Durchfall - Ursachen, Therapien und Gesundheitstipps
Rund jeder dritte Deutsche ist mehrmals im Jahr von Durchfall betroffen. Oft ist die Ursache für Durchfall (Diarrhö) harmloser Natur. Dauert der Durchfall länger als drei Tage an, so sollte man einen Arzt aufsuchen und das Krankheitsbild genauer diagnostizieren. Zu den häufigsten Auslösern gehören Infektionen mit Bakterien, Viren, Salmonellen oder Pilzen, funktionelle Störungen des Magen-Darm-Trakts oder psychische Ursachen durch Nervosität und Stress. Durch den Durchfall kommt es zu Mineralstoff- und Flüssigkeitsverlusten, die man ausgleichen muss. Bei Diarrhö ist vor allem wichtig, viel zu trinken und den Elektrolythaushalt auszugleichen.
Für den Flüssigkeitshaushalt sind vor allem Natrium und Kalium bei Durchfallerkrankungen wichtig. In der Apotheke bekommt man spezielle Elektrolytpräparate. Viel Natrium enthält zum Beispiel Cola. Cola ist auch bekannt für seine leicht stopfende Wirkung. Der Zucker im Cola wirkt sich allerdings auch kontraproduktiv auf den Durchfall aus, da mehr Wasser in den Darm abgegeben wird. Salzstangen und Bananen helfen den Haushalt von Natrium und Kalium wieder aufzustocken.
Zur Beruhigung des Darms kann man Blaubeersaft trinken. Ansonsten sollte man stilles Mineralwasser und Tees mit Heilpflanzen wie Salbei, Blutwurz oder Eichenrinde trinken. Die Giftstoffe im Darm bekämpft Apfelessig ganz gut. Drei Gläser am Tag sind zu empfehlen. Beruhigend und stopfend wirkt auch Schwarzer Tee, den man rund 20 Minuten ziehen lassen sollte. Um den Mangel an Natrium und Chlorid auszugleichen, kann man in den Tee eine Prise Kochsalz geben. Mit einem Teelöffel Kochsalz, 5 Teelöffel Traubenzucker und einem halben Liter Mineralwasser hat man seinen eigenen Elektrolyt-Drink gemixt.
Ist der Durchfall sehr stark, so sollte man sich besser krankschreiben lassen und ein bis zwei Tage nichts außer leichter Kost zu sich nehmen. Schleimsuppe, Gemüsebrühe und Zwieback sind gut verträglich. Zwischendurch kann man getrocknete Äpfel oder etwas Bitterschokolade essen. In Apfelessig und getrockneten Äpfeln sind Pektine enthalten. Pektine besitzen wiederrum Ballaststoffe, die gesundheitsfördernd wirken. Im Darm nehmen die Pektine zersetzte Giftstoffe auf und nehmen diese beim Durchfall mit.
Zur sanften Behandlung von Durchfall können homöopathische Komplexmittel wie Diarrheel-Tabletten beitragen. Bei akuten Durchfällen kann die Akupressur helfen. Zweifingerbreit unter dem Bauchnabel rund eine Minute mit sanftem Druck auf die Bauchdecke drücken. Auch der Akupressurpunkt in der äußeren Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger ist bei Durchfall bekannt.
Durchfall kann man akut mit Medikamenten mit dem Wirkstoff Loperamid behämpfen. Der Wirkstoff zählt zur Gruppe der Opioide und ist bekannt für einige Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Bauchkrämpfen oder Verstopfungen. Loperamid wird in Kapseln, Tabletten und Plättchen verkauft und sollte nur zwei Tage eingenommen werden. Die Dosis und Einnahmezeit sollte mit dem Arzt oder Apotheker besprochen werden. Loperamid sollte nicht eingenommen werden, wenn der Durchfall durch Bakterien oder Antibiotika hervorgerufen wurde.
Vor allem Menschen, die beruflich viel im Ausland unterwegs sind, sollten auf Infektionsherde achten. Verschlossene Getränke, gekochte Nahrungsmittel und geschältes Obst kann man meistens konsumieren, ohne bakterielle und virale Infektionen zu bekommen. Hygiene spielt eine wichtige Rolle. Vor dem Essen und nach dem Toilettenbesuch unbedingt die Hände waschen. Im Hochsommer verderben viele Lebensmittel schneller, zum Beispiel beim Picknick. Hier sollte man eine Kühlbox mitnehmen.