Verletzungen, Lähmungen und Verbrennungen
Kein Lebewesen bleibt im Laufe seines Lebens von Verletzungen verschont. Vor allem Katzen, die oft im Freien sind, verletzen sich immer mal wieder an den Gliedmaßen. Zum Beispiel treten sie in eine Glasscherbe, springen auf einen spitzen oder scharfkantigen Stein oder werden durch sonstige Fremdkörper verwundet. Von großer Bedeutung sind außerdem Bissverletzungen durch andere Katzen, Hunde, Marder oder Ratten. Größere und stark blutende Wunden gehören in die Hand eines Tierarztes.
Kleinere und oberflächliche Schrammen können Sie selbst versorgen. Doch unabhängig davon müssen Sie zuerst jede Verletzung notfallmäßig versorgen. Denn erst dadurch können Sie feststellen, ob Sie einen Tierarzt aufsuchen müssen oder nicht. Wann zum Tierarzt? Untersuchen Sie den betroffenen Bereich zunächst auf Schädigungen der Haut. Schneiden Sie die Haare um die verletzte Stelle herum vorsichtig ab und begutachten Sie die Wunde genau. Unbedingt zum Tierarzt müssen Sie Ihre Katze bringen, wenn: - die Wunde länger als zwei bis drei Zentimeter ist, - die Wundränder auseinanderklaffen, - tiefere Gewebe wie Muskulatur, Sehnen oder Blutgefäße betroffen sind, - die Wunde nässt, stinkt oder geschwollen ist. Die Behandlung durch den Tierarzt sollte möglichst schnell erfolgen. Denn Wunden können nur in den ersten vier bis sechs Stunden genäht werden. Später geht das nur noch nach Wundauffrischung, d.h. Nachschneiden der Wundränder.
Die Ringelblume (Calendula) wird in der Homöopathie zur Wundheilung und bei Quetschungen eingesetzt. Wundversorgung Kleine, verschmutzte oder eventuell infizierte Wunden können mit verdünnter Calendula-Tinktur gereinigt werden. Hierzu 20 Tropfen Calendula-Tinktur auf einen Esslöffel Wasser geben und mit einem darin getränkten Wattebausch die Wunde abtupfen. Bei frischen, sauberen Wunden kann Arnika- Tinktur verwendet werden (20 Tropfen auf einen EsslöffelWasser). Ein Verband für die verletzte Stelle wäre sinnvoll, ist bei einer Katze aber oft nicht möglich. Übermäßiges Lecken sollte aber verhindert werden. Tupfen Sie die Wunde daher mehrmals täglich mit Traumeel Ampullenlösung ab.
Bei allen Verletzungen verabreichen Sie Ihrer Katze drei- bis fünfmal täglich Traumeel Tabletten. Ist eine Wunde sehr schmerzhaft oder ist Ihr Tier besonders schmerzempfindlich, können Nerven oder Nervenendigungen betroffen sein. Hier tragen Sie Hypericum-Öl auf. Ist eine Wunde eitrig infiziert und macht Ihre Katze einen richtig kranken Eindruck, müssen Sie einen Tierarzt aufsuchen. Wenn die Art der Verletzung unterscheidbar ist, können sie zusätzlich folgende Mittel geben: Staphisagria LM VI bei Schnitt und Operationswunden; Ledum LM VI bei Stichwunden, Insektenstich, Zeckenbiss; Apis LM VI bei Zeckenbiss, wenn eine Schwellung mit Wasseransammlung besteht; Hamamelis LM VI bei einer Quetschung. Calendula, Arnika und Traumeel sind die klassischen Mittel zur Wundversorgung.
Verbrennungen
Kleinere Verbrennungen behandeln Sie, indem sie sofort alle zwei Stunden Cantharis LM VI geben. Äußerlich tragen Sie Hypericum-Öl auf. Wenn Ihre Katze es akzeptiert, können Sie vorher noch eine Eispackung auf die verletzte Stelle auflegen. Bei Verbrennungen dritten Grades ist neben der tierärztlichen Behandlung die Gabe von Causticum-compositum-Ampullen hilfreich.
Verstauchung (Distorsion)
Bei plötzlicher Gewalteinwirkung auf ein Gelenk weichen die Gelenkflächen kurzfristig auseinander. Dabei werden die Bänder überdehnt. Das Gelenk schwillt an und ist hochgradig schmerzhaft. Tasten Sie es vorsichtig ab, ob die Knochen richtig aufeinander sitzen. Sollten Sie Zweifel haben, gehen Sie sofort zum Tierarzt; es könnte sich um eine Verrenkung (Luxation) handeln. Bei einer Verstauchung geben Sie sofort alle zwei bis drei Stunden eine Traumeel-Tablette und Rhus toxicodendron LM VI imWechsel. Traumeel geben Sie für vier bis sechs Tage dreimal täglich; Rhus toxicodendron LM VI bis zum Abklingen der Lahmheit. In der akuten Phase der Verstauchung versuchen Sie, einen kalten Umschlag auf das betroffene Gelenk zu legen oder kühlen Sie es mit einem Eisbeutel. Haben Sie eine geduldige Katze, massieren Sie danach Traumeel-Gel vorsichtig in das Gelenk ein. In der Regel entsteht bei einer Zerrung auch ein Bluterguss; obige Mittel helfen auch hier.
- Kühlung bringt Linderung bei einem verstauchten Gelenk.
Verrenkung (Luxation)
Eine echte Verrenkung muss durch den Tierarzt in Narkose beseitigt und oft auch operativ versorgt werden. Auch hierbei helfen hinterher Traumeel und Rhus toxicodendron LM VI (Dosierung wie bei Verstauchung).
Bluterguss (Hämatom)
Blutergüsse entstehen, wenn bei einer Verletzung Gefäße platzen und Blut in das umliegende Gewebe austritt. Ein solches Hämatom ist hochgradig schmerzhaft. Am ersten Tag geben Sie Ihrer Katze eine Traumeel Tablette alle zwei bis drei Stunden, in den folgenden Tagen dreimal täglich. Zusätzlich massieren Sie Traumeel-Gel in die verletzte Stelle ein.
Knochenbruch und Verletzungen am Knochen
'Die Behandlung eines Knochenbruches gehört in die Hand eines Tierarztes. Bei jeder Verletzung, auch am Knochen, geben Sie Ihrer Katze sofort Traumeel-Tabletten. Ist die Katze tierärztlich versorgt, geben Sie Traumeel noch einige Tage weiter und anschließend Symphytum LM VI und Calcium phosphoricum LM VI je einmal täglich bis zur Ausheilung des Bruches. Beide Mittel fördern die Neubildung von Knochengewebe, dem so genannten Kallus. Bei oberflächlichen Verletzungen an Knochen oder Knochenhaut geben Sie Symphytum LM VI und Ruta LM VI, viermal täglich im Wechsel. Bei Verletzungen aller Art hilft Traumeel.
Lähmungen
Lähmungen sind meist die Folge von Unfällen und Verletzungen. Der zuständige Nerv wurde gequetscht oder vollständig zerstört. Die häufigste Lähmung bei der Katze entsteht durch Hängenbleiben in einem gekippten Fenster. Die Hintergliedmaßen sind gefühllos und werden hinter dem Körper her geschleift. Blase und Darm können in ihrer Funktion gestört sein. In schlimmen Fällen muss über eine Röntgenaufnahme geklärt werden, ob die Wirbelsäule vollständig durchtrennt ist; wenn ja, ist eine Rettung nicht möglich.
In leichten Fällen brauchen Sie viel Geduld und Ausdauer in der Behandlung. Die Lähmung kann Tage oder auch Wochen dauern. Neben einer homöopathischen Behandlung ist die tägliche Gabe von hohen Dosen Vitamin B1, B6 und B12 sinnvoll. Weiterhin ist die Behandlung mit einem Softlaser oder eine Magnetfeldtherapie von großer Hilfe. Wie bei jeder anderen Verletzung hilft Traumeel. Ein auffälliges Verhalten zeigt oft Störungen an, die sehr tief sitzen und über bewährte Homöopathika nur schlecht zu erreichen sind. Versuchen Sie dennoch die empfohlenen Mittel. Sollten Sie keinen Erfolg haben, müssen Sie einen Tierarzt aufsuchen, der mit klassischer Homöopathie arbeitet.