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Typische Wechseljahrbeschwerden

Die meisten der typischen Wechseljahresbeschwerden lassen sich darauf zurückführen, dass der Östrogenspiegel absinkt, nachdem die Eierstöcke ihre Produktion eingestellt haben. Östrogene beeinflussen neben den Fortpflanzungszyklen auch vielfältige andere Prozesse im Körper: Sie sind wichtig für die Erhaltung von Haut und Schleimhäuten, beeinflussen den Stoffwechsel, steigern die Durchblutung des Gewebes und wirken auf das zentrale Nervensystem. Östrogene sind am Knochenstoffwechsel beteiligt, wirken blutfettreduzierend und gefäßerweiternd. Ein abfallender Östrogenspiegel kann das Leben einer Frau also ganz schön durcheinanderbringen, bis sich ihr Körper daran gewöhnt hat.

Im Folgenden werden die typischen, häufig vorkommenden Wechseljahresbeschwerden in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit beschrieben.

Hitzewallungen und Schwitzen

Östrogen beeinflusst die Temperaturregelung im Gehirn. Bei abfallendem Östrogenspiegel kann die Regulation vorübergehend gestört werden. Hitzewallungen sind die Folge. Bis heute ist nicht genau geklärt, wie es genau zu diesen Hitzewallungen kommt. Als Auslöser werden schwankende Progesteronwerte und der absinkende Östrogenspiegel diskutiert. Zu Beginn einer Wallung schüttet die Nebenniere vermehrt das Stresshormon Adrenalin aus, was ein leichtes Unwohlsein zur Folge haben kann. Gleichzeitig erhöht sich die Herzfrequenz.

Manche Frauen empfinden dies als heftiges, teilweise beängstigendes Herzklopfen. Kurze Zeit später sinkt der Spiegel des zweiten Stresshormons Noradrenalin. Dadurch weiten sich die Blutgefäße und die Haut wird stärker durchblutet. Sichtbar wird dies durch eine plötzliche Rötung. Die steigende Hauttemperatur versucht der Körper nun mit Hilfe eines Schweißausbruchs zu senken. Die dabei entstehende Verdunstungskälte löst anschließend das typische Frösteln aus. Glücklicherweise dauern die „Flushs“ nur einige Minuten an. Aus medizinischer Sicht sind diese am häufigsten beklagten Wechseljahresbeschwerdenharmlos. Für Frauen, die stark und häufig unter Hitzewallungen leiden, haben diese jedoch durchaus Krankheitswert. Die Beeinträchtigung kann so stark sein, dass die Betroffenen sogar arbeitsunfähig werden können.

Organische Beschwerden

Störungen des vegetativen Nervensystems

Psychische Beschwerden

Schlafstörungen

Die Veränderungen bei der Bildung von Geschlechtshormonen wirken sich direkt auf den Schlaf aus und beeinflussen zudem andere wichtige Hormone, die mit dem Schlaf in Zusammenhang stehen. In den Wechseljahren können daher Schlafstörungen häufiger auftreten. Leider bleiben viele Frauen auch nachts nicht von Hitzewallungen verschont. Die Betroffenen wachen nachts erhitzt, schweißgebadet und mit rasendem Herzschlag auf und können mitunter nur schlecht wieder einschlafen. Der schlechte und unterbrochene Schlaf kann zu Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit und Depressionen führen. Natürlich hat nicht jeder unterbrochene Schlaf hormonelle Ursachen. Vielleicht gibt es seelische Gründe oder würde Ihnen vielleicht ein leichteres Abendessen besser bekommen?

Stimmungsschwankungen

Auch hier findet sich wieder eine Parallele zur Pubertät. Ein unkontrollierbares Auf und Ab der Gefühle und Stimmungen scheint zu beiden Lebensübergängen, der Pubertät und dem Klimakterium, einfach dazuzugehören. Zum Teil sind die seelischen Probleme auf die veränderte hormonelle Situation zurückzuführen, denn Östrogenen wird ein stimmungsaufhellender Effekt zugeschrieben. Wesentlicher aber sind wohl die Veränderungen der Lebenssituation (Kinder ziehen aus, berufliche Einschnitte, Veränderungen in der Partnerschaft), die zeitgleich mit den Wechseljahren auftreten.

Vielen Frauen bereiten auch die mit den Wechseljahren einhergehenden körperlichen Veränderungen große Probleme. Gerade in unserer heutigen Zeit, in der viele Frauen ihr Selbstwertgefühl aus ihrem jugendlichen Äußeren ziehen, hat die Angst vor dem Alter oftmals massive seelische Einbrüche zur Folge. Eine positive innere Einstellung zu den Wechseljahren ist wahrscheinlich das Geheimnis der Frauen, die diese Zeit ohne nennenswerte Beeinträchtigungen verleben.

Inkontinenz

Durch die verminderte Östrogenausschüttung verändert sich das Gewebe der Blase, Harnröhre und Gebärmutter. Auch die stützende Beckenbodenmuskulatur erschlafft. Dies kann zu einer Senkung dieser Organe führen. Die Harnröhre selbst aber bleibt an ihrem Platz und verändert ihre Lage nicht. Sie wird nur etwas stärker gekrümmt. Dadurch kann der Blasenschließmuskel nicht mehr richtig funktionieren. Die Folge ist ein ungewollter Harnabgang beim Husten, Lachen, Heben und bei gefüllter Blase.

Medizinisch wird dies Stressinkontinenz genannt. Viele Frauen verspüren jetzt häufig einen zwingenden Harndrang. Sie leiden unter Dranginkontinenz. Blasenprobleme sollten eigentlich kein Tabuthema mehr sein. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin über das Thema. Sie wird feststellen, an welcher Art von Inkontinenz Sie leiden und Sie über die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten informieren.

Achtung: Bitte schränken Sie Ihre Flüssigkeitsaufnahme nicht ein, weil Sie vermeiden möchten zu oft „zu müssen“. Gerade in den Wechseljahren steigt die Gefahr an Harnwegsinfektionen zu erkranken, wenn die Harnwege nicht ausreichend durchgespült werden. Wenn Sie unterwegs weniger trinken, sollten Sie die Flüssigkeitsversorgung unbedingt nachholen.

Trockene Haut und Schleimhaut

Östrogene helfen den Zellen, Körperflüssigkeit zu bewahren und zu speichern. So macht ein Östrogenmangel Haut und Schleimhäute trockener, die Zellen der oberen Hautschichten können sich nicht mehr so schnell regenerieren. Auch der Kollagengehalt der Haut nimmt unter Hormonmangel ab. Die Haut wird dadurch dünner und trockener und es entstehen schneller Fältchen. Die Hautalterung betrifft auch die Haut in der Scheide. Viele Frauen werden jetzt auch bei sexueller Erregung nicht mehr so feucht und haben Probleme mit ihrem Partner zu schlafen. Mit einem Gleitgel oder östrogenhaltiger Salbe lässt sich da Abhilfe schaffen.

Fettstoffwechsel

Östrogen übt einen positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel aus, es reguliert das Verhältnis von „schlechtem“ LDLCholesterin zu „gutem“ HDL-Cholesterin. HDL (High Density Lipoprotein) nimmt überschüssiges Cholesterin in Blutgefäßen auf und transportiert es von den Geweben zur Leber zurück. So verhindert es Gefäßablagerungen (Arterosklerose). Im Gegensatz dazu kann das LDL überschüssiges Cholesterin in das Blut abgeben, sodass es sich in den Gefäßwänden ablagern kann.

Ein hoher Anteil an HDL ist ein wichtiger Schutz gegen Arteriosklerose und Herzinfarkt. Daneben wirkt Östrogen direkt auf die Gefäßwände und bewirkt eine Erweiterung der Arterien. Insgesamt schützt ein ausreichender Östrogenspiegel vor Arterosklerose und verbessert die Herzarbeit. Nach dem Eintritt der Wechseljahre geht diese Schutzfunktion teilweise verloren und das Risiko an einer koronaren Herzkrankheit (Herzkranzgefäßverengung) zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu bekommen nimmt dramatisch zu.

Symptome an Gelenken und Muskeln

In den Wechseljahren treten mitunter Gelenk- und Muskelbeschwerden auf, die in Zusammenhang mit der Östrogenabnahme stehen können. Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises oder orthopädische Ursachen wie eine Arthrose müssen bei diesen Beschwerden ausgeschlossen werden.


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