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Erkrankungen von Vulva und Vagina - Feigwarzen, Therapien und Infos

Kleine, warzenähnliche, unterschiedlich gefärbte Wucherungen an den Geschlechtsteilen, am After oder im Enddarm, die zum Teil Jucken oder Brennen verursachen, aber schmerzlos sind, werden Feigwarzen oder Kondyloma accuminata genannt. Sie entstehen durch Infektionen mit dem Papilloma-Virus (HPV). HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Viruserkrankungen beim Menschen. Die Ansteckung kann jedoch auch beim Neugeborenen über den Geburtsweg stattfinden. Die durch den Virus ausgelösten Hautveränderungen sind in den meisten Fällen ganz harmlos.

Es existieren aber verschiedene Virus-Untergruppen, die bei der Entstehung von bösartigen Erkrankungen beteiligt sind. Am bekanntesten ist diesbezüglich der Zusammenhang mit dem Gebärmutterhalskrebs. Wie es zu einer bösartigen (malignen) Entartung infolge einer HPV-Infektion kommen kann, ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Die Feigwarzen haben drei Wochen bis acht Monate nach der Infektion eine sichtbare Größe erreicht.

Gar nicht selten (in zehn bis dreißig Prozent der Fälle) wird das Immunsystem spontan mit dem Virus fertig, und die Kondylome verschwinden ohne Behandlung. Allerdings bleibt das Virus in den Zellen oft verborgen und kann ähnlich einer Herpes-Infektion immer dann reaktiviert werden, wenn sich die Immunlage verschlechtert, zum Beispiel bei AIDS oder während der Durchführung von Chemotherapien. Um nicht sichtbare HPV-Infektionen nachzuweisen, kann der Arzt verdünnte Essigsäure auf die Haut tupfen. Betroffene Stellen verfärben sich dann weiß

Safer Sex

Kondome schützen (weitgehend) vor Ansteckung. Scheidenzäpfchen und ähnliche Verhütungsmethoden haben keinerlei Schutzwirkung. Zahl der Sexualpartner einschränken.

Kondylone erkennen und behandeln

Feigwarzen können klein und spitz, aber auch relativ großflächig und blumenkohlartig strukturiert wachsen. Bei einer Frau mit sichtbaren Feigwarzen sollte durch eine zusätzliche gynäkologische Untersuchung festgestellt werden, ob auch Gebärmutterhals und Vagina betroffen sind. Dazu verwendet die Ärztin ein spezielles Mikroskop (Kolposkop), außerdem wird ein Abstrich gemacht. Damit kann man feststellen, ob es bereits zu Zellveränderungen gekommen ist. Jede Frau mit Kondylomen sollte so lange halbjährlich zur gynäkologischen Untersuchung, bis die Infektion abgeklungen ist bzw. keine Veränderungen mehr vorhanden sind.

Schulmedizinische Therapie

Kondylome können mit unterschiedlichen schulmedizinischen Methoden entfernt werden. Die HPV-Infektion wird dadurch jedoch nicht behoben.

Einsatz von Zellgift: Die Warzen können mit einem Zellgift betupft werden. Oft erfolgt eine Behandlung mit einer Creme, die die Substanz Imiquimod enthält. Sie soll das körpereigene Immunsystem anregen und muss dreimal wöchentlich über Nacht aufgetragen werden. Häufig wird diese Creme nach chirurgischer Kondylomentfernung zusätzlich eingesetzt, um Warzenneubildungen zu vermeiden.

Wegätzen: Kleinere Warzenneubildungen können durch den Arzt mit Trichloressigsäure weggeätzt werden.

Operative Methoden: Kondylome können durch Vereisen (Kryotherapie), durch Laser, durch Elektrokauterisation (mit einer Schlinge unter Anwendung von Hitze) oder durch konventionelle chirurgische Instrumente unter örtlicher Betäubung entfernt werden. Die Behandlungsmethode hängt vor allem davon ab, wie groß oder zahlreich die Warzen sind und wo sie sich befinden.

Homöoapathie

Das Immunsystem sollte durch eine Konstitutionsbehandlung gestärkt werden. Symptomatisch werden häufig die folgenden homöopathischen Mittel eingesetzt werden. (Dosierung nach Anleitung des Arztes):

Das sollten Sie wissen

Die Entwicklung von einer HPV-Infektion zum Karzinom erstreckt sich normalerweise über viele Jahre. Daher sollten auch junge Frauen einmal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung (PAP-Abstrich) bei ihrer Gynäkologin durchführen lassen. Bei positivem Befund kann ein relativ kleiner Eingriff gefährliche Zellveränderungen entfernen.

Wenn bei Ihnen Kondylome festgestellt worden sind, sollte auch Ihr Partner untersucht und eventuell behandelt werden. Behandeln Sie Feigwarzen keinesfalls mit Präparaten gegen Handund Fußwarzen, da diese nicht für die empfindliche Haut im Genitalbereich geeignet sind. Die Warzen können mit verschiedenen Methoden entfernt werden. Leider bedeutet das Entfernen der Kondylome nicht, dass auch der HPV-Virus verschwunden ist.Wie die meiste  Virusinfektionen kann auch der HPV nur durch das körpereigene Immunsystem bekämpft werden.


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