Erste Anlaufstadion bei Sexualproblemen: der Hausarzt
Wenn es mit dem Sex nicht mehr so klappt, sollten Sie sich nicht scheuen, Ihren Hausarzt aufzusuchen. Er wird sich mit Ihnen besprechen, Sie untersuchen und, wenn es nötig ist, an einen Urologen beziehungsweise einen Gynäkologen weiter vermitteln. Im Zentrum jedes ärztlichen Gesprächs steht der Dialog mit dem Patienten. Es werden körperliche Krankheiten und alle Fragen, die das Geschlechtsleben betreffen, besprochen. Fragen nach Nikotin, Alkohol und Tabletten sollten wahrheitsgemäß beantwortet werden, da diese Substanzen eine große Rolle bei der Giftbelastung des Körpers spielen und somit auch sexuelle Störungen verursachen können. Bei einer intensiven Erstuntersuchung wird der Arzt Herz und Lunge abhören, die Reflexe prüfen und die Haut betrachten. Auch die Füße interessieren bei der Klärung einer Potenzstörung, verraten sie oft mehr über Durchblutungsstörungen oder eine unterschwellige Zuckerkrankheit als ein Laborwert. Giftbelastungen können schon durch das Betrachten von Haut, Augen und Schleimhäuten, aber auch durch spezielle Tests aufgespürt werden. Der Eindruck, den der Patient vermittelt, und die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung geben bereits wichtige Hinweise zur Unterscheidung körperlich oder psychisch bedingter Sexualstörung. Schließlich kann der Besuch bei einem Urologen beziehungsweise Gynäkologen notwendig sein.
Bereiten Sie sich vor
Sie können sich auf das Gespräch mit Ihrem Hausarzt vorbereiten, indem Sie folgende Fragen durchgehen:
- Haben Sie in den letzten Monaten Lust auf Sex gehabt?
- Hat sich Ihr sexuelles Verlangen in dieser Zeit deutlich verringert?
- Fühlen Sie sich parallel dazu müde, erschöpft oder dauernd angespannt? Leiden Sie an Schlaflosigkeit? An Herzbeschwerden?
- Trat in den letzten Monaten ein belastendes seelisches Ereignis oder eine Veränderung in Ihrem Leben ein (Geburt eines Kindes, Schwangerschaft, Partnerschaftskrise, Arbeitslosigkeit, neuer Job)?
- Könnte dieses Ereignis mit Ihrem sexuellen Erleben zusammenhängen?
- Wie oft hatten Sie in den letzten Monaten befriedigenden Geschlechtsverkehr?
- Haben Sie Lustgefühle, die jedoch stoppen, wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin Sex möchte?
- Für Männer: Ging die Erektion vorzeitig zurück? War das Glied nicht steif genug? Hatten Sie einen vorzeitigen Samenerguss?
- Für Frauen: Hatten Sie eine trockene Scheide, Schmerzen beim Verkehr? Konnten Sie nicht zum Orgasmus kommen?
- Was meint Ihr Partner oder Ihre Partnerin zu Ihrem Problem?
- Wurden bei Ihnen in letzter Zeit vom Arzt Veränderungen wie hoher Blutdruck, Herzerkrankungen oder eine Stoffwechselkrankheit festgestellt?
- Werden diese Erkrankungen mit Medikamenten behandelt?
- Rauchen Sie?
- Was haben Sie schon gegen die sexuellen Beschwerden unternommen?
- Ist Ihre Partnerin oder Ihr Partner auch an Abhilfe interessiert?
- Was erhoffen Sie sich beziehungsweise Ihre Partnerin oder Ihr Partner von einer Therapie?