Verstopfungen und Behandlungsmöglichkeiten
Verstopfungen sind in allen Lebenslagen sehr unangenehm und vor allem auch im Arbeitsalltag belastend. Betroffenen sind statistisch gesehen mehr Frauen als Männer. Hier ist häufig eine Beckenbodenschwäche die Ursache. Die Ursachen für Verstopfungen (Obstipation) liegen oft in der ungesunden Ernährung mit zu wenigen Ballaststoffen oder der unzureichenden Flüssigkeitszufuhr. Die Trägheit des Dickdarms durch ungesunde Ernährungs- und Trinkgewohnheiten macht den Stuhlgang mühsam und teils schmerzhaft.
Ist der Stuhlgang schmerzhaft oder kommt es Durchfällen und Verstopfungen, die sich ständig abwechseln, sollte dies unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden. Schmerzen verursachen zum Beispiel Polypen. Blut und Schleim im Stuhl können auf schwere Krankheiten wie Darmkrebs hinweisen und müssen sofort untersucht werden.
In der Schulmedizin wird gegen Obstipation häufig der Wirkstoff Bisacodyl eingesetzt, der den Stuhl erweicht und die Darmentleerung vereinfacht. Die Medikamente mit dem Wirkstoff gibt es als Dragees. Sofern die Obstipation auf Ursachen, wie Stress im Beruf, ungesunder Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsarmut oder ungesundes Trinkverhalten beruhen, können in leichteren Fällen alternative Heilverfahren helfen.
In der Homöopathie ist Ignatia als Brechnussgewächs aus Südostasien bei Verstopfung bekannt. Dieses Heilmittel wird auch bei Blähungen oder Magenkrämpfen gerne verwendet. Auch Sennesblätter (Plantago ovata), eine Gattung der Wegeriche, die unter anderem in Nordafrika vorkommt, helfen als Heilmittel gegen Verstopfungen. Es gibt verschiedene rezeptfreie Medikamente mit dem Inhaltsstoff dieser Heilpflanze. Sennesblätter färben die Darmschleimhaut schwarz, was allerdings bekannt und nicht gesundheitsgefährdend ist. Abführmittel auf pflanzlicher Basis sollte man nicht zu lang einnehmen.
Als natürliches Abführmittel ist Milchzucker bekannt. Zwei bis vier Teelöffel in Getränken können schon helfen. Auch Bittersalz gegen die Darmträgheit ist ein altes Hausmittel. Bittersalt wirkt sehr schnell und heftig auf den Magen-Darm-Trakt und sollte von Erwachsenen mit Nierenerkrankungen nicht verwendet werden. Auch bei Kindern sollte man auf Bittersalz verzichten und lieber auf sanftere Heilmittel zurückgreifen. Durch die häufig schnelle Darmentleerung durch Bittersalz, sollten Menschen, die Medikamente einnehmen, besonders vorsichtig sein.
Als Hauptanwendungsgebiet von Weizenkleie ist Verstopfung bekannt. Vor allem die hohe Konzentration von Ballaststoffen ist bei Weizenkleie gesundheitsfördernd. Man kann bis zu acht Teelöffel Kleie in Getränke oder gesunde Nahrungsmittel wie Johurts gebeb, Bei Verstopfungen kann die Akupressur unterstützend wirken. Die Akupressurpunkte liegen an der Wirbelsäule oberhalb des Beckenrands. Rund zwei Minuten sollte man sanft die Punkte drücken.