Tipps für ein gesundes Arbeitsleben im Büro
Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin klagen rund 80 Prozent aller Büroangestellten über gesundheitliche Beschwerden. Vor allem Rückenbeschwerden und Stress machen den meisten Bildschirmarbeitern zu schaffen. Nacken-, Schulter- und Ellenbogenschmerzen führen bei der Beschwerdestatistik. Bei Frauen sind vor allem die Sehnen der Hände und Unterarme oft durch monotone Überbelastungen betroffen. Rund jede vierte Krankschreibung ist auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurückzuführen. Problematisch ist bei direkten und indirekten Muskel-, Bänder- und Sehnenerkrankungen das lange Sitzen.
Weit über fünf Stunden am Tag sitzt der deutsche Bildschirmarbeiter. Im Artikel Rückenprobleme und Stress haben wir die wichtigsten Tipps zum richtigen Sitzen und zur Stressbewältigung aufgelistet. Ein gesunder Arbeitsplatz zeigt sich in vielen Facetten. Heute ist vor allem das Thema Bewegung ein Kernthema, aber auch ein gesundes Raumklima - und nicht zuletzt ein kollegiales Miteinander, das sich leistungs- und kreativitätsfördernd auswirkt.
Ein wichtiges Thema für die Gesundheit ist die Ernährung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät zu kleineren Pausen mit leichter Kost. Man sollte sich beim Essen auch wohlfüllen und nicht fettige und kalorienreiche Mahlzeiten in der Mittagspause schnell in sich reinschlingen. Gesundheitsfördernd sind ruhige Pausen, wo man Obst, fettarme Milchprodukte oder dünnbelegte Brote isst. Wichtig ist, dass man genügend trinkt, wenn möglich um die zwei Liter am Tag. Am besten eignen sich Tees, Mineralwasser oder Obst- und Gemüsesäfte.
Ein Tabuthema im Berufsalltag ist die Einnahme von Medikamenten. Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente gegen Muskel- und Skeletterkrankungen oder Kopfschmerzen, die man rezeptfrei in der Apotheke erhält, werden sehr häufig gekauft. Bei psychischen Belastungen werden vom Arzt oft Antidepressiva verschrieben. Alle diese Medikamente lösen nicht die Ursachen der Erkrankungen und wirken sich mit den Nebenwirkungen nicht gerade leistungsfördernd aus.
Neben den ursächlichen Therapien eignen sich bei leichten bis mittleren Beschwerden auch bewährte Hausmittel wie Heilpflanzen, homöopathische Produkte oder physiologische Methoden wie Akupressur. Hier ein kleine Auswahl der bekanntesten Heilmittel, Arzneistoffe, Büropflanzen und ganzheitlichen Trainingsmethoden.
Populäre Wirkstoffe aus der Natur, die in der traditionellen Pflanzenheilkunde oder der Homöopathie eingesetzt werden:
- Beruhigung: Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume
- Schlafstörungen, Unruhe, Angst: Belladonna, Arsenicum album, Damiana
- Stimmungsaufhellung: Johanneskraut
- Tinnitus: Magnesium, Gingo biloba
- Kopfschmerzen und Migräne: Pestwurz, Augentrost, Baldrian, Wanzenkraut
- Rücken- und Gelenkbeschwerden: Arnika, Johanneskraut, Lavendel, Rosmarin, Brenneselkraut, Teufelskralle, Weidenrinde
- Herz-Kreislaufbeschwerden: Artischocken, Flohsamen, Ginseng, Knoblauch, Weißdorn
- Müde Beine und Venenerkrankungen: Rosskastanie, Rutin, Rotes Weinlaub, Arnika, Hamamelis
- Magen-Darm-Beschwerden: Kamille, Ingwer, Pfefferminze, Kümmel, Leinsamen, Artischocke, Anis, Wermut, Kalmus
Populäre Arzneistoffe, die in rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke wirken:
- Ibutropen - Schmerzmittel (Analgetikum), Fiebermittel (Antipyretikum), Entzündungshemmer (Antiphlogistikum). Vor allem als Schmerzmittel beliebt.
- Paracetamol - Schmerzmittel, Fiebermittel, Entzündungshemmer. Wird vor allem als Schmerzmittel eingesetzt . Weniger wirksam bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatische Beschwerden.
- Acetylsalicylsäure (ASS) - Schmerzmittel, Fiebermittel, Entzündungshemmer. Wird bei leichten bis mittleren Schmerzen eingesetzt. Auch wirksam zur Vorbeugung von Blutgerinnseln.
Beliebte Büropflanzen, die pflegeleicht sind und für ein gesundes Raumklima sorgen:
- Dattelpalme, Farne, Drachenbaum, Yucca-Palme, Schefflera, Grünlilie, Gummibaum, Einblatt
Lehren zur geistigen und körperlichen Gesundheit, die sich auch zur Stressbewältigung eignen:
- Autogenes Training (AT), die bekannteste Entspannungstechnik in Deutschland
- Progressive Muskelrelaxation nach Jakobson (PMR), bekannt für die Tiefenmuskelentspannung
- Alexander-Technik, u.a. zur Erkennung von Gewohnheiten sowie Bewegungs-und Verhaltensmuster
- Shiatsu als japanische Version der chinesischen Akupressur
- Yoga als traditionelles Übungssystem für Geist und Körper, dass in Indien entwickelt wurde
- Tai Chi als chinesische Kampf- und Bewegungskunst mit zeitlupenartigen Bewegungen mit konzentrierter Atmung