Wechseljahre der Frau - Das können Sie tun
Da geringe Scheidenfeuchtigkeit und verringerte Libido normale Reaktionen des weiblichen Körpers auf die hormonellen Umstellungen sind, ist es zunächst wichtig, sich nicht zu viele Sorgen zu machen. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Partner zu reden. Eine einfache Möglichkeit, die fehlende Feuchtigkeit auszugleichen, sind spezielle Gels, die vor dem Geschlechtsverkehr in den Scheidenvorhof gebracht werden. Sie können sie in jeder Apotheke kaufen. Bleiben Sie aktiv und treiben Sie Sport! Das verschafft ein positives Körpergefühl und hebt die Stimmung, da dabei Endorphine, die so genannten Glückshormone, ausgeschüttet werden. Auch Akupunktur, Hydrotherapie, Osteopathie oder Aromatherapie können gegen die verschiedensten Beschwerden helfen. Aus der Phytotherapie ist seit einiger Zeit bekannt, dass die Traubensilberkerze, Cimicifuga, gegen klimakterische Beschwerden hilft. Es gibt mittlerweile zahlreiche Präparate, die die Wirkstoffe dieser Pflanze enthalten.
Aktiv bleiben hilft!
Sexualtherapie
Sollten Sie sich sehr in Ihrem Liebesleben beeinträchtigt fühlen, sollten Sie eine Sexualtherapie in Erwägung ziehen. Viele älter werdende Frauen haben ein negativ geprägtes Bild von ihrem Körper. Ängste, dass ihr Mann jüngere Frauen begehrt, die ihm körperlich „mehr bieten können“, stellen sich leicht ein, zumal die Partner meist auch in den Wechseljahren sind und oftmals ihrer verlorenen Jugend hinterherjagen. Die Sexualtherapie soll den Partnern helfen, ihren älter gewordenen Körper zu akzeptieren und zu genießen.
Homöopathie
Die meisten Frauen zwischen 45 und 55 Jahren leiden nicht nur unter einem Symptom, sondern gleich unter mehreren. Wenn dies der Fall ist, ist es sinnvoll, ein homöopathisches Kombinationsmittel zu nehmen, da die unterschiedlichen Bestandteile zu den verschiedensten Symptomen passen. Diese Mittel fügen kein Östrogen von außen zu, sondern regen den Körper zur Selbstregulation an. Das Kombinationsmittel Klimakt-Heel beispielsweise kann gegen folgende Beschwerden eingesetzt werden: Zwischenblutungen, Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Gereiztheit und Nervosität, Schlafstörungen, verringertes sexuelles Verlangen. Speziell gegen geringe Scheidenfeuchtigkeit bietet sich das Mittel Ovarium compositum an. Als klassisches Einzelmittel kommt für Frauen in den Wechseljahren Sepia C12 in Frage. Auch Lachesis (verbesserte Durchblutung der Unterleibsorgane), Ignatia (besänftigend, lindernd) und Phospor (anregend, kräftigend) können ein - gesetzt werden. Gegen Reizbarkeit und Nervosität hilft Nervoheel.
Hormone – ja oder nein?
Da die klimakterischen Beschwerden im Wesentlichen durch den Abfall der Östrogenproduktion hervorgerufen werden, besteht die Therapie oft darin, Östrogene von außen zuzuführen. Es sind mittlerweile eine Reihe positiver Wirkungen von Östrogenen beschrieben worden. So scheinen sie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Osteoporose vorzubeugen – Erkrankungen, die nach den Wechseljahren viel häufiger auftreten als davor. Auch bewirken sie eine vermehrte Feuchtigkeitsbildung in der Scheide und verhindern die Rückbildung der Scheidenschleimhaut. Letzteres ist ein natürliches Phänomen, das im Alter Probleme beim Geschlechtsverkehr hervorrufen kann.
Sollte Ihr Arzt oder Ihre Ärztin eine Hormontherapie vorschlagen, sollten Sie aber auch die Risiken kennen: Bekannte Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen und Gewichtszunahme. Möglicherweise steigt auch das Risiko für Gebärmutter- oder Brustkrebs. Wägen Sie also ab: Wie sehr fühlen Sie sich durch Ihre Beschwerden beeinträchtigt? Haben Sie natürliche Methoden schon ausprobiert? Lassen Sie sich ruhig Zeit für Ihre Entscheidung.