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Wochenbett – alles muss sich einspielen

Als „Wochenbett“ wird der 6- bis 8-wöchige Zeitraum nach der Geburt bezeichnet. In diesem Zeitraum erfolgen die Rückbildungsvorgänge im mütterlichen Körper. Die Gebärmutter bildet sich zurück, die Geburtswunden heilen und die Funktion der Brustdrüsen kommt in Gang – „die Milch schießt ein“. Die Nieren arbeiten auf Hochtouren, um Flüssigkeitseinlagerungen auszuleiten. Das Herz „sitzt wieder auf dem rechten Fleck“; die Brustatmung geht wieder in eine Bauchatmung über. Sodbrennen und Magendrücken sind vergessen. Die Bauchdecke bildet sich zurück. Im Bauchgewebe wird Wasser abgebaut.

Während der Schwangerschaft entstandene Pigmentierungen der Haut verblassen. Stoffwechsel und Hormone pendeln sich wieder auf „Normalmaß“ ein. Der Bedarf an Kohlenhydraten ist im Wochenbett erhöht. Es ist daher für eine regelmäßige Nahrungsaufnahme und eine ausgewogene Ernährung zu sorgen, um eine Unterzuckerung zu vermeiden, die unter anderem auch die Psyche negativ beeinflussen kann.

Auch die Statik unterlag in der Schwangerschaft Veränderungen, typisches Beispiel ist das Hohlkreuz. Jetzt muss daran gearbeitet werden, wieder eine normale Haltung einzunehmen. Eventuell ist dazu Unterstützung durch Entspannungsübungen, Massagen und Krankengymnastik erforderlich. Damit all die Rückbildungsvorgänge reibungslos vonstatten gehen, bedarf es eines stabilen Immunsystems.

Der Blutverlust während der Geburt hat jedoch den Körper meist etwas geschwächt. Regenerierende und immunsystemstimulierende Maßnahmen können dazu beitragen, den Organismus zu stabilisieren. Die Zeit des Wochenbetts stellt oft auch psychisch eine gewisse Belastung dar. Denn zu den körperlichen Rückbildungsvorgängen kommen neue Herausforderungen.

Das Kind bestimmt den Lebensrhythmus. Meist ist alles ganz anders als in der Vorstellung vor der Entbindung. Das Kind schreit, die Brustwarzen sind lädiert, die Nächte sind kurz, und manchmal ist auch die Beziehung zum Partner etwas angespannt. Alles muss sich nun neu organisieren. Zum Trost sei gesagt, dass dieses vorübergehende Erscheinungen sind und meist ziemlich schnell gemeistert werden. Die Hebamme, die in diesen Wochen mit Rat und Tat zur Seite steht, kann in vielen Situationen weiterhelfen.