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Weitere Heilverfahren - Ausleitende Verfahren und Ayurveda

Die alten ausleitenden Verfahren, auch Humoraltherapie genannt, werden wieder aktuell, seit ihre Wirksamkeit durch aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich der Fließeigenschaften des Blutes und der Lymphe sowie der Reflexzonenlehre und Immunologie nachvollzogen werden kann. Ausleitende Verfahren werden von Ärzten und Heilpraktikern durchgeführt.

Typische Ausleitungsverfahren

Aderlass – Der Aderlass ist eine kontrollierte Blutentnahme, die unter anderem die Mikrozirkulation in den kleinen Gefäßen und die Fließeigenschaften des Blutes verbessert.

Blutegeltherapie – Das Ansetzen von Blutegeln wirkt durch Substanzen, die das Tier in die Bissstelle abgibt, entzündungshemmend und entwässernd und hemmt die Blutgerinnung.

Baunscheidtverfahren – Bei der großflächigen Hautreiztherapie wird eine Anregung der Durchblutung und des Lymphflusses sowie eine massive Stimulierung von Hautreflexzonen bewirkt.

Cantharidenpflaster – Durch die Reizung einer Hautfläche mit Cantharidenextrakt (aus der Laufkäferart „Spanische Fliege“) wird der Lymphfluss angeregt und ein schmerzstillender Effekt erzielt.

Schröpfen – Durch die Therapie mit Schröpfgläsern lassen sich über Hautareale innere Organe beeinflussen.

Abführende Maßnahmen (Einläufe, Colon-Hydro-Therapie etc.) – Sie fördern durch eine Reinigung des Enddarms die Entgiftung des Körpers. Im weiteren Sinne gehören auch Maßnahmen, die die Ausscheidung der Nieren fördern (Trinkkuren) oder das Schwitzen anregen (Sauna), zu den ausleitenden Verfahren.

Info: Gesellschaft für Phytotherapie e.V. , Köln

Ayurveda

Ayurveda gilt als das älteste Heilsystem. Das Sanskrit-Wort bedeutet „Wissen(schaft) vom Leben, von der Langlebigkeit“. Man nimmt an, dass sowohl die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) als auch unsere westliche Pflanzenheilkunde und die moderne Medizin auf der Grundlage des Ayurveda aufgebaut worden sind. Die Grundlagen für die ayurvedische Diagnosestellung sind die drei Doshas Vata (Äther und Luft), Pitta (Feuer und Wasser) und Kapha (Wasser und Erde).
Ayurveda bietet nicht nur Methoden zur Behebung von Krankheiten. Von größerer Bedeutung ist die Vorbeugung, die Erreichung des idealen Zustandes von Körper und Bewusstsein, welcher ein gesundes und langes Leben ermöglichen soll. Die Behandlung setzt auf eine selbstverantwortliche Mithilfe des Patienten. Der Arzt gibt dem Erkrankten beispielsweise ausführliche Ratschläge zur Ernährung und Lebensführung. Eine Reinigung des Körpers von Giftstoffen durch Ölmassagen, Kräuterdämpfen und Einläufen (Panchakarma) steht im Zentrum der ayurvedischen Therapie und wird ergänzt durch das Verabreichen von Kräuterarzneien und das Anleiten zu richtiger Atmung und Meditation.

Deutsche Gesellschaft für Ayurveda e.V.,Traben-Trarbach

Bach-Blütentherapie

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der britische Arzt und Homöopath Dr. Edward Bach (1880 – 1936) wässrige Auszüge aus 38 wild wachsenden Blüten seiner Heimat. Seine Therapie nannte er Bach-Blütentherapie und verstand sie als Ergänzung der Homöopathie. Das Ziel einer Therapie mit Bach-Blüten ist die Hilfe zur Selbsthilfe im seelischen Bereich. Allein nach der Beurteilung des seelischen Zustandes, nicht nach körperlichen Symptomen, erfolgt die Auswahl der passenden Blüten. Vier bis acht verschiedene Blüten werden in der Regel kombiniert.

Tropfen für den Notfall: In der Bach-Blütentherapie gibt es keine Standardmischungen – mit einer Ausnahme: Eine bewährte Kombination, die Dr. Bach für traumatische Situationen und Schockzustände hergestellt hat, die Notfalltropfen (Rescue Remedies) und die Notfallsalbe.

Info: Institut für Bach-Blütentherapie, Hamburg

Energetische Heilweisen: Bioresonanztherapie, Kinesiologie, Reiki, Therapeutic Touch

Neben dem physischen Körper, den wir sehen und angreifen können, besitzen wir, so einige Lehrmeinungen wie Anthroposophie, TCM und Ayurveda, auch einen zweiten Körper, den Energiekörper. Auf ihn wirken viele Naturheilverfahren, wie z. B. die Akupunktur, die Homöopathie, die anthroposophische Medizin. Wenn wir an dieser Stelle von „energetischem Heilen“ sprechen, sind jene Verfahren gemeint, die direkt mit dem Energiekörper des Menschen Kontakt aufnehmen sollen oder die mit der Übertragung spiritueller Heilungsenergie von einem Heiler auf eine erkrankte
Personen arbeiten. Aus der Fülle der energetischen Heilweisen, von denen besonders im esoterischen Umfeld häufig neue entstehen, seien exemplarisch die Bioresonanztherapie, Kinesiologie, Reiki und Therapeutic Touch genannt.

Selbst Schulmediziner (und viele Tierärzte), die der Naturheilkunde kritisch gegenüberstehen, wenden Rescue aus Überzeugung und mit großem Erfolg in ihrer Praxis an (beispielsweise vor einer Blutabnahme oder Zahnbehandlung).

Fußreflexzonenmassage

Der amerikanische Arzt Dr. William Fitzgerald gilt als Begründer der Fußreflexzonenmassage. Er teilte den menschlichen Körper in zehn Längszonen und drei waagerechte Zonen ein, die proportional auf die Fußsohle übertragen wurden. Dr. Fitzgerald ging davon aus, dass jede Zone auf der Fußsohle mit einem Organ in Verbindung steht („Reflexzone“). Wenn ein Organ erkrankt ist, soll der Druck auf die entsprechende Reflexzone am Fuß einen Schmerz auslösen. Durch die Fußreflexzonenmassage werden die Organe besser durchblutet, die gestaute oder blockierte Lebensenergie beginnt wieder zu fließen. Die Fußreflexzonenmassage eignet sich beispielsweise zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Menstruationsstörungen, Kopfschmerzen, Verspannungszuständen, Erkältungen oder Blasenentzündungen.

Neuraltherapie nach Huneke

Verspannte Schultern, steifer Hals? Hier kann die Neuraltherapie helfen, und zwar in Sekundenschnelle. Die Neuraltherapie beseitigt mit einer Injektion von Lokalbetäubungsmitteln Schmerzen, die durch gestörte Regelmechanismen aufrechterhalten werden Am bekanntesten ist die Anwendung der Neuraltherapie als so genannte „Quaddelung“ bei schmerzhaften Muskelverspannungen. Hier bewirkt die Injektion des Lokalanästhetikums die sofortige Unterbrechung des Teufelskreises aus Schmerz, Verspannung, und Minderdurchblutung. Meistens spüren die Patienten bereits im Moment der Injektion eine deutliche Besserung der Beschwerden und der Bewegungsfähigkeit. Die Neuraltherapie wird vor allem bei akuten Schmerz- und Entzündungszuständen, z. B. Kopfschmerzen, Ischiasbeschwerden, Hexenschuss, aber auch bei chronischen Erkrankungen aufgrund eines Störfeldes, wie Kreislauferkrankungen, Migräne, Angina pectoris, angewendet.


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