Atemwege und Schnupfen
Die Atemwege haben die Aufgabe, die Außenluft bis in die tiefsten Bereiche der Lunge zu führen. Die Luft gelangt über Nasen-Rachen-Raum, Kehlkopf, Luftröhre und Bronchien in die Lunge. Dort wird der Sauerstoff in die Blutgefäße abgegeben. Infektionen im Bereich der Atemorgane können jedes dieser einzelnen Organe betreffen, oft sind aber mehrere Organabschnitte beteiligt
Schnupfen (Rhinitis)
Schnupfen ist eine akute oder chronische Entzündung der Nasenschleimhaut. Bereits mehrmaliges Niesen sollte den Katzenfreund aufmerksam machen. Ein beginnender Schnupfen äußert sich neben dem Niesen in einer anschwellenden und geröteten Schleimhaut, tränenden Augen, Nasenausfluss und verkrusteten Nasenlöchern. Ursachen können infektiöser Art, mechanischer Art (Staub, Rauch, Fremdkörper, Tumoren) oder allergischer Art (zum Beispiel Schimmelpilze) sein.
Von der Rhinitis zu unterscheiden ist der weit gefährlichere Katzenschnupfen, der unbehandelt tödlich sein kann. Weiteres hierzu finden Sie im Abschnitt „Infektionskrankheiten“. Wenn möglich, lassen Sie Ihre Katze bei einer Rhinitis inhalieren: ein- bis dreimal täglich fünf bis zehn Minuten genügen. Das hilft, den Schleim in Nase und Bronchien zu lösen. Dazu setzen Sie die Katze in einen von allen Seiten offenen Käfig. Stellen Sie ihn so auf zwei Stühle, dass Sie eine Schüssel erhitztes Wasser mit Kamillenblüten darunter stellen können. Decken Sie die Stühle und den Käfig mit einer Decke ab.
Sie sollten Ihre Katze während der Behandlung beobachten können. Wenn sie zu unruhig ist, müssen Sie die Inhalation abbrechen. Besteht die Rhinitis über längere Zeit, ist unbedingt die Ursache abzuklären. Als Basisbehandlung für alle Fälle können in den ersten Tagen Euphorbium-compositum-Ampullen und Echinacea-compositum-Ampullen oral eingegeben werden. Die Nasenlöcher können Sie sehr gut mit Calendula-Tinktur reinigen
Homöopathische Einzelmittel:
- Hepar sulfuris LMKVatIa:rrh mit schmerzhafter Schwellung der Nase, Katze atmet durch den Mund, Nasenlöcher wund.- Pulsatilla LM VI: Gelblicher Fließschnupfen, nicht wundmachend, liebevolle und anhängliche Katze.
- Allium cepa LM VI: Häufiges Niesen, Sekret wässrig, wund machend, Besserung im Freien.
- Kalium bichromicum LM VI: Schnupfen wässrig, später dickschleimig, zuweilen blutig, Rhinitis setzt sich immer wieder fest.
- Euphrasia LM VI: Milder Nasenausfluss, starker, wund machender Augenausfluss
- Wenn es aus Augen und Nase zu fließen beginnt, kündigt sich ein Schnupfen an.
- Der einfache Schnupfen ist nicht mit dem gefährlichen Katzenschnupfen zu verwechseln!
Nasenbluten (Epistaxis)
Meist tritt Nasenbluten nach einem Unfall auf. Auch Fremdkörper in der Nase können Blutungen auslösen. Ist das Blut nicht schnell mit homöopathischen Mitteln zu stoppen, muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Nach Verletzungen und nach Unfällen können Traumeel Tabletten gegeben werden. Zum Stoppen der Blutung verabreichen Sie Phosphor LM VI. Wenn Phosphor nicht hilft und die Blutung hellrot ist, nehmen Sie Millefolium LM VI.
- Die aromatisch riechende Schafgarbe hat zahlreiche Einzelblüten – daher der Name Millefolium.
Kehlkopfentzündung
Eine Kehlkopfentzündung trittmeist als Begleiterscheinung von Infektionskrankheiten im Bereich der oberen Atemwege auf. Sie kann aber auch durch kalte Luft, kaltes Wasser oder einen Fremdkörper ausgelöst werden. Durch die Entzündung an den Stimmbändern kann die Katze nicht mehr richtig miauen. Oft hat sie einen Würgereiz, der zum Erbrechen führen kann. Druck auf den Kehlkopf löst Husten und Schmerzen aus. Mittel der Wahl bei diesen Krankheitssymptomen sind Spongia LM VI und Drosera LM VI.
Bronchitis
Aus einem Schnupfen oder einer Halsentzündung kann sich sehr schnell eine Bronchitis entwickeln. Die Katze hustet und atmet schwer. Je nach Stärke der Erkrankung ist das Allgemeinbefinden gestört. Die Katze atmet mit geöffnetem Mund, weil sie keine Luft mehr bekommt; die Körpertemperatur kann erhöht sein. Wenn möglich, lassen Sie Ihre Katze inhalieren (siehe unter Rhinitis). Das Wichtigste bei der Behandlung einer Bronchitis: nicht zu früh aufhören. Die Erkrankung muss vollständig ausgeheilt sein, sonst kann sich aus einer akuten eine chronische Bronchitis beziehungsweise eine Lungenentzündung entwickeln. Geben Sie Ihrer Katze zur Stimulierung des Immunsystems Engystol und Echinacea-compositum-Ampullen, zwei- bis dreimal täglich einen halben Milliliter. Wenn Sie die folgenden Einzelmittel nicht deutlich zuordnen können, verabreichen Sie drei bis fünfmal täglich eine halbe Tablette Bronchalis-Heel.
Homöopathische Einzelmittel:
- Bryonia LMVI: Trockener und schmerzhafter Husten, großer Durst, Katze will sich nicht bewegen und alleine sein.
- Phosphor LM VI: Folgt oft auf Bryonia, passt besonders auf junge wachsende Tiere, Katzen eher mager, heiseres Miauen, ausgehusteter Schleim manchmal blutig, großer Durst, Flüssigkeit wird aber wieder erbrochen.
- Ipecacuanha LM VI: Krampfhusten mit Brechreiz, Katze scheint zu ersticken.
- Drosera LM VI: Hustenanfälle besonders oft nachts, Reizhusten in kurzen Intervallen hintereinander, Erbrechen.
- Dulcamara LM VI: Wenn der Husten nach Durchnässung auftritt.
- Eine Bronchitis braucht Zeit zum Ausheilen.