Die Dosis macht das Gift

Similia similibus curentur – Ähnliches  werde durch Ähnliches geheilt. Um das Phänomen der Ähnlichkeitsregel verstehen zu können, muss man sich mit dem Gesetz der Umkehrung befassen, das in der Natur angelegt ist. Jeder Stoff, unabhängig davon, ob mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, besitzt eine dosisabhängige gegensinnige Wirkkraft. Das bedeutet: Eine Substanz hat in hoher Dosis eine andere Wirkung als in geringer Dosis.

Bereits in der griechischen Antike wusste man von der gegenpoligen Wirkkraft einer Substanz. Da beide Aspekte, das Giftige und das Heilende, potenziell in einer Substanz anwesend sind, wurde der griechische Begriff „Pharmakon“ ursprünglich sowohl für „Gift“ als auch für „Heilmittel“ verwendet. „Dosis facit venenum“, es ist die Dosis, die das Gift macht. Dieser berühmte Satz von Paracelsus unterstreicht das Naturphänomen, welches uns recht häufig im Alltag begegnet. Beispielsweise muss dem Körper eine gewisse Menge Salz zugeführt werden, um den Elektrolythaushalt auszugleichen. Zu viel Salz wiederum ist gesundheitsschädlich. Dieses Gesetz macht sich die Homöopathie zu Nutze.

Jeder kennt beispielsweise die Wirkung von Bienengift auf den Organismus: Wenn wir von einer Biene gestochen werden, entsteht eine Schwellung, sie wird heiß und beginnt zu schmerzen. In homöopathischer Aufbereitung ist dasselbe Bienengift sehr hilfreich bei eben diesen Symptomen, die beispielsweise bei einer Entzündung entstehen können. Auch die Wirkung der Zwiebel ist allen bekannt: die Nase läuft, die Augen brennen und beginnen zu tränen – Symptome, die bei einem einsetzenden Schnupfen häufig auftreten. Unter ihrem wissenschaftlichen Namen Alium cepa wird die Zwiebel daher als homöopathisches Mittel gegen Fließschnupfen verwendet.

Von der verringerten Dosis zum potenzierten Arzneimittel

Um eine giftige Wirkung auf den Organismus auszuschließen, verdünnte Hahnemann zunächst seine Arzneien. Dabei entdeckte er, dass mit zunehmender Verdünnung die Wirkkraft nicht verloren ging, sondern sich sogar verstärkte. So folgerte er, das einem Heilmittel zwei Aspekte innewohnen: die Wirkkraft und die Substanz. Die Substanz, der stoffliche und damit der chemisch nachweisbare Anteil eines Heilmittels, scheint nur der Träger der Wirkkraft zu sein.

Bei fortgesetzter Verdünnung wird die Substanz verdünnt, die Wirkkraft aber geht auf das Verdünnungsmedium über. Um die Wirkkraft der verdünnten Arznei noch zu verstärken, führte Hahnemann die so genannte Potenzierung ein. Die Potenzierung erfolgt in genau festgelegten aufeinander folgenden Verdünnungsschritten. Die Ausgangssubstanz wird zunächst in einem Mörser zerrieben und schrittweise mit Milchzucker verdünnt. Nach drei oder vier Verdünnungsschritten wird zur Herstellung von Tropfen das Pulver in Weingeist aufgelöst. Alle weiteren Verdünnungsschritte werden nun mit Weingeist durchgeführt. Nach jedem dieser Verdünnungsschritte wird die Arznei rhythmisch geschüttelt.

Für die Herstellung von Tabletten oder Globuli wird anstelle von Weingeist als Arzneiträger Milchzucker verwendet. Da die Substanz, also das Materielle, als Träger der Information, also der Wirkkraft, aufgefasst wird, verdünnt man zwar durch dieses Verfahren die materielle Substanz Schritt für Schritt, die Information und die Wirkkraft bleiben jedoch erhalten, indem sie auf das Trägermedium (Alkohol oder Milchzucker) übertragen Zur Herstellung homöopathischer Tropfen wird der Ausgangsstoff fein verrieben und mit Weingeist schrittweise verdünnt werden.


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