Erkrankungen von Vulva und Vagina – Haarbalgentzündungen und Genitalherpes
Haarbalgentzündungen: Weiße Eiterbläschen an den Wurzeln der Schamhaare weisen auf eine Haarbalgentzündung hin. Die Haarbalgentzündung (Follikulitis) ist eine häufige, oberflächliche Entzündung des Haarbalges, die durch ver schiedene Bakterien, unter anderen Staphylokokken, Streptokokken, Proteus oder auch durch Hefepilze wie Candida albicans ausgelöst wird.
Wer zu Haarbalgentzündungen neigt, bekommt sie häufig immer wieder. Warum das so ist, ist derzeit noch unbekannt. Die Entzündungen verursachen gerötete Knötchen oder stecknadelgroße Pusteln auf der Hautoberfläche um ein Haar herum. Diese sind meist nur wenig schmerzhaft, jucken allerdings mehr oder weniger stark.
Die Behandlung der Follikulitis zielt darauf, die Erreger der Entzündung abzutöten und den Juckreiz zu stillen. Meistens wird eine desinfizierende, austrocknende Lösung verordnet, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Oberflächliche Entzündungen heilen mit diesen Mitteln gut ab, ohne Narben zu hinterlassen. Wenn sich die Entzündung in tiefere Hautschichten ausbreitet oder wenn sich Furunkel oder Abszesse bilden, ist eine zusätzliche antibiotische Behandlung notwendig
Aromatherapie gegen Krätzenmilben und Co
Teebaumöl (Melaleuca alternifolia) ist ein traditionelles Heilmittel der australischen Aborigines mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und nachgewiesener antimikrobieller Wirksamkeit. Bei äußerlicher Anwendung von Teebaumöl auf Hautbereichen, die von Krätzmilben oder anderen Erregern befallen sind, werden die Erreger abgetötet und der Juckreiz gestillt. Für Umschläge werden 10 bis 20 Tropfen Teebaumöl in einer Schüssel Wasser gelöst, damit ein Baumwolltuch angefeuchtet und auf die entzündete Haut gelegt.Wenden Sie den Umschlag mehrmals täglich an.
Phytotherapie
Sitzbäder mit entzündungshemmenden und juckreizstillenden Zusätzen sind auch bei der Haarbalgentzündung zu empfehlen.
Genitalherpes
Bläschenähnliche Veränderungen auf der Haut können durch Herpesviren ausgelöst werden. Bei den Herpes-simplex-Viren werden zwei genetisch nah verwandte Typen (HSV-1 und HSV-2) unterschieden. Die Durchseuchung der Bevölkerung mit HSV-1 liegt bei über 90 %. Er befällt hauptsächlich Lippen und Gesicht. Dabei verläuft die Erstinfektion, als Tröpfchen- oder Schmierinfektion erfolgt, häufig unbemerkt. Einzelne Viren überleben in den Nervenzellen nahe der Eintrittspforte und können sich später unter bestimmten Bedingungen (Abwehrschwäche, hormonelle Ursachen, Sonnenlicht) vermehren und die Erkrankung reaktivieren.
Herpes genitalis ist eine Infektion mit HSV-2, die zu schmerzhaften, immer wiederkehrenden Bläschen im Genitalbereich führt. Herpes genitalis kann jeden sexuell aktiven Menschen egal welchen Alters treffen. Etwa zehn Prozent der Männer und fünfzehn Prozent der Frauen sind mit dem Herpes-Simplex-Virus Typ 2 infiziert. Die erste Erkrankung mit dem Virus ist meistens die schwerste. Neben den schmerzhaften, flüssigkeitsgefüllten Bläschen auf der Vulva, den Oberschenkeln oder am Gesäß können andere körperliche Symptome wie Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Fieber auftreten.
Oft kommt es zu vergrößerten und schmerzenden Lymphknoten in der Leistengegend. Die Bläschen können nach Oral- bzw. Analverkehr auch im Mund bzw. im After auftreten. Das Urinieren schmerzt unter Umständen. Frauen bemerken auch oft einen Ausfluss aus der Scheide.
Genitalherbes erkennen und behandeln
Eine erfahrene Therapeutin kann eine Herpesinfektion schon anhand der typischen Bläschen erkennen. Unter dem Mikroskop können Zellveränderung in einem Abstrich nachgewiesen werden. Antikörper, die der Körper gegen das Virus bildet, können mit einer Blutanalyse bestimmt werden. In jedem Fall sollte auch der Partner oder die Partnerin mituntersucht werden.
Auch unbehandelt klingen die Symptome der Herpesinfektion nach zehn bis zwölf Tagen meistens wieder ab. Die Infektion selbst ist nicht heilbar. Der Virus verbleibt ein Leben lang im Körper und kann jederzeit wieder aktiv werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem (HIV-/AIDS-Patienten, Neugeborene und besonders Frühgeburten, Transplantations-, Tumor und Dialysepatienten) sind die Ausprägung und Häufigkeit der Symptome häufig schwerer und die Komplikationsrate höher.
Eine erkrankte schwangere Frau kann bei der Geburt den Virus auf das Neugeborene übertragen. Für das Kind kann dies zu lebensgefährlichen Erkrankungen führen (ausgeprägte Hauterscheinungen; Herpes-Sepsis; schnelle Ausbreitung in innere Organe, besonders ins Gehirn). Deshalb wird bei einer Frau mit frischen Herpes-genitalis-Bläschen kurz vor dem Geburtstermin ein Kaiserschnitt durchgeführt.
Schulmedizinische Therapie
Gegen die akuten Symptome helfen austrocknende Pasten und antivirale Präparate (z. B. Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir).
Phytotherapie
Sitzbäder mit speziellen Heilpflanzen unterstützen die Heilung der befallenen Hautpartien und lindern die Schmerzen.
Homöoapthie
Eine Konstitutionsbehandlung zur Stärkung des Immunsystems sollte an die schulmedizinische Behandlung eines frischen Herpes-Ausbruchs anschließen. Ein homöopathisch arbeitender Arzt wird mithilfe einer ausführlichen Anamnese Ihr individuelles Konstitutionsmittel aussuchen. Eine Konstitutionsbehandlung zieht sich meistens über einen längeren Zeitraum hin.
Akupunktur
Akupunktur kann sowohl immunmodulierend als auch schmerzstillend eingesetzt werden.