Es geht um Männer - Fallbeispiel, Therapien und Verzögerungstechnik-Tricks

Das schnelle Ende - vorzeitiger Samenerguss. Fallbeispiel: Der 48-jährige Werner, von Beruf Bauingenieur, kommt, vom Urologen überwiesen, in die Sexualberatung. Er hat seit drei Jahren eine neue Partnerin, die er sehr liebt und mit der er zunächst sexuell harmonierte. Nachdem in der ersten Ehe oft Spannungen wegen des geringeren sexuellen Verlangens der Ehefrau an der Tagesordnung waren, ist er nun sehr glücklich, dass seine neue Partnerin so anders ist. Als er vor etwa einem halben Jahr das erste Mal einen vorzeitigen Samenerguss hatte, hatte ihn das sehr erschreckt. Inzwischen wiederholt sich das fast jedes Mal. Seine Partnerin ist sehr unzufrieden und vermisst den Orgasmus durch den Geschlechtsverkehr. Auch er selbst will sich mit der Situation nicht abfinden.

Therapie

Werner erhält Mönchspfeffer (Agnus castus), Lycopodium C6 und Testis compositum zur Stärkung der Sexualfunktionen und gegen den vorzeitigen Samenerguss. Während der Therapie gemeinsam mit der Partnerin wird der Druck aufgezeigt, unter den er sich gesetzt hat und unter dem er sich auch beruflich fühlt. obwohl er zunächst den Sex mit seiner neuen Partnerin genossen hatte, fühlte er sich mit der Zeit mehr und mehr wie unter Erfolgszwang. Es wird vereinbart, erst einmal auf Sex zu verzichten und den eigenen Körper und den des anderen spielerisch zu erkunden. Später spricht der Therapeut Techniken an, um den Samenerguss hinauszuzögern oder nach dem Orgasmus wieder mit dem Liebesspiel zu beginnen. Beiden werden Entspannungstechniken angeboten, die sie bei beruflichem und privatem Stress einsetzen können. Nach einem viertel Jahr haben sie ihre körperliche Liebe besser synchronisiert.

Was tun, wenn es zu schnell geht?

Früher als typisch für Teenager und für das „erste Mal“ beschrieben, ist die Klage über den vorzeitigen Samenerguss auch bei Männern von 30–40 Jahren nicht selten. Vorzeitig bedeutet, dass der Samenerguss schon vor dem Geschlechtsverkehr, beim Eindringen in die Scheide oder nach wenigen Bewegungen erfolgt. Die meisten Männer, die über einen vorzeitigen Samenerguss klagen, haben ein normales sexuelles Verlangen und meistens eine ausreichende Erektion. Vorzeitiger Samenerguss kann aber auch in Verbindung mit Erektionsstörungen auftreten. Seltener stehen körperliche Ursachen – zum Beispiel eine Blasen oder eine Prostataentzündung – dahinter. Viel eher sind psychische Belastungen die Auslöser: Erster Intimkontakt mit einer neuen Partnerin, Aufregung, Unsicherheit, Leistungsdruck und Stress sind häufig erwähnte Gründe. Auch versteckte Partnerschaftskonflikte – und natürlich offenkundiger Streit – können zu einem „verfrühten Ende“ führen. oft handelt es sich um sehr ehrgeizige, empfindsame Menschen, die sich stets Perfektion abfordern.

Meist seelische Ursachen. Ehrgeiz und Perfektion: Gerade solche Männer betrifft es häufig.

Das können Sie tun

Sexualberatung

An erster Stelle sollten Sie eine Sexualberatung in Erwägung ziehen. Sie hilft, versteckte Botschaften, die hinter dem vorzeitigen Samenerguss stehen können, zu entschlüsseln. Es ist gut, sich gemeinsam beraten zu lassen. Sie können die Therapie aber auch allein, ohne Ihre Partnerin beginnen und sie erst später mit hinzuziehen.

Homöopathie

Viele homöopathische Substanzen verzögern den zu schnellen Samenerguss. Die Haupteinzelmittel sind Lycopodium, Graphites und Zincum metallicum jeweils C6. Das homöopathische Kombinationsmittel Testis compositum enthält Lycopodium und Zincum metallicum sowie weitere Bestandteile, die sich allgemein positiv auf die Sexualfunktionen auswirken, beispielsweise Damiana, Agnus castus und Cantharis. Insbesondere wenn Sie gleichzeitig an Erektionsstörungen leiden, ist dies das Mittel der Wahl. Bei vorzeitigem Samenerguss, aber erhaltener Lust, zumal für den Mann, der es gern öfter versucht, kann Clematis C6 empfohlen werden.

Tricks, die helfen – Verzögerungstechniken

Es gibt etliche erlernbare Techniken beim Zusammensein, welche die Ejakulation verzögern, ohne lusthemmend zu wirken:
Verlängern Sie das Liebesspiel, in dem Sie, wenn Sie oder Ihre Partnerin den Orgasmus nahen fühlen, bewusst mit Bewegungen aufhören. Genießen Sie es, einfach mal passiv zu bleiben.
Probieren Sie Stellungen aus, die angenehm, aber nicht zu stimulierend sind, zum Beispiel Stellungen, bei denen der Mann unten liegt. Wenn Sie merken, dass Sie kurz vor dem Orgasmus sind, halten Sie kurz inne oder wechseln Sie zu einer anderen Position.
Squeeze-Technik: Wenn Sie die Ejakulation kommen spüren, drücken Sie oder Ihre Partnerin mit den Fingern den Penis etwa fünf Sekunden lang an der Kranzfurche, wo Eichel und Penisschaft zusammentreffen, zusammen. Anschließend wird der Druck noch für eine Minute vermindert ausgeübt. Bei vielen Paaren kann der Samenerguss so erfolgreich verzögert werden.
Nach einem vorzeitigen Samenerguss können Sie auch einfach kurze Zeit abwarten und dann neu starten. Bei der zweiten Erektion dauert es meistens länger, bis es zum Orgasmus kommt.
Probieren Sie, ob sich die Erregung mit Kondomen etwas abdämmen lässt.
Es gibt betäubende Gels, mit denen man die Penisspitze betupfen kann. Diese Gels können aber eine Reizung auf der Haut oder in der Scheide Ihrer Partnerin verursachen. Machen Sie also erst eine Probe auf der Haut.
Beim Nahen des Orgasmus können Sie auch versuchen, sich gedanklich abzulenken und an etwas anderes zu denken.