Verändert und doch gleich – die Sexualität der älteren Frau
Eine 66-jährige Frau kommt mit Unterleibsschmerzen und Juckreiz in der Scheide in die Sprechstunde ihres Frauenarztes. Der Untersuchungsbefund an den Unterleibsorganen ist altersgerecht und erklärt die Beschwerden der Patientin eigentlich nicht. Sie hat vor drei Jahren ihren Mann, mit dem sie über 30 Jahre eine harmonische Beziehung hatte, durch einen Herzinfarkt verloren. In einem Gespräch, wie das Leben der Patientin jetzt verläuft, berichtet sie nebenbei von einem neuen Partner, der ihr körperlich näher kommen möchte. obwohl sie sich sehr nach körperlicher Liebe sehnt, ist sie gleichzeitig erschreckt und hat Angst davor.
Therapie
Erst durch das Gespräch wird ihr klar, wie sehr sie sich noch ihrem verstorbenen Mann verbunden fühlt. Ihre Unterleibsbeschwerden sind ein Ausdruck dieses versteckten Konfliktes. Die Trauer, der sie in Form eines Briefes an ihren Mann Ausdruck gibt, macht ihr den Abschied von ihm noch einmal bewusst. Im Gespräch wird ihr auch klar, dass ihr Wunsch nach Körperlichkeit Schuldgefühle in ihr auslöst. Erst als sie anerkennt, dass sie keineswegs zu alt ist, sich einem neuen Partner zuzuwenden, lässt ihre Anspannung nach. Sollte sie sich entscheiden, eine körperliche Beziehung aufnehmen zu wollen, rät der Arzt zur Einnahme von Graphites- Homaccord und Hormeel. Sie sieht ein, dass sie selbst die Möglichkeit hat, zu entscheiden, wie schnell und wie weit die neue Beziehung gehen sollte. Sie benötigt noch Zeit, was der neue Partner durchaus akzeptiert.
Probleme im Alter: Die Beziehung muss stimmen
Ältere Frauen geben deutlich seltener Krankheit und sexuelle Probleme in ihrer Beziehung als Lusthemmer an als ihre Ehemänner. Frauen scheinen dagegen dazu zu neigen, psychische Probleme, die der Ehemann oder die Umgebung nicht wahrhaben wollen, (auch) auf die Beckenorgane zu verlagern. So entpuppen sich manch chronische Unterleibsschmerzen, Schmerzen beim Verkehr oder Juckreiz an den Geschlechts organen als Partnerschaftsproblem, das durch eine Paartherapie gelöst werden kann.
Manchmal ist die Bindung an den verstorbenen Partner noch so stark, dass sie einer neuen Partnerschaft im Wege steht. Diese Vielschichtigkeit der Ursachen sexueller Probleme sollte bei einer Therapie stets mitbedacht werden. Manche sexuellen Beschwerden älterer Frauen sind rein hormonell bedingt und können gemildert werden, indem die Hormonproduktion oder die Durchblutung der weiblichen Geschlechtsorgane angeregt werden.
Durch das Absinken des Hormonspiegels in der Menopause verändern sich die Geschlechtsorgane der älteren Frau deutlich: Anstatt gefältet und purpurfarben sind die Scheidenwände der Frau über 60 dünner und blassrosa. Länge, Breite und Tiefe der Scheide verringern sich. Das früher gut ausgebildete Scheidengewebe verliert seine Elastizität und kann Harnröhre und Blase nicht gut vor den Bewegungen des Gliedes beim Geschlechtsverkehr schützen, weshalb manche ältere Frauen über Harnträufeln nach dem Koitus berichten oder über brennende und stechende Empfindungen in der Blase beim Verkehr. Das Zusammenziehen der Muskeln in der Scheide und im Beckenboden beim Lustgefühl bleibt jedoch erhalten. Auch das Lustempfinden selbst wird nicht geschmälert.
Tun Sie etwas für´s Liebesleben! '
Liebe und Sex gehören zu den besten Jungmachern und können in jedem Alter genossen werden. Finden Sie heraus, was Ihnen gut tut und Spaß macht. Bleiben Sie nicht an alten und lieb gewonnenen Gewohnheiten haften und grämen Sie sich nicht, wenn diese nicht mehr so funktionieren wie gewohnt. Möglicherweise finden Sie heraus, dass sich Ihre Bedürfnisse und Wünsche geändert haben. Vielen Menschen ist der eigentliche Geschlechtsverkehr nicht mehr so wichtig. Sie finden andere, ebenso erfüllende Formen der Erotik. Wenn Sie auf alle diese Veränderungen reagieren anstatt sie zu ignorieren, werden Sie merken, dass Sex im Alter anders ist – aber nicht notwendigerweise schlechter.
Homöopathie
Um die beste Lebensqualität genießen zu können, sind entgiftende und organunterstützende Mittel anzuraten. Menschen, die die Funktion ihres Herzens und ihrer Blutgefäße unterstützen, ihren Stoffwechsel von belastenden Giftstoffen befreien und ihre Hormonproduktion natürlich anregen, können auch im Alter die Freuden des Zusammenseins körperlich genießen. Schauen Sie dazu in den Kapiteln über Arteriosklerose, Herzerkrankungen und Wechseljahresbeschwerden nach. Auch Depressionen können mit homöopathischen Mitteln behandelt werden. Beziehen Sie Ihren Partner mit ein. Seelische Komponenten wie Fürsorge, Verständnis und gemeinsame Interessen haben die meisten Senioren in langjährigen Partnerschaften schätzen gelernt. Zur Stärkung der Potenz können Sie das homöopathische Einzelmittel Lycopodium C6 verwenden oder es mit Testis compositum versuchen, welches gleichzeitig die Lust steigert.
- Gemeinsam aktiv bleiben hält fit und ist gut für die Beziehung!