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Homöpathie und Potenzierung

Hahnemann erkannte bei seinen Untersuchungen, dass er die beste Wirkung erzielte, wenn er möglichst kleine Dosen verabreichte. Er entwickelte daraufhin ein pharmazeutisches Verfahren der Aufbereitung von Ursubstanzen, das noch heute im homöopathischen Arzneibuch verankert ist. Die Grundlage sind Pflanzen, die meist in frischem Zustand verarbeitet werden, Tiere oder tierische Produkte und Mineralien. Aus den Urtinkturen beziehungsweise Urstoffen werden mit Alkohol oder Milchzucker die homöopathischen Medikamente hergestellt. Dabei wird bei flüssigen Zubereitungen ein Teil einer Urtinktur mit 99 Teilen Alkohol verschüttelt. Hierdurch erfolgt nicht nur eine Verdünnung, sondern es wird zusätzliche Energie zugeführt. Diesen Vorgang nannte Hahnemann deshalb „potenzieren“. Die erste Potenzierungsstufe im Verhältnis 1:100 bezeichnete er als C1.  Das C steht für Centesimalpotenz, hier also die Hunderterpotenz. Wird ein Teil der C1-Stufe mit 99 Teilen Alkohol verschüttelt, entsteht die C2. In entsprechender Weise können durch Verreibung mit Milchzucker die gleichen Potenzen in fester Form hergestellt werden. Hahnemann arbeitete mit C-Potenzen. Heute werden in Deutschland hauptsächlich D-Potenzen eingesetzt. D steht für Dezimalpotenz, also die Zehnerpotenz. Ihre Herstellung erfolgt analog den C-Potenzen.

Grundsätzlich unterscheidet man tiefe, mittlere und hohe Potenzen. Die tiefen Potenzen reichen bis zur D12, die mittleren bis zur D30, ab der D200 wird von Hochpotenzen gesprochen. Diese Einteilung kann jedoch je nach Lehrbuch variieren. Ab der D23 befindet sich kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr in der Lösung oder Verreibung. Trotzdem konnte die Wirksamkeit von Hochpotenzen wie D30 oder D200 in wissenschaftlich anerkannten Versuchen nachgewiesen werden. Tiefe Potenzen bis zur D12 nehmen Sie für akute körperliche Erkrankrungen, bei chronischen Erkrankungen mittlere Potenzen ab  er D30. Sind Gemütssymptome im Krankheitsbild eines Tieres vorherrschend, greifen Sie zur D200.

D-Potenzen werden am häufigsten verwendet.

LM-Potenzen

Für die Behandlung von Katzen sind besonders die LM-Potenzen geeignet. Sie gehören zu den Hochpotenzen oberhalb von D30 und wurden von Hahnemann erst in seinen letzten Lebensjahren entwickelt und angewendet. Sie werden im Verhältnis 1:50 000 verdünnt, weshalb sie auch als Fünfzigtausenderpotenzen Bezeichnet werden. Es gibt sie in einer Skala von LM I bis LM XXX. Das L steht dabei für 50, das M für 1000. Gelegentlich werden die LM-Potenzen auch als Q-Potenzen bezeichnet. Die Vorteile der LM-Potenzen liegen darin, dass sie im Gegensatz zu den Hochpotenzen der D- und C-Reihe keine Erstverschlimmerung auslösen und dass sie mehrmals täglich gegeben werden können. Leider gibt es nicht alle homöopathischen Mittel in der LM-Form. LM-Potenzen sind als Lösung mit Alkohol und als kleine Rohrzucker-Kügelchen, die Globuli, erhältlich. Letztere können Katzen problemlos eingegeben werden. Denn sie bleiben auf der Zunge kleben und können nicht ausgespuckt werden.

Durch die Potenzierung verstärkt sich die Wirkung eines homöopathischen Mittels.