Sanfte Therapien gegen die sexuelle Unlust
Homöopathische Heilmittel können helfen, den Teufelskreis von Angst und Versagen zu durchbrechen. Sie können versuchen, mit homöopathischen Heilmitteln die Situation zu entschärfen, um dann entspannter nach den eigentlichen Ursachen zu forschen und die eigenen Ängste dem Partner mitzuteilen. Bei starker Angst vor Misserfolgen hilft Lycopodium C6 gegen vorzeitigen Samenerguss, Erektionsstörungen oder Impotenz. Auch Silicea C6 ist vor allem für schüchterne, unsichere Menschen geeignet. Sehr aktive Menschen, die sich von Reizen überflutet fühlen, können es mit Phosphorus C6 versuchen. Das Kombinationsmittel Testis compositum enthält eine Reihe von Einzelmitteln, die sich positiv auf die Sexualfunktion auswirken, unter anderem Damiana, Lycopodium, Phosphorus, Agnus castus und Ginseng.
Wenn der Stress die Oberhand gewinnt
Fallbeispiel
Eher auf Drängen ihres Mannes, als aus eigenem Antrieb kommt Sabine, eine 34-jährige Selbständige, in die Praxis ihrer Hausärztin. Sie berichtet, dass sie seit Monaten keine Lust auf Sex verspürt. Sie kann sich nicht mehr entspannen und reagiert meist ablehnend, wenn ihr Mann zärtlich wird. Sie kann sich ihr Verhalten nicht erklären, da sie ihren Partner nach wie vor liebt und nichts Konkretes die Beziehung belastet. Erst im Verlauf des Gesprächs berichtet sie, dass sie auch unter Schlaflosigkeit und nervöser Unruhe leidet. Die Belastung als Mutter, Hausfrau und Selbständige wiegt schwer auf ihren Schultern. Mit bleierner Müdigkeit legt sie sich abends auf das Sofa. Geht sie ins Bett, ist die Müdigkeit wie weggeblasen.
Therapie
Die Ärztin macht Sabine klar, dass ihr fehlendes sexuelles Interesse eine normale Reaktion ihres Körpers auf Stress ist. Sie schlägt ihr eine homöopathische Therapie vor, die aber nur wirken kann, wenn Sabine versucht, den Stress zu verringern und sich mehr Zeit für sich selbst nimmt. Da sie früher gern viel Sport machte, sich heute aber die Zeit dafür nicht nimmt, schlägt die Ärztin vor, zweimal die Woche schwimmen zu gehen. Gegen Erschöpfung aufgrund von Überarbeitung verschreibt sie Cocculus-Homaccord, gegen Nervosität und Anspannung Nervoheel sowie Calcium carbonicum C12 über 6 Wochen. Als es Sabine besser geht, wird Cocculus-Homaccord gegen Phosphorus C6 ausgetauscht. Die Medikamente bewirken eine Entspannung, so dass sich Sabine in Ruhe Gedanken machen kann über ihre derzeitige Situation und über Prioritäten, die sie zukünftig setzen möchte. Die Psychotherapie setzt sich fort, auch der „sanfte Zwang“ zur Entspannung. Das neue Wohlbefinden verleiht Sabine Selbstsicherheit, sie fühlt sich wieder wohl als Frau und entdeckt, dass die Lust auf Sex wiederkehrt.
Stress: Leben, um zu funktionieren
Fallbeispiel
Manfred, 33-jähriger Ressortleiter einer Fachzeitschrift, ist beruflich sehr erfolgreich. Sein neuer Job hat ihn auf der Karriereleiter weit nach oben gebracht, ist aber mit Verantwortung verbunden, die er zunächst nicht gewohnt ist. Seit einiger Zeit kann er nicht schlafen. Nachts plagen ihn scheinbar grundlose Ängste. Die Schlaflosigkeit fing nach der Geburt des zweiten Kindes an, das nachts viel schrie. In der Redaktion, die er vor 21 Uhr nicht verlässt, ist er bleiern müde. Er nimmt Medikamente zum Beruhigen, zum Schlafen, zum Wachbleiben ... Ein Teufelskreis hat begonnen. Zu seinem Hausarzt geht er schließlich, weil er nur noch selten sexuelle Lust verspürt. Dass er ein Mann ist, sagen ihm nur seine morgendlichen Erektionen.
Therapie
Der erste – und schwerste – Therapieschritt besteht im Tablettenentzug. Vor allem Beruhigungsmittel, die Manfred vor dem Schlafengehen nimmt, können an seiner fehlenden Lust beteiligt sein. Nach einem Gespräch mit seinem Hausarzt entscheidet er sich, den Entzug ambulant durchzuführen. Zum nächsten Gespräch bringt er seine Frau mit, die entschlossen ist, ihm zu helfen. Ins Büro geht er weiterhin, weil ihm der regelmäßige Tagesablauf und die Gegenwart der Kollegen Kraft verleihen. Gegen Erschöpfung und Nervosität nimmt Manfred Nervoheel. Abends helfen ihm Cosmochema Beruhigungstropfen abzuschalten und einzuschlafen. Wenn ihn plötzliche Angstattacken plagen, steht Aconitum nitricum C6 zur Verfügung. Nach vier Wochen hat Manfred es geschafft: Er braucht keine Tabletten mehr. Nun müssen die Organe entgiftet werden: Lymphtropfen, Leber-Galletropfen und Nieren-Elixier machen aus dem „Wrack“ wieder einen zufriedenen Mann. Nach dieser Phase nimmt die Oma die Kinder für eine kurze Zeit, damit das Paar wieder zu einer liebevollen körperlichen Beziehung findet.
Zeit für Zwei statt Stress allein
Stress gehört bei Frauen und Männern zu den häufigsten seelischen Beschwerden, die sich auf Lustgefühle und Potenz auswirken. Stress ist das arbeitsmedizinische Problem Nummer Eins. Ursachen können Leistungsdruck, zu hohe Arbeitsanforderungen, Mobbing oder Lärm sein. Im privaten Bereich treten Probleme mit dem Partner oder mit den Kindern auf. Stress hat viele Auswirkungen: Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Magengeschwüre sind die bekanntesten Managerkrankheiten. Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Schwindel in Kombination mit Erschöpfung und depressiven Verstimmungen schlagen sich auf die körperliche und seelische Gesundheit nieder. Schließlich ist es kein Wunder, wenn bei dauernder Hochleistung die Lust auf Sex vergeht oder Erektion und Orgasmus ausbleiben. Wer soweit gekommen ist, muss einhalten und sich auf sich selbst besinnen: War es das, was ich wollte? Bin ich glücklich? Was habe ich an Gesundheit und seelischer Ruhe aufgegeben? Was habe ich dafür bekommen?
Selten kommen Menschen – ob allein oder als Paar – aus Überforderung, Versagensängsten und Schlaflosigkeit alleine heraus. Suchen Sie sich einen Gesprächspartner, wenn Sie merken, dass der Stress die Oberhand gewinnt. Das kann der Partner oder die Partnerin, ein Freund oder ein auf diesem Gebiet erfahrener Experte sein. Die Basis für ein Gespräch ist immer das Vertrauen, dann ist es gleichgültig, welcher Arzt, Psychotherapeut oder Sexualberater das Gespräch führt. Der Experte gibt praktische Tipps, zum Beispiel zu lernen, Nein zu sagen, Aufgaben an andere abzugeben, Prioritäten zu setzen zwischen Beruf, Partnerschaft und Kindern. Und nur wer Stunden zu zweit Vorrang gibt vor anderen Unternehmungen, kann Intimi tät und Ruhe mit dem Partner genießen.
- Meditation ist ein gutes Mittel, zur Ruhe zu kommen und zu sich selbst zu finden.
Das können Sie tun
Der erste Schritt in die richtige Richtung ist bereits die Einsicht, dass Sie etwas gegen den Stress unternehmen müssen. Als nächstes müssen Sie sich klar machen, dass Tabletten – egal ob Wachmacher, Schlaf- oder Beruhigungsmittel – den Organismus zusätzlich belasten, Abhängigkeit fördern und das Problem nicht an der Wurzel packen. Es gibt zahlreiche Entspannungsmethoden, zum Beispiel Yoga, Meditation oder Autogenes Training, mit denen Sie wieder zu sich selbst und zu mehr Ausgeglichenheit finden können. Nehmen Sie sich die Zeit dafür!
Homöopathie
Bei akuten Erschöpfungszuständen nach Überarbeitung können Sie versuchen, mit Cocculus-Homaccord wieder fit zu werden. Bei Erschöpfung in Verbindung mit nervösen Beschwerden hilft Nervoheel. Abends zum Einschlafen helfen Cosmochema Beruhigungstropfen oder Valerianaheel. Valerianaheel enthält Hafer, Hopfen, Johanniskraut und Baldrian in homöopathischer Aufbereitung. Zusätzlich kann Veratrum-Homaccord zur Verhinderung entzündlicher Prozesse im Magen-Darm-Bereich eigenommen werden.